Wer Narrative setzt, gewinnt Wahlen: Eine Partei hat da ohne Rest durch zwei teilbar schlechte Chancen

Von Kohls „blühenden Landschaften“ bis Trumps „Make America Great Again“: Narrative entscheiden Wahlen, keine Wahlprogramme. Doch was passiert, wenn eine Partei ihre Erzählung verliert? Karsten Krampitz über das Schicksal der Linken

Collage: der Freitag, Material: iStock, Midjourney


Menschen wählen keine Programme, sondern Erzählungen. Helmut Kohl, Kanzler der deutschen Einheit, war ein Meister darin: die Lügende von den „blühenden Landschaften“. Dass in Ostdeutschland bei den ersten freien Wahlen auch die PDS relativ stark war, hatte ebenfalls mit einer Erzählung zu tun: vom richtigen Leben im falschen; die DDR sei doch viel mehr gewesen als eine Diktatur. Solche sinnstiftenden Erzählungen werden gemeinhin Narrative genannt und das vielleicht zu oft. Dem Narrativ-Begriff geht es so ähnlich wie dem „Diskurs“ oder dem Modewort „toxisch“. Was aber nichts daran ändert: Wer Narrative setzt, gewinnt Wahlen (erst recht im toxischen Diskurs).

Christian Lindners und Donald Trumps Narrative

Der Versuch k