US-Präsident: Joe Biden warnt vor gefährlicher Oligarchie in den USA
US-Präsident Joe Biden hat in seiner Abschiedsrede davor gewarnt,
dass sich in den USA eine „Oligarchie“ auspräge. Der scheidende
Staatschef verwies am Mittwoch auf eine „gefährliche Machtkonzentration
in den Händen einiger weniger sehr wohlhabender Menschen“ und warnte,
dass eine „Oligarchie in Amerika Gestalt annimmt, extremer Reichtum,
Macht und Einfluss, die buchstäblich unsere gesamte Demokratie
bedrohen“.
Die US-Bürger würden unter „einer Lawine der
Fehlinformation und Desinformation begraben, die den Missbrauch von
Macht ermöglichen“, fuhr Biden in seiner live im Fernsehen übertragenen
Ansprache wenige Tage vor der Vereidigung seines Nachfolgers Donald
Trump fort.
Warnung vor „unkontrolliertem Einfluss“
Der Demokrat nahm für sich in Anspruch,
wirtschaftliches Wachstum bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt erreicht
zu haben. „Wir tun beides, aber mächtige Kräfte wollen ihren
unkontrollierten Einfluss geltend machen, um die Schritte zu
eliminieren, die wir zur Bewältigung der Klimakrise unternommen haben“,
sagte Biden.
Am Tag zuvor hatte Biden bereits in einem Brief an die US-Bürgerinnen und -Bürger vor den Folgen des Machtwechsels gewarnt. Die „Seele Amerikas“ stehe auf dem Spiel, schrieb Biden und appellierte: „Die Geschichte liegt in Ihren Händen. Die Macht liegt in Ihren Händen. Die Idee von Amerika liegt in Ihren Händen.“ In dem Brief nannte Biden Trump zwar nicht beim Namen, knüpfte damit aber an seine Warnungen aus dem Wahlkampf an. Er hatte den Rechtspopulisten als Gefahr für die US-Demokratie bezeichnet.
Biden war vergangenes Jahr zunächst für seine
Wiederwahl angetreten, hatte sich dann aber im Juli wegen seines
fortgeschrittenen Alters aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgezogen.
Statt Biden kandidierte dann
Vizepräsidentin Kamala Harris, am 5. November gewann jedoch der
republikanische Ex-Präsident Trump die Wahl.