Vorfall mit russischen Kampfjets: USA veröffentlichen Video aus abgestürzter Drohne

Das Pentagon hat erstmals Bildmaterial von Momenten kurz vor dem Absturz einer unbemannten US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer veröffentlicht. Das Video dauert 42 Sekunden – der gesamte Vorfall soll nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums 30 bis 40 Minuten gedauert haben. Veröffentlicht wurde das Video vom regionalen Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart (US Eucom).

Die Bilder zeigen das Heck der Drohne, als sich ein russisches Kampfflugzeug nähert, Treibstoff ablässt und extrem nah über die Reaper hinwegfliegt. Dann sieht man den Anflug einer zweiten russischen Su-27. Auch dieser Jet fliegt von hinten heran, lässt Treibstoff ab – und stößt im Weiterflug mit der Drohne zusammen. Der Zusammenstoß selbst ist in dem Video nicht zu sehen. Nach US-Angaben fiel die Kamera rund eine Minute aus. Im Anschluss zeigt das Video den teils beschädigten Propeller der Drohne.

Nach Angaben des Pentagon wurde die Drohne durch den Zusammenprall flugunfähig und unkontrollierbar. Der Propeller sei beschädigt worden. Man habe sich deshalb entschieden, die Reaper abstürzen zu lassen –nachdem man die Software und die darin enthaltenden Informationen gelöscht habe.

Die USA warfen den russischen Piloten „unprofessionelles“, „unsicheres“ und „rücksichtsloses“ Handeln vor. Russland wiederum wies
jede Verantwortung für den Absturz zurück und bezichtigte die USA der Provokation. Man werde das Wrack der Drohne bergen, hieß es aus Moskau.

Die Offenlegung des Materials folgt einem Muster der Amerikaner in den vergangenen Monaten. Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt – vor Beginn des Krieges und seitdem – hatte die US-Regierung ein ums andere Mal gezielt Geheimdienstinformationen veröffentlicht und deren Geheimhaltung aufgehoben, um Russlands Angaben zu widerlegen und Unwahrheiten aus dem Kreml auf internationaler Bühne aufzudecken.