„Uns steht dasjenige Wasser solange bis zum Hals“ – Arche-Gründer drängt hinaus Kurswechsel in Migrationspolitik

Der Gründer des christlichen Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, sieht Hilfsorganisationen wie die „Arche“ bei der Betreuung von Flüchtlingen am Limit. „Uns steht das Wasser bis zum Hals und es entsteht immer mehr das Gefühl, dass Organisationen wie die Arche als Bodensatz der Gesellschaft genutzt werden“, kritisierte der Pastor in einer am Dienstag verbreiteten Videobotschaft.
Siggelkow spricht von einem „Hilferuf an die Politik, endlich etwas zu verändern“. Manchmal frage er sich, ob Politiker wirklich schon mal Flüchtlingseinrichtungen besucht hätten oder an den Außengrenzen waren. Die Politik müsse für die Flüchtlingsproblematik mehr Verantwortung übernehmen. Dies sei kein Appell an die Extremisten in dieser Gesellschaft, sondern an die bürgerliche Mitte.
So forderten die Grünen eine Erleichterung des Familiennachzugs von Geflüchteten, wovor Siggelkow explizit warnt. Eine solche Regelung könne Obdachlosigkeit mit sich bringen. Schon jetzt würden geflüchtete Eltern und ihre Kinder von den Jugendämtern immer wieder zur „Arche“ geschickt, weil es für sie weder Deutschkurse noch ausreichend Kita-Plätze gebe und „sie hier gut aufgehoben sind“.
Das erlebten auch andere soziale Einrichtungen, „auf die sich unser Staat verlässt“, sagte Siggelkow: „Doch ein Krankenhaus, das nur 50 Betten hat, kann nicht 5000 Patienten aufnehmen.“
Bisher sei gute humanitäre Hilfe geleistet worden, sagte der „Arche“-Gründer und warnte vor einem Kontrollverlust im Land: „Wo wird die Reise hingehen, wenn die vielen Menschen, die in unser Land kommen, nur bei ehrenamtlichen Organisationen geparkt werden“, warnte Siggelkow. „Wir versprechen unseren Kindern ein sicheres Land und eine sichere Zukunft. Ich glaube, dass wir dazu nicht mehr in der Lage sind, wenn wir nicht jetzt sofort etwas verändern“, erklärte Siggelkow in seiner Videobotschaft.
Source: welt.de