US-Außenhandel: Hafenarbeiter an US-Ostküste verfertigen Streik nachdem vorläufiger Einigung
Nach drei Tagen Streik kehren die US-Hafenarbeiter und -Hafenarbeiterinnen an Häfen der Ost- und Golfküste an die Arbeit zurück. Die Gewerkschaft International Longshoremen’s Association (ILA) und der Reeder- und Hafenbetreiberverband USMX hätten „eine vorläufige Einigung über die Löhne erzielt und sind übereingekommen, den Rahmenvertrag bis zum 15. Januar 2025 zu verlängern, um dann an den Verhandlungstisch zurückzukehren und alle anderen offenen Fragen zu verhandeln“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
„Mit sofortiger Wirkung“ würden alle Aktionen eingestellt und „alle Arbeiten, die unter den Rahmenvertrag fallen, wieder aufgenommen“, hieß es weiter.
„Der Streik ist vorbei“, sagte der lokale Gewerkschaftschef Scott Cowan in Baltimore dem Sender CBS. Nach seinen Angaben will die Gewerkschaft das Angebot einer Einkommenserhöhung um 61,5 Prozent über die sechsjährige Laufzeit des Vertrages annehmen. Außerdem sollen in den kommenden Monaten Maßnahmen ausgehandelt werden, die einen Abbau von Arbeitsplätzen durch Automatisierung verhindern.
Am Dienstag hatten rund 45.000 in der ILA organisierte Hafenarbeiter ihre Arbeit niedergelegt, nachdem es nicht gelungen war, mit der USMX eine Tarifeinigung zu erzielen.
Schäden im Außenhandel
In den USA löste der Streik Panikkäufe von Toilettenpapier aus. Käufer berichteten auf Onlineplattformen von leeren Regalen oder schwindendem Angebot in großen Läden wie Walmart oder Costco – ganz ähnlich wie zu Beginn der Coronakrise. Dabei werden mehr als 90 Prozent des in den USA verkauften Toilettenpapiers im Land selbst produziert.
Die US-Regierung rief die Parteien auch zu einer schnellen Einigung und einem Ende des Streiks auf, um das Verderben von in Containern verladenen Nahrungsmitteln zu verhindern. Über die Ostküstenhäfen wird rund die Hälfte des Containerumschlags im US-Außenhandel abgewickelt. Unter anderem erreicht ein großer Teil der in den USA verkauften Bananen das Land über die Häfen.
Der Streik Zehntausender Mitglieder der Gewerkschaft International Longshoremen’s Association (ILA) dürfte mehrere Hundert Millionen US-Dollar pro Tag gekostet haben. Zudem brauche man pro Streiktag sieben bis zehn Tage, um den Stau in den Häfen abzubauen, sagte etwa der Chef des Logistikers Flexport, Ryan Petersen, dem TV-Sender CNBC. Da der Streik schon seit Monaten absehbar war, bauten viele Unternehmen Vorräte zumindest für einige Wochen auf.
Die ILA-Mitglieder beladen und entladen Schiffe und sind für die Wartung der Hafentechnik zuständig. Die Gewerkschaft verweist auf die Milliardenprofite in der Containerschifffahrt. Dem Wall Street Journal zufolge verlangte sie in den Verhandlungen ein Einkommensplus von 77 Prozent.
Nach drei Tagen Streik kehren die US-Hafenarbeiter und -Hafenarbeiterinnen an Häfen der Ost- und Golfküste an die Arbeit zurück. Die Gewerkschaft International Longshoremen’s Association (ILA) und der Reeder- und Hafenbetreiberverband USMX hätten „eine vorläufige Einigung über die Löhne erzielt und sind übereingekommen, den Rahmenvertrag bis zum 15. Januar 2025 zu verlängern, um dann an den Verhandlungstisch zurückzukehren und alle anderen offenen Fragen zu verhandeln“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
„Mit sofortiger Wirkung“ würden alle Aktionen eingestellt und „alle Arbeiten, die unter den Rahmenvertrag fallen, wieder aufgenommen“, hieß es weiter.