Wie Chinas Immobilienträume platzen: Finale in Forest City
Staircase to nowhere. Another symbol representing the state of Forest City. Bild: Hendrik Ankenbrand
Auf einer künstlichen Insel vor der Küste Malaysias wollte der chinesische Konzern Country Garden ein koloniales Paradies errichten. Jetzt droht dem 100 Milliarden Dollar teuren Traum der Untergang.
Von Malaysias Südküste ist in der Bibel keine Rede, doch was dort am untersten Landeszipfel hinter der Ausfahrt zu „Forest City“ auftaucht, erinnert dennoch an das Alte Testament. Zwei Dutzend von Pflanzen bewachsene Wolkenkratzer malen den tropischen Himmel grün. Die Silhouette ganz rechts umreißt ein besonders gewaltiges Dschungelmonument.
Auf einer künstlichen Insel, die vor sieben Jahren mit Sand aufgeschüttet wurde, steht ein Turm mit einer Grundfläche gigantischen Ausmaßes im Meer. Stufe für Stufe strecken sich seine Stockwerke gen Himmel. So stark sind die Außenwände von Farn bedeckt, dass es wirkt, als hole sich die Natur zurück, was ihr der Mensch in seiner Bauwut genommen hat: „Darum nannte man sie Babel.“