Welthandel: Können Zölle wirklich China entmutigen?
Und jetzt auch noch Donald Trump! So dürften sie dieser Tage in den Zentralen der deutschen Autokonzerne seufzen. Die Lage ist ja ohnehin angespannt, weil die Geschäfte weltweit so miserabel laufen. Und jetzt kommt auch noch der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und fordert: „Ich will, dass deutsche Autobauer amerikanische Autobauer werden. Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen.“ Das zumindest sagte er vor Kurzem bei einem Wahlkampfauftritt in Georgia.
Wer sich dem füge, so versprach Trump dort, würde von „niedrigsten“ Steuern und Energiekosten profitieren. Alle anderen aber müssten „einen Zoll bezahlen, einen sehr hohen Zoll“. Für Mexiko, ein beliebtes Produktionsland der hiesigen Autoindustrie und bis vor wenigen Jahren Teil einer nordamerikanischen Freihandelszone, stellte Trump sogar 100 Prozent in Aussicht. Für chinesische Hersteller hatte er zuvor schon 200 Prozent angekündigt.
Derart aggressiven Protektionismus kennt man von ihm; als Trump noch Präsident war, hat er Ähnliches gefordert. Die Manager von BMW, Mercedes und VW konnten Zollerhöhungen damals abwenden, weil sie Investitionen in Aussicht stellten und ihm erklärten, dass sein Wunsch bereits in Erfüllung gegangen sei: In US-Werken deutscher Firmen werden jährlich 900.000 Fahrzeuge gebaut.
Doch nicht nur wegen Trump dürften die Geschäfte künftig schwieriger werden, warnt Gary Hufbauer, einer der bedeutendsten Handelsexperten der USA, der derzeit am Peterson Institute for International Economics forscht. „Auch falls Kamala Harris gewählt wird, ist ein bedeutender Zollkonflikt möglich“, glaubt er. Denn Harris wolle die US-Auto-Industrie ebenfalls schützen. Sie wirke zwar im Vergleich zu Trump vernünftig, gemessen an Barack Obama oder Bill Clinton jedoch wie „eine Protektionistin“.
Nicht unbegründet wirkt insofern die Furcht etlicher Automanager, nach der US-Wahl könnte der Welthandel weiter einbrechen. Gegenüber China trüben sich die Aussichten jetzt schon ein.
An diesem Freitag sollen die EU-Mitgliedsstaaten über Ausgleichszölle auf E-Autos aus China abstimmen, die schon im November in Kraft treten könnten. Im Schnitt wären das 21 Prozent, zusätzlich zu bereits bestehenden zehn Prozent Einfuhrzoll. Mit diesen Aufschlägen, so die EU-Kommission, würden unfaire Vorteile chinesischer Wettbewerber ausgeglichen und die Produktionsstätten in Europa gesichert.
Ein Flankenschutz, der zumindest bei Autoherstellern mit Hauptsitz in Deutschland gar nicht willkommen ist. Mehrfach schon erklärte etwa Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Autoindustrie, durch solche Maßnahmen werde die heimische Industrie nicht wettbewerbsfähiger. Im Gegenteil wachse dadurch das Risiko eines globalen Handelskonfliktes weiter an, was eine Exportnation wie Deutschland nur schwäche.
Tatsächlich antichambrierte Chinas Handelsminister Wang Wentao in den vergangenen Tagen in europäischen Hauptstädten: Er lockte hier (mit Investitionen chinesischer Autounternehmen in Ungarn), drohte dort (mit Zöllen auf Schweinefleisch, Cognac oder PS-starke Autos), um die Zölle auf E-Autos doch noch abzuwenden, so wie es sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz wünscht.
Und jetzt auch noch Donald Trump! So dürften sie dieser Tage in den Zentralen der deutschen Autokonzerne seufzen. Die Lage ist ja ohnehin angespannt, weil die Geschäfte weltweit so miserabel laufen. Und jetzt kommt auch noch der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und fordert: „Ich will, dass deutsche Autobauer amerikanische Autobauer werden. Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen.“ Das zumindest sagte er vor Kurzem bei einem Wahlkampfauftritt in Georgia.
Wer sich dem füge, so versprach Trump dort, würde von „niedrigsten“ Steuern und Energiekosten profitieren. Alle anderen aber müssten „einen Zoll bezahlen, einen sehr hohen Zoll“. Für Mexiko, ein beliebtes Produktionsland der hiesigen Autoindustrie und bis vor wenigen Jahren Teil einer nordamerikanischen Freihandelszone, stellte Trump sogar 100 Prozent in Aussicht. Für chinesische Hersteller hatte er zuvor schon 200 Prozent angekündigt.