Verhandlungen im Ukrainekrieg: Säuseln und Drohen
Es war ein ziemlicher Wumms, den Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Amtskollegen Donald Tusk, Keir Starmer und Emmanuel Macron Anfang Mai mit ihrer gemeinsamen Reise nach Kyjiw erzeugt haben. Ultimativ forderten die vier Regierungschefs Moskau zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe auf, mit dem Ziel, ernsthafte Friedensverhandlungen zu ermöglichen. Weigere sich Russland, drohten die Europäer mit weiteren Finanz- und Energiesanktionen und einer Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine.
Die erste russische Reaktion auf das Ultimatum fiel harsch aus, fast so, als nehme man es in Moskau ernst. „So redet man nicht mit Russland“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am 12. Mai, einen Tag nach der Vierer-Reise nach Kyjiw. Putin selbst nannte das Ultimatum „flegelhaft“.