USA: Pentagon ordnet Entfernung von Büchern aus Militärbibliotheken an

Das Pentagon hat dem US-Militär befohlen, Bücher aus seinen Bibliotheken zu nehmen, die sich mit Rassismus und Genderfragen beschäftigen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wies alle militärischen Führungskräfte und Kommandos an, bis zum 21. Mai solche Bücher aus den Regalen zu räumen und zu überprüfen.

Hegseth möchte mit einer Kampagne Diversitäts- und Gleichstellungsprogramme im Militär beenden. Unterrichtsmaterialien, die „spalterische Konzepte und Gender-Ideologie fördern“ seien dem mit dem Kernauftrag des Ministeriums unvereinbar, teilte das Pentagon mit. Derartige Werke würden identifiziert, ausgesondert und nach einem Überprüfungsprozess entsorgt werden.

Für die Überprüfung soll laut einem Memo des Ministeriums, aus dem die Nachrichtenagentur AP zitierte, ein temporärer Ausschuss zuständig sein und Informationen zu dem Vorgehen und den Entscheidungen über die Bücher bereitstellen. Das Gremium hat bereits eine Liste mit Suchbegriffen für die erste Auswahl der zu überprüfenden Bücher erstellt. Zu den Begriffen gehören: Antirassismus, Diskriminierung, Diversität, Geschlechtsdysphorie, Geschlechtsidentität und -transition, Transgender, Transsexuelle, und weiße Privilegien.

Zuvor hatten die Bibliotheken der Militärakademien bereits ähnliche Anweisungen erhalten. Anfang April musste die US-Marineakademie in Annapolis im Bundesstaat Maryland fast 400 Bücher entfernen. Die Werke hätten für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion geworben, hieß es. Etwa zwei Wochen später wurden auch die Bibliotheken des Heeres und der Luftwaffe angewiesen, ihre Bestände nach Büchern zu den Themen Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion zu durchsuchen.