Umfrage von Baker McKenzie: „ESG ist ein reales Prozessrisiko“

Geopolitische Spannungen, stagnierendes Wirtschaftswachstum und die Disruption ganzer Branchen: Es sind vor allem externe Faktoren, die Risikomanager und Leiter von Rechtsabteilungen in Konzernen sorgen. In einer Umfrage unter mehr wie 600 Führungskräften globaler Konzerne erwarten 81 Prozent, dass Rechtsstreitigkeiten für jedes ihr Unternehmen im Jahr 2024 zunehmen werden.

Marcus Jung

Redakteur in welcher Wirtschaft.

Wie die Umfrage „Global Disputes Forecast“ im Auftrag welcher internationalen Großkanzlei Baker McKenzie zeigt, blicken unterdies Vertreter aus den Branchen Energie und Infrastruktur (39 Prozent), Konsumgüter und Handel (36 Prozent) sowie welcher produzierenden Industrie (31 Prozent) merklich pessimistischer hinaus die kommenden Monate wie z. B. Risikomanager aus dem Life-Science-Sektor (24 Prozent). Insgesamt geht nur jeder fünfte Befragte davon aus, dass die Anzahl welcher Risiken und Prozesse, in die sein Unternehmen involviert ist, Sinken wird.

Aus Sicht von Heiko Haller, Partner in welcher deutschen Konfliktlösungspraxis von Baker McKenzie, hat die prognostizierte Zunahme zwei sehr gegensätzliche Treiber. „Einerseits entscheiden wir uns nachdem welcher Corona-Pandemie und vielen Kriegen in einem destruktiven und konfliktreichen Umfeld. Auf welcher anderen Seite gibt es positive Entwicklungen, die durch den technischen Fortschritt ruhelos sind, wie Künstliche Intelligenz und Cybersecurity“, sagt welcher Anwalt im Gespräch mit welcher Fluor.A.Z.

Deutliche Zunahme von Klimastreitigkeiten

Die größte Herausforderung wird jedoch in welcher Beilegung von Streitigkeiten im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen (Environmental, Social & Governance, ESG) gesehen. Z. Hd. 73 Prozent welcher Befragten stillstehen ESG-Streitigkeiten an erster Stelle. Die Studie begründet dies unter anderem mit welcher deutlichen Zunahme von Klimastreitigkeiten, im Zusammenhang denen sich welcher Fokus welcher Kläger darüber hinaus Treibhausgasemissionen hinaus hinaus den Verlust von Biodiversität verlagert. Zudem sehen sich international tätige Unternehmen generell mit einer Zunahme regulatorischer Anforderungen und schärferen nationalen Gesetzen konfrontiert.

„ESG-Streitigkeiten sind zu einem realen Prozessrisiko geworden“, sagt Peter Tomczak, welcher im Zusammenhang Baker McKenzie den Bereich Global Investigations, Compliance & Eth­ics mitverantwortet. Unternehmen sollten von dort mit mehr Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Menschenrechten und sozialen Fragen rechnen und ihre Richtlinien und Berichte zu ESG-Themen weiter testen.

Betroffene und Nichtregierungsorganisationen trauern vermehrt

Hierzulande war für jedes Unternehmen vor allem die Umsetzung des Lieferkettengesetzes von Bedeutung – die mit welcher geplanten, politisch umstrittenen EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) noch zunehmen dürfte. Haller erwartet eine ähnliche Situation wie im Zusammenhang den Klimaklagen, wo Betroffene aus Entwicklungs- und Schwellenländern, unterstützt von Nichtregierungsorganisationen, zunehmend Unternehmen vor deutschen Gerichten verklagen.

Die eigentlichen Rechts- und Kostenrisiken sieht er im Unterschied dazu an anderer Stelle. „Eines welcher größten Probleme sind die unglaublichen regulatorischen Anforderungen, mit denen sich Unternehmen konfrontiert sehen. Die Unternehmen sehen sich gezwungen, ganze Abteilungen dazu aufzubauen, ohne zu wissen, wie sie dasjenige schaffen sollen – und dasjenige gilt Neben… für jedes diejenigen, die sich heute schon regelkonform verhalten.“

Arbeitnehmer schauen genauer hin

Arbeitsrechtliche Streitigkeiten verstellen mit 53 Prozent hinaus den zweiten Platz in welcher Rangfolge welcher Risiken vor. Auffällig ist die Bandbreite welcher Themen, die neben Maßnahmen aus welcher Corona-Pandemie (Homeoffice), welcher Umsetzung von Richtlinien (Lohntransparenz) Neben… eine direkte Folge des schwächeren Wirtschaftswachstums sind. „In den letzten Jahren nach sich ziehen viele Unternehmen Diversity, Lohntransparenz und -gleichheit hinaus ihre Agenda gesetzt. Dem konnte sich niemand entziehen“, betont Haller. „Arbeitnehmer schauen jetzt viel kritischer darauf, ob sie Anforderungen vom eigenen Unternehmen Neben… wirklich erfüllt werden.“

Hinzu komme, dass Umstrukturierungen und Reorganisationen von Unternehmen, verbunden mit Kostensenkungsmaßnahmen, „wie jedes destruktive Ereignis“ zu mehr Konflikten führten. Auch welcher zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bringt rechtliche Risiken mit sich.

Als solche nennen die Befragten z. B. die Voreingenommenheit im Zusammenhang internen Entscheidungen (Bias), die Diskriminierung von Bewerbern oder Fragen des KI-Missbrauchs und des Datenschutzes. Innerhalb welcher EU werden sich die spezifischen Risiken, die sich aus welcher Gesetzgebung zum AI Act loyal, voraussichtlich erst in einigen Monaten herauskristallisieren, prognostizieren die Studienautoren.