Weltwirtschaftsforum Davos: Klaus Schwab tritt vom Vorsitz des Weltwirtschaftsforums zurück
Nach einer Ankündigung vor wenigen Wochen ist der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos, Klaus Schwab, mit sofortiger Wirkung aus dem WEF-Kuratorium ausgeschieden. Er habe zu Beginn seines 88. Lebensjahres beschlossen, „von der Position des Vorsitzenden und als Mitglied des Kuratoriums zurückzutreten“, zitiert ihn das WEF in einer Mitteilung. Nähere Gründe für den Rücktritt sind nicht bekannt.
Anfang April hatte Schwab bereits bekannt gegeben, einen Rücktrittprozess einleiten zu wollen. Dabei nannte er jedoch keinen konkreten Zeitplan. Nachdem der WEF-Vorstand die Entscheidung Schwabs in einer außerordentlichen Sitzung angenommen hat, betraute das Gremium den Vizevorsitzenden Peter Brabeck-Letmathe als Interimschef des Kuratoriums.
Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab hatte die Stiftung im Jahr 1971 gegründet. In den vergangenen Jahrzehnten ist das jährliche Treffen in dem Schweizer Kurort Davos zu einer der wichtigsten Zusammenkünfte für Spitzenpolitiker, Topmanager, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft geworden. Das Kuratorium der Stiftung dankte Schwab für 55 Jahre „unermüdliche Führung“.
Zuletzt verlor das Weltwirtschaftsforum an öffentlicher Aufmerksamkeit und trat eher hinter der Münchner Sicherheitskonferenz zurück. Zudem erfährt das Forum zunehmend Kritik. Seine Globalisierungsorientierung wird etwa von rechten wie von linken Gruppen bemängelt. Auch vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen, insbesondere in Bezug auf den Ukrainekrieg oder den US-Handelskonflikt, steht die Institution vor Herausforderungen.