Wie erwartet, beließen die Notenbanker die Leitzinsen in einer Bandbreite zwischen 5,25 und 5,5 Prozent. Auf diesem Niveau verharren die Leitzinsen seit September vergangenen Jahres. Die am Mittwochvormittag veröffentlichte Inflationskennziffer, die eine Abkühlung der Teuerung signalisierte, bewog die Fed noch nicht, eine Lockerung der Geldpolitik zu signalisieren. Der Inflationsbericht vom Mittwoch sei besser ausgefallen als die meisten erwartet hatten. Er habe zwar die Zuversicht gestärkt, dass die Inflation nachlasse, sagte Fed-Chef Jerome Powell, aber es brauche mehr solcher Berichte, um die Leitzinsen zu bewegen.
Powell gestand ein, dass er und seine Kollegen zu konservativer Vorsicht neigten, nachdem sie im vorigen Jahr zu optimistisch in Bezug auf die Inflationsentwicklung gewesen waren. Laut der von der Fed bevorzugten Kennziffer lag die Inflation zuletzt bei 2,8 Prozent und damit noch über der Zielmarke von 2 Prozent. Die Zentralbanker erwarten nun, dass die Inflation Ende des Jahres 2,6 Prozent betragen wird statt 2,4, wie noch im März prophezeit.
Die amerikanische Wirtschaft wird weiterhin als robust eingeschätzt mit Wachstumsraten von 2,1 Prozent in diesem und 2 Prozent im kommenden Jahr. An den amerikanischen Finanzmärkten ist die Fed-Entscheidung fast spurlos vorübergegangen, nachdem speziell die Aktienmärkte am Mittwochvormittag amerikanischer Ostküstenzeit durch die Meldung über die abklingende Inflation beflügelt worden waren.
Source: faz.net