USA: Sechs Verletzte im Zusammenhang Anschlag aufwärts proisraelische Versammlung in Boulder
In Boulder im US-Bundesstaat Colorado hat ein Mann mehrere Teilnehmer einer proisraelischen Veranstaltung angegriffen und sechs von ihnen verletzt. Sie seien zwischen 67 und 88 Jahren alt und in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, teilte ein FBI-Vertreter auf einer Pressekonferenz mit. Der Angreifer habe während der Attacke mit einer Art Flammenwerfer „Free Palestine“ („Befreit Palästina“) gerufen. Ein 45 Jahre alter Verdächtiger sei festgenommen worden. Das FBI behandle den Vorfall als Terrorakt.
Der jüdischen US-Organisation Anti-Defamation League zufolge richtete
sich der Angriff gegen Teilnehmer einer Kundgebung der jüdischen
Gemeinschaft zur Unterstützung der von der Hamas
festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen. Die Veranstaltung in der
10.000-Einwohner-Stadt sei ein „wöchentliches Treffen von Mitgliedern
der jüdischen Gemeinschaft“, hieß es.
FBI-Direktor Kash Patel hatte in einem Social-Media-Posting bereits
früh von einem „gezielten Terroranschlag“ gesprochen. Der lokale Polizeichef Stephen Redfearn hatte dem auf einer ersten Pressekonferenz zunächst widersprochen und auf die laufenden
Ermittlungen verwiesen.
Polizei geht von Einzeltäter aus
Auf einer weiteren Pressekonferenz sagte Redfearn, der Tatort sei weiter
abgesperrt. Die Menschen seien aufgerufen, die Gegend zu meiden. Die
sechs Opfer hätten teils schwere und teils weniger schwere Verletzungen
erlitten. Zahlreiche Zeugen am Tatort würden befragt. Man gehe derzeit
von einem Einzeltäter aus, könne dies aber noch nicht mit letzter
Sicherheit bestätigen.
Der Angriff habe sich am frühen Nachmittag
Ortszeit ereignet, sagte Redfearn. In einem ersten Notruf sei die Rede von einem
Angreifer mit einer Waffe gewesen, der Menschen ins Visier genommen
habe. Am Ort seien Beamte auf mehrere Verletzte mit Verbrennungen
und anderen Verletzungen gestoßen.
„Terrorismus gegen Juden“
Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, äußerte sich entsetzt. Der „Terrorismus gegen Juden“ mache nicht „an der Grenze zum Gazastreifen Halt“, teilte er mit. „Er brennt bereits in den Straßen Amerikas“, fügte er hinzu. Jüdische Menschen hätten in Boulder mit einer moralischen und humanen Forderung demonstriert: die Rückgabe der Geiseln. „Daraufhin wurden die jüdischen Demonstranten brutal angegriffen, wobei ein Angreifer einen Molotowcocktail auf sie warf“, sagte er und ergänzte: „Das ist kein politischer Protest, das ist Terrorismus“.
Der Gouverneur von Colorado,
Jared Polis, schrieb auf X: „Ich
beobachte die Situation in Boulder genau, und meine Gedanken gehen an
die Menschen, die von diesem abscheulichen Terrorakt verletzt und
betroffen waren.“