Wer Narrative setzt, gewinnt Wahlen: Eine Partei hat da ohne Rest durch zwei teilbar schlechte Chancen
Von Kohls „blühenden Landschaften“ bis Trumps „Make America Great Again“: Narrative entscheiden Wahlen, keine Wahlprogramme. Doch was passiert, wenn eine Partei ihre Erzählung verliert? Karsten Krampitz über das Schicksal der Linken
Menschen wählen keine Programme, sondern Erzählungen. Helmut Kohl, Kanzler der deutschen Einheit, war ein Meister darin: die Lügende von den „blühenden Landschaften“. Dass in Ostdeutschland bei den ersten freien Wahlen auch die PDS relativ stark war, hatte ebenfalls mit einer Erzählung zu tun: vom richtigen Leben im falschen; die DDR sei doch viel mehr gewesen als eine Diktatur. Solche sinnstiftenden Erzählungen werden gemeinhin Narrative genannt und das vielleicht zu oft. Dem Narrativ-Begriff geht es so ähnlich wie dem „Diskurs“ oder dem Modewort „toxisch“. Was aber nichts daran ändert: Wer Narrative setzt, gewinnt Wahlen (erst recht im toxischen Diskurs).
Christian Lindners und Donald Trumps Narrative
Der Versuch k