Weltkriegs-Bombe in Dresden: die Umgebung evakuiert

Im Dresdner Stadtteil Friedrichstadt ist erneut eine Bombe gefunden worden. Die Entschärfung der Bombe ist für Donnerstagmittag geplant. Zuvor müssen rund 3.300 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen im Sperrkreis verlassen. Notunterkünfte stehen ab Donnerstagfrüh offen.

Nach dem Fund einer Fliegerbombe in der Nähe des Krankenhauses Friedrichstadt in Dresden soll am Donnerstag die nähere Umgebung geräumt werden. Die Polizei hat den Sperrkreis mitgeteilt, den die Menschen bis Donnerstag, 9 Uhr, verlassen müssen. Rund 3.300 Menschen sind von den Räumungen betroffen. Notunterkünfte und Busshuttle stehen bereit. Die Polizei will mit Lautsprecherdurchsagen auf die geplante Entschärfung aufmerksam machen.

Was ist mit dem Klinikum Friedrichstadt?
Das Klinikum Friedrichstadt nahe des Fundorts soll während der Bombenentschärfung allerdings nicht geräumt werden, teilte die Polizei am Mittwochabend mit. Patientinnen und Patienten würden innerhalb des Krankenhauses in sichere Gebäudeteile verlegt.

Zudem wurden innerhalb des Sperrkreises weitere Areale gekennzeichnet, in denen die Gebäude nicht geräumt werden. Dort dürften sich Menschen nur in Räumen aufhalten, die vom Bombenfundort abgewandt sind, und sie sollen die Nähe von Fenstern meiden. Alle übrigen Anwohner sollen das Gebiet bis 9 Uhr am Morgen verlassen. Für Menschen in Corona-Quarantäne oder mit Corona-Symptomen wird in einer Turnhalle eine eigene Notunterkunft mit medizinischer Betreuung eingerichtet.

Das müssen Anwohner und Betroffene beachten

In den gelb gekennzeichneten Gebäuden innerhalb des Sperrkreises (Foto weiter oben) ist die Polizei auf besonderes Verhalten angewiesen. Das heißt:

Gebäude dürfen nicht verlassen werden.
Aufenthalt nur in Räumen, die vom Bombenfundort abgewandt liegen.
Meiden Sie die Nähe von Fenstern.
Alle anderen Menschen, die in diesem Evakuierungsgebiet wohnen (rote Markierung im Sperrkreis), werden aufgefordert, den Bereich bis 9 Uhr zu verlassen. Für Betroffene, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen, werden Notunterkünfte vorbereitet:

Messe Dresden, Messering (Messehalle 1)
Für Menschen, die in Corona-Quarantäne sind oder entsprechende Symptome aufweisen, steht diese Notunterkunft einschließlich einer medizinischen Betreuung bereit:

35. Oberschule, Badweg 2 (Turnhalle)
Ab Donnerstag, 7 Uhr, stehen Busshuttle an den diesen Anlaufpunkten bereit:

Friedrichstraße 41, Haupteingang Städtisches Klinikum Dresden
Waltherstraße in Höhe der Wachsbleichstraße

Informationen zur Entschärfung
Nach eingehender Untersuchung der 250 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe am Mittwoch hatte sich herausgestellt, dass der Kopfzünder erheblich deformiert ist, teilte die Polizei mit. Daraufhin hätten sich die Kampfmittel-Spezialisten dazu entschieden, den Zünder mit einer Wasserschneidanlage zu entfernen. Das soll am Donnerstagmittag passieren.

Fundort abgesperrt
Die Bombe war am Mittwochvormittag bei Bauarbeiten auf dem Gelände des Ostravorwerks in der Nähe der Kreuzung Friedrichstraße/Waltherstraße entdeckt worden. Laut Polizei handelt es sich um eine 250-Kilogramm-Bombe amerikanischer Bauart. Die Bombe sei scharf, hieß es. Der Bereich des Fundortes ist abgesperrt.

Ab Donnerstag Bürgertelefon der Stadt Dresden
Unterdessen hat die Stadtverwaltung Dresden ein Bürgertelefon eingerichtet. Ab Donnerstag, 6 Uhr, ist das Telefon unter der Rufnummer 0351-4 88 76 66 geschaltet.

Rückblick auf Bombenfund im November 2021
Zuletzt hatte es in Dresden im November vergangenen Jahres eine aufwändige Bombenentschärfung gegeben. Damals wurde ebenfalls im Stadtteil Friedrichstadt in der Fröbelstraße eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Flieger-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Wohnungen von 7.400 Menschen mussten zuvor evakuiert werden, weil sie in der Gefahrenzone lagen. Die Bombe konnte damals erfolgreich entschärft werden.

MDR