Unterstützung von erwachsenen Kindern: Zahlen Mama und Papa immer noch?

Eltern bleiben Eltern. Sie holen ihre Kinder auch dann noch vom Bahnhof ab, wenn sie längst erwachsen sind und zu Besuch kommen. Sie kochen auch großen Kindern ihr Leibgericht und bezahlen die Kaution, wenn man dringend eine neue Mietwohnung braucht. Auch nach dem 18. Lebensjahr.  

Knapp die Hälfte der Eltern in Deutschland unterstützt ihre volljährigen Kinder finanziell. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Und damit ist nicht nur gemeint, dass Eltern für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen, solange die sich in der Ausbildung oder im Studium befinden und noch nicht finanziell unabhängig sind. 23 Prozent der Befragten gaben an, ihren Kindern bis zu 150 Euro zusätzlich im Monat zu überweisen, während fünf Prozent sogar mehr als 450 Euro extra zahlen.  

Ziemlich viel Geld – erst recht wenn ein Elternpaar mehrere Kinder hat. Und hier kann die Sache kompliziert werden: Manche Eltern fühlen sich im Sinne der Gerechtigkeit verpflichtet, allen Kindern gleich viel zukommen zu lassen. Doch ist es fair, dem Kind auf Jobsuche genau so viel Geld zu geben wie dem, das längst finanziell unabhängig ist? Manche Eltern entscheiden, dass sie je nach Bedarf etwas überweisen. Das kann aber über die Jahre zu sehr ungleicher Unterstützung führen, wodurch sich ein Kind möglicherweise benachteiligt fühlt. Viele Eltern müssen abwägen: Sie wollen ihren Kindern zur Selbstständigkeit verhelfen und sie gleichzeitig mit finanziellen Problemen nicht allein lassen.   

Auch für die Kinder kann es sich schlecht anführen, als Erwachsene noch Geld von den Eltern zu bekommen. Manche freuen sich über die Hilfe, andere fühlen sich möglicherweise abhängig oder gar verpflichtet, das Geld irgendwann zurückzahlen. Oder sie fühlen sich verantwortlich dafür, für die Eltern aufzukommen, wenn sie alt sind. Andere sind wütend auf ihre Geschwister, weil diese mehr Geld von den Eltern bekommen haben.  

Wir möchten von Ihnen wissen: Wie unterstützen Sie Ihre erwachsenen Kinder finanziell? Wann schießen Sie etwas dazu und erwarten Sie dafür eine Gegenleistung? Wie wichtig ist es Ihnen, das Geld zwischen den Kindern gerecht zu verteilen? Oder haben Sie entschieden, Ihre Kinder nicht (mehr) finanziell zu unterstützen? Wie kam es dazu? Und wenn Sie selbst von Ihren Eltern unterstützt werden: Wie geht es Ihnen damit und fühlen sich manchmal gegenüber Ihren Geschwistern benachteiligt?  

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