Weltbevölkerung: Wissenschaftler sagen dasjenige große Schrumpfen vorne – mit dramatischen Folgen

Weltbevölkerung
Wissenschaftler sagen das große Schrumpfen voraus – mit dramatischen Folgen






Zu viele Menschen für zu wenige Ressourcen, hieß es lange Zeit. Das könnte sich bald ändern. Prognosen sagen eine schwindende Weltbevölkerung voraus. Was wie eine gute Nachricht klingt, kann zu massiven Problemen führen.

Dieser Text erschien zuerst im Juli 2024. 

Vinice kam kurz nach Mitternacht zur Welt. Ihre Geburt war ohne Komplikationen verlaufen. Doch ihre Eltern, Maria und Vincent Villorente, hielten nicht irgendein Baby in den Armen. Die Vereinten Nationen hatten den 15. November 2022 zu dem Tag erklärt, an dem die Menschheit erstmals acht Milliarden zählte. Das ergaben die statistischen Berechnungen, und so wartete schon ein offizielles Begrüßungskomitee und bedachte die kleine Vinice und ihre Eltern mit Glückwünschen, Kuchen und Spielzeug.

Erst elf Jahre zuvor war die siebte Milliarde überschritten worden. Und noch in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts werde die Menschheit auf zehn Milliarden kommen, lauteten die Prognosen. Etwa 2065 sei das zu erwarten, so kürzlich das „International Institute for Applied Systems Analysis“ im österreichischen Laxenburg. Das unabhängige und international finanzierte Institut war 1972 gegründet worden, um für die Politik weltweit Zukunftsszenarien zu erstellen.

Für die Bevölkerungsentwicklung reicht die Prognose des Instituts bis 2100 – und kommt zu einer Zahl, die nicht etwa über, sondern knapp unter der von 2065 liegt. Es wird bergab gehen: Wächst die Menschheit den Schätzungen nach in den Jahren von 2020 bis 2025 noch um rund 350 Millionen, verringert sie sich bereits von 2095 bis 2100 um fast 100 Millionen – und der Schwund beschleunigt sich rasant.

Drohte uns nicht aber die Überbevölkerung? War nicht von 14 oder gar 16 Milliarden Menschen die Rede und von einer riesigen Überforderung der natürlichen Ressourcen? Was uns tatsächlich bevorsteht, sieht anders aus. Aber keineswegs freundlicher.

erschienen in stern 23/2024

Source: stern.de