Ukrainekrieg: Starmer und Selenskyj wollen 100-jährige Partnerschaft schließen


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  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h

Russische Befestigungsanlagen

Russische Kontrolle

Vortag

seit Kriegsbeginn

vor Kriegsbeginn

Zurückerobert

Vortag

seit Kriegsbeginn

Zusätzl. erobert

Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project


Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, Saporischschja sei mit Gleitbomben angegriffen worden. Die teils mehr als eine Tonne wiegenden Bomben gelten als unpräzise und richten schwere Schäden an – etwa bei Angriffen auf frontnahe Städte wie Charkiw, Sumy und Saporischschja.

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Die Region Saporischschja ist zu etwa 60 Prozent von Russland besetzt, die Hauptstadt liegt knapp 40 Kilometer nördlich der Front im ukrainisch kontrollierten Teil der Region. Aufgrund der relativen Nähe zur Front wird die Stadt regelmäßig Ziel russischer Angriffe, bei denen immer wieder Einwohner getötet werden. Der freie Teil der Region gehört zu den Gebieten, deren Übergabe an Russland Wladimir Putin als Bedingung für die Aufnahme von Waffenstillstandsgesprächen fordert.

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UN melden mehr als 12.300 tote Zivilisten in der Ukraine seit Kriegsbeginn 

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast drei Jahren sind nach UN-Angaben mehr als 12.300 Zivilistinnen getötet worden. Dabei stiegen die Opferzahlen in den vergangenen Monaten durch den vermehrten Einsatz von Drohnen und Raketen in Wohngebieten stark an.

"Die russischen Streitkräfte haben ihre Einsätze zur Eroberung weiterer Gebiete in der Ostukraine intensiviert, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in den Frontgebieten hat, insbesondere in den Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja", sagte die stellvertretende Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Nada Al-Nashif. Sie bezieht sich dabei auf Entwicklungen seit September.

"Wir sind zutiefst besorgt über die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung durch den verstärkten Einsatz von Drohnen und den Einsatz neuer Waffen", sagte Al-Nashif. Dies beziehe sich teils auf den Einsatz von sehr zerstörerischen Lenkbomben oder Gleitbomben in Wohngebieten.

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Selenskyj nimmt an Ramstein-Treffen teil

Der ukrainische Präsident wird morgen am Treffen von Vertretern der Ukrainekontaktgruppe in Ramstein teilnehmen. Das teilte Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache mit. Bei dem sogenannten Ramstein-Treffen seien auch Gespräche auf Ministerebene sowie Treffen zwischen führenden Militärs der Nato mit der ukrainischen Militärführung geplant, sagte er.

Verteidigungsminister Rustem Umjerow sei bereits in Deutschland, sagte Selenskyj. Zuvor hatte der scheidende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mitgeteilt, unterwegs zu dem Treffen zu sein. Bei den Ramstein-Treffen werden oft neue Unterstützungspakete verkündet, die meist aber schon zuvor von den einzelnen Ländern in Aussicht gestellt worden sind.

Derzeit ist unklar, ob die von den USA angeführte Staatengruppe nach dem anstehenden Regierungswechsel in Washington ihre Kooperation bei den Ukrainehilfen erhalten wird. Unter anderem deswegen hatte die Nato ein neues Quartier in Wiesbaden eingerichtet, das viele Organisationsaufgaben unabhängig von den USA wahrnehmen soll. 

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Generalstaatsanwaltschaft verzeichnet deutlichen Anstieg der ukrainischen Deserteure

Im dritten Kriegsjahr ist die Zahl der ukrainischen Fahnenflüchtigen stark angestiegen. Statistiken der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden 2024 über 22.000 Fälle von Desertion registriert. Hinzu kommen noch mehr als 62.000 Fälle von eigenmächtigem Fernbleiben von der Truppe. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies bei Deserteuren fast eine Verdreifachung und beim eigenmächtigen Fernbleiben beinahe eine Vervierfachung dar.

Im Vergleich zum ersten Kriegsjahr 2022 sind die Steigerungsraten mit einer Versiebenfachung bei Desertionen und einer mehr als Verzehnfachung beim eigenmächtigen Fernbleiben noch drastischer. In Summe wurden seit Kriegsausbruch fast 120.000 Fälle von Fahnenflucht registriert. Beobachter gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. 

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Nato-Generalsekretär Rutte warnt in Ramstein vor China, Nordkorea und dem Iran

Nato-Generalsekretär Mark Rutte forderte beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein eine weiterhin entschlossene Unterstützung der Ukraine. "Wir müssen alles tun, um sicherzustellen, dass die Ukraine in Bezug auf Ausbildung und Ausrüstung das bekommt, was sie benötigt, um den Kampf fortzusetzen und zu bestehen", sagte er. Es sei entscheidend, das Land in eine Position zu bringen, in der es eigenständig Verhandlungen führen könne.
Rutte warnte zudem, dass ein gescheitertes Abkommen bei Verhandlungen auch Auswirkungen auf Länder wie China, Nordkorea und den Iran haben könnte, die durch einen Erfolg Russlands gestärkt werden könnten. Der Krieg sei nicht nur ein Konflikt in der Ukraine, sondern auch ein geopolitisches Thema.

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Deutschland liefert der Ukraine 50 Lenkflugkörper 

Die Ukraine soll in Kürze neue Flugabwehrraketen aus Deutschland erhalten. Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein an, es werde eine Lieferung von Lenkflugkörpern für die Flugabwehrsysteme Iris-T kurzfristig direkt aus der Herstellung an die Ukraine umgeleitet. Ursprünglich waren die Lenkflugkörper für die Bundeswehr gedacht gewesen.

"Wir beliefern zunächst die Ukraine, bevor wir unsere Bestände wieder auffüllen", sagte Pistorius. Die neue Lieferung umfasst demnach 50 Flugabwehrraketen. Bei jedem der regelmäßigen großflächigen russischen Raketenangriffe verbraucht die ukrainische Armee Dutzende Flugabwehrraketen unterschiedlicher Typen. Die Produktionskapazitäten für den Nachschub sind bei den meisten Systemen begrenzt. 

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In Ramstein nimmt Pistorius derzeit am Gipfel der Ukraine-Kontaktgruppe teil und hat dort auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Dabei sei auch die Zukunft des sogenannten Ramstein-Formats angesprochen worden, schrieb Selenskyj auf Telegram. Die Staatengruppe wird bislang von den USA angeführt, die sich nach der Amtsübernahme von Donald Trump aber daraus zurückziehen könnten.

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Russland überquert nach ukrainischen Angaben wichtigen Fluss in Region Charkiw

Russische Truppen haben nach Angaben der ukrainischen Armee den strategisch wichtigen Fluss Oskil in der Region Charkiw überquert. Der russischen Armee sei es gelungen, einen Brückenkopf auf der bisher ukrainisch kontrollierten Seite des Oskil zu errichten, sagte der Leiter der Armeeverwaltung in der Region Kupjansk, Andrij Bessedin, im ukrainischen Fernsehen. Russland versuche, "in der Ortschaft Dworitschna am rechten Ufer des Oskil Fuß zu fassen und den gesamten Brückenkopf auszuweiten".

Die Situation sei für die ukrainischen Streitkräfte "extrem schwierig", da sie an ihren Flanken bedroht werden könnten, sagte Bessedin. Die russischen Einheiten seien nur noch zwei Kilometer von der ebenso strategisch wichtigen Stadt Kupjansk entfernt. Die vor dem Krieg etwa 25.000 Einwohner zählende Stadt ist die wichtigste ukrainische Stellung in dem Frontabschnitt.

Der Fluss Oskil bildet in der ostukrainischen Region Charkiw faktisch die Frontlinie zwischen der russischen und der ukrainischen Armee. Russland hatte zuletzt bereits mehrfach versucht, ihn zu überqueren.

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Meloni bekräftigt Italiens Unterstützung für die Ukraine

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Abend bei einem knapp einstündigen Treffen in Rom die "vollumfängliche Unterstützung" ihres Landes zugesichert, damit sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen könne. Ziel sei es, die "bestmöglichen Voraussetzungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden" zu schaffen, sagte Meloni nach Angaben ihres Büros. 

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"Ich bin Italien und dem italienischen Volk zutiefst dankbar für ihre unerschütterliche Unterstützung", schrieb Selenskyj nach dem Treffen auf der Plattform X. "Gemeinsam können wir einem gerechten Frieden näher kommen und unsere gemeinsamen Positionen stärken."

Meloni zählt zu den entschlossensten Unterstützerinnen der Ukraine. Sie pflegt gleichzeitig enge Kontakte ins Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Bei einer Pressekonferenz hatte sich Meloni zuvor überzeugt geäußert, dass die USA die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland nicht aufgeben würden. "Trump hat die Fähigkeit, Diplomatie und Abschreckung zu dosieren. Ich prophezeie, dass es auch dieses Mal so sein wird." 

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Neue Sanktionen: Russland wirft Biden Gefährdung globaler Energieversorgung vor

Die russische Regierung hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden vorgeworfen, mit den neuen Sanktionen gegen Russland die Stabilität der globalen Energieversorgung zu gefährden. Am Ende von Bidens "unrühmlicher Amtszeit" versuchten die USA, der russischen Wirtschaft "zumindest etwas Schaden zuzufügen, sogar zum Preis, die Weltmärkte zu destabilisieren", teilte das Außenministerium in Moskau mit. Es kündigte an, dass diese "feindseligen Aktionen natürlich nicht ohne Reaktion" bleiben würden.
Die US-amerikanische und die britische Regierung hatten am Freitag weitreichende Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verkündet, darunter auch gegen eine Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom. Die US-Sanktionen betreffen nach Angaben des US-Finanzministeriums die Ölkonzerne Gazprom Neft und Surgutneftegas, 180 Tanker sowie Händler und Anbieter von Ölfeldern.
Damit werde gegen "eine wesentliche Einnahmequelle des brutalen und illegalen Krieges Russlands in der Ukraine" vorgegangen, kündigte die scheidende US-Finanzministerin Janet Yellen ab. Laut dem stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Daleep Singh, handelt es sich um die bislang umfangreichsten US-Sanktionen gegen den russischen Energiesektor.

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Ukrainische Geheimdienstler durchsuchen Hunderte Objekte mutmaßlicher Schleuser

Die ukrainische Polizei geht nach eigenen Angaben mit einer Großaktion gegen Schleuserbanden vor, die illegale Ausreisen für wehrpflichtige Männer organisieren. In der ersten Phase hätten Polizisten und Geheimdienstler gleichzeitig 600 Durchsuchungen in allen Teilen des Landes durchgeführt, teilte die ukrainische Polizeiführung auf Telegram mit. Ziel sei es, "Kanäle" für den Schmuggel von Männern im wehrfähigen Alter ins Ausland zu schließen.

Wegen des Krieges dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Armee braucht dringend Soldaten und beruft Wehrpflichtige ab 25 Jahren ein. Im Land gibt es viel Kritik am System der Mobilisierung für die Armee, das viele für ineffektiv, korrupt und unfair halten. Inoffizielle Schätzungen zufolge sollen Tausende Ukrainer das Land illegal verlassen haben. Viele sind während ihrer Flucht ums Leben gekommen. 

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Deutschland plant umfangreiche Waffenlieferungen an die Ukraine

Die Ukraine soll in der ersten Jahreshälfte umfangreiche Waffenlieferungen aus Deutschland erhalten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen handelt es sich dabei unter anderem um 22 Kampfpanzer des Typs Leopard 1, ein Luftabwehrsystem Iris-T SLM/SLS und 25 Marder-Schützenpanzer.

Zudem liefert Deutschland der Ukraine zwei weitere Patriot-Startgeräte für die Luftverteidigung, sieben Luftabwehrpanzer Gepard mit 120.000 Schuss Munition, 3.500 bewaffnete Drohnen, sechs Hubschrauber mit Bewaffnung, 16 Haubitzen sowie 250.000 Schuss Artilleriemunition. Dazu kommen etliche andere Rüstungs- und Ausrüstungsgüter für die ukrainische Armee.

Zu den eingeplanten vier Milliarden Euro dieses Jahr fordern die Grünen weitere drei Milliarden Euro Hilfe für die Ukraine, die SPD lehnt dies ab. Wie der Spiegel berichtete, lehnte Scholz eine Forderung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ab, die drei Milliarden Euro bereitzustellen, da sie außerhalb der vorläufigen Haushaltsführung ausgegeben werden müssten. Die zerbrochene Ampelregierung hatte im Haushaltsansatz für 2025 vier Milliarden Euro an Militärhilfe eingeplant. 

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Russland und Ukraine melden zahlreiche Drohnenangriffe in der Nacht

Die Ukraine hat Russland in der Nacht nach russischen Angaben in mehreren Regionen mit Drohnen angegriffen. Ein Schwerpunkt war nach Berichten russischer Telegramkanäle das Gebiet Krasnodar am Schwarzen Meer. In der als Marinestützpunkt und Ölhafen wichtigen Stadt Noworossijsk soll ein Brand ausgebrochen sein. Über der Hafenstadt Anapa waren Flugabwehrfeuer und Explosionen zu hören. Angaben zu Schäden wurden nicht gemacht.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es seien 85 Kampfdrohnen abgeschossen worden. Zur geografischen Ausbreitung der Angriffe hieß es, die Regionen Krasnodar, Woronesch, Belgorod, Tambow, Kursk im Westen und Süden des Landes sowie die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim seien betroffen gewesen. Wegen möglicher Drohnengefahr stellten aber auch die Flughäfen Kasan, Nischnekamsk und Uljanowsk in der Wolgaregion zeitweise den Betrieb ein.

Die ukrainische Luftwaffe teilte indessen mit, nachts seien von 74 angreifenden russischen Drohnen 47 abgeschossen worden. Schäden durch den Angriff wurden unter anderem aus dem Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet. Dort seien Infrastrukturanlagen und ein Industrieobjekt beschädigt worden. 

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Russland meldet Vorrücken bis auf drei Kilometer vor strategisch wichtiges Pokrowsk 

Russische Truppen haben sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im Osten der Ukraine bis auf drei Kilometer an die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk herangekämpft. Die Armee habe die Siedlung Stschewtschenko in unmittelbarer Nachbarschaft von Pokrowsk eingenommen, teilte das Ministerium mit. Von offizieller ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Der ukrainische Generalstab teilte lediglich mit, es seien 46 von 56 Angriffen auf rund ein Dutzend Städte im Sektor Pokrowsk abgewehrt worden.
Am Samstag berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA erstmals aus Kurachowe, einem Logistikzentrum südlich von Pokrowsk. Das russische Militär hatte Anfang der Woche die Einnahme des Ortes bekannt gegeben. Die Ukraine hat den Verlust der Stadt bislang nicht bestätigt, aber der populäre ukrainische Militärblog DeepState teilte mit, die Stadt sei in russischer Hand.

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Pokrowsk bildet einen Verkehrsknotenpunkt und ist für das ukrainische Militär ein wichtiges Logistikzentrum. Der Fall der Stadt, in der vor dem Krieg 60.000 Menschen lebten, wäre für die Ukraine einer der schwersten Rückschläge auf dem Schlachtfeld seit Monaten. Den russischen Truppen würde die Einnahme ermöglichen, die ukrainischen Versorgungslinien entlang der östlichen Front erheblich zu stören und ihre Offensive weiter voranzutreiben. In russischen Medien wird Pokrowsk oft als "Tor nach Donezk" bezeichnet.

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Scholz begrüßt Treffen zwischen Trump und Putin

Bundeskanzler Olaf Scholz hat das von dem designierten US-Präsidenten Donald Trump anvisierte Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin gutgeheißen. Das berichtet der Deutschlandfunk. Wichtig sei aber, dass die Souveränität der Ukraine dabei nicht infrage gestellt werde. Er halte es für an der Zeit, Gespräche über ein Kriegsende zu beginnen.

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Selenskyj schlägt Nordkorea Gefangenenaustausch vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un angeboten, nordkoreanische Soldaten freizulassen, falls Kim im Gegenzug die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener in Russland erreichen könne. "Zu den ersten gefangenen Soldaten aus Nordkorea werden zweifellos weitere kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Truppen weitere gefangen nehmen", schrieb Selenskyj bei X.

Seinem Post fügte Selenskyj eine kurze Videosequenz der beiden verwundeten mutmaßlichen Gefangenen hinzu. "Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist", sagte Selenskyj. Er legte jedoch keinen Beweis dafür vor, dass es sich um Nordkoreaner handelt. Am Sonntag bestätigte der südkoreanische Geheimdienst die ukrainischen Angaben.

Russlands Präsident Putin habe vor drei Jahren versucht, die Geschichte neu zu schreiben, "aber jetzt kann er nicht ohne militärische Hilfe aus Pjöngjang auskommen". Bisher haben weder Russland noch Nordkorea bestätigt, dass Nordkorea Soldaten zur Unterstützung der russischen Armee entsandt hat. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland im Einsatz.

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Pistorius trifft sich in Fünferrunde mit europäischen Verteidigungsministern

Verteidigungsminister Boris Pistorius berät an diesem Montag in Warschau mit seinen Amtskollegen aus Polen, Frankreich, Italien und Großbritannien über den weiteren Kurs. Die Treffen im Fünferformat wurden nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl eingerichtet.

Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft. Trump hatte wiederholt Anlass für Zweifel an seiner Verlässlichkeit im Bündnis gegeben. Unklar ist, wie die USA unter seiner Führung die militärische Unterstützung für die Ukraine fortsetzen. Die europäischen Verteidigungsminister wollen in Warschau daher auch über die weitere Hilfe für die Ukraine sprechen

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Nato-Staaten beraten beim Ostseegipfel über russische Schattenflotte 

Nach mehreren mutmaßlichen Sabotageakten auf offener See beraten Bundeskanzler Olaf Scholz und die Staats- und Regierungschefs weiterer Nato-Staaten an diesem Dienstag über die Sicherheit im Ostseeraum. Bei einem Gipfel in der finnischen Hauptstadt Helsinki sollen vor allem Wege gefunden werden, wie man kritische Infrastruktur in der Ostsee besser schützen und der Bedrohung durch die sogenannte russische Schattenflotte begegnen kann.

In den vergangenen Monaten waren mehrere Daten- und Stromkabel in der Ostsee gekappt worden. In der Nato besteht der Verdacht, dass es sich um Sabotageakte handelt, die von Russland gesteuert wurden. Mit seiner sogenannten Schattenflotte von Schiffen, die unter fremder Flagge fahren, umgeht Russland das Ölembargo, das wegen des Angriffs auf die Ukraine verhängt wurde. Ein Schiff, das mutmaßlich zu dieser Flotte gehört, steht im Verdacht, für die Beschädigung mehrerer Unterseekabel an Weihnachten verantwortlich zu sein.

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Laut Südkorea bereits 300 Nordkoreaner im Ukrainekrieg gestorben

Der südkoreanische Geheimdienst NIS geht davon aus, dass bisher etwa 300 nordkoreanische Soldaten im Ukrainekrieg getötet wurden. Weitere 2.700 Soldaten aus Nordkorea seien zudem verwundet worden, sagte der Abgeordnete Lee Seong Kweun der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge nach einer nichtöffentlichen parlamentarischen Anhörung mit Vertretern des NIS.

Laut Yonhap führt der Geheimdienst die hohen Verluste unter den nordkoreanischen Truppen auf deren "mangelndem Verständnis der modernen Kriegsführung" zurück. Ebenfalls geht der NIS  davon aus, dass die nordkoreanischen Soldaten von Russland dazu aufgefordert werden, im Ernstfall einer Kriegsgefangenschaft durch Suizid zuvorzukommen. 

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Russische Einnahmen aus Energieexporten 2024 deutlich gestiegen

Russland hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld mit dem Export von Öl und Gas einnehmen können als 2023. Das geht aus jüngsten Regierungsdaten hervor. Im vergangenen Jahr seien die Einnahmen um 26 Prozent auf umgerechnet 107 Milliarden Euro gestiegen. 2023 waren sie im Vergleich zum ersten Kriegsjahr noch um 24 Prozent eingebrochen.

Die Öl- und Gasindustrie ist die wichtigste Geldquelle für den russischen Staatshaushalt. In den Jahren vor dem Krieg machte sie zwischen einem Drittel und der Hälfte aller Gesamteinnahmen aus. Der russische Militärhaushalt in diesem Jahr kann mit einem Höchstwert von knapp 160 Milliarden Euro zu zwei Dritteln aus den Exporteinnahmen aus 2024 finanziert werden.

Nach Kriegsbeginn hat Russland seine Exporte nach Indien und China erhöht und kann trotz der dabei vereinbarten Rabatte teilweise die Einnahmeverluste durch den Entfall der Pipeline-Lieferungen nach Europa ausgleichen. Europäische Länder importieren zudem weiterhin Flüssiggas aus Russland – im vergangenen Jahr mit 18 Millionen Tonnen sogar mehr als in den Vorjahren.

Zudem kann Russland Sanktionen umgehen, indem die Ölexporteure die sogenannte Schattenflotte nutzen. Dabei werden Hunderte Tanker eingesetzt, die in anderen Ländern registriert sind. Teile der Schattenflotte wurden bereits durch die EU, Großbritannien und die USA sanktioniert. Mehrere EU-Länder fordern härtere Maßnahmen. So solle die von der G7 beschlossene Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel russischen Öls gesenkt werden. 

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Pistorius besucht Kyjiw

Verteidigungsminister Boris Pistorius ist in der ukrainischen Hauptstadt. Der SPD-Politiker hat nach dem Ramstein-Gipfel vergangene Woche und einem Treffen mit den Verteidigungsministern mehrerer Nato-Länder Kyjiw besucht. "Mir kommt es darauf an, mit dieser Reise zu zeigen, dass wir die Ukraine weiterhin tatkräftig unterstützen", sagte der Minister der Nachrichtenagentur dpa. In Kyjiw will er mit ukrainischen Regierungsvertretern sprechen.

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Ukrainisches Militär meldet Angriff auf Waffenfabrik und Munitionslager 

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben das russische Chemiewerk Brjansk angegriffen, das eine strategische Einrichtung des russischen Militärs sei. Dort würden Waffen wie Munition für Flugzeuge sowie Marschflugkörper hergestellt, schrieb das Militär. Es habe bei der Aktion eng mit dem Geheimdienst zusammengearbeitet.

Ukrainischen Geheimdienstkreisen zufolge hat die Ukraine zudem den russischen Luftwaffenstützpunkt Engels angegriffen. Dort sei ein Munitionslager getroffen worden. Es seien auch andere Ziele angegriffen worden, im Chemiewerk Alexinsky und in der Raffinerie Saratowsky seien Feuer ausgebrochen.

Bereits vergangene Woche hatte die Ukraine in Engels ein Treibstoffdepot angegriffen, das infolgedessen mehrere Tage lang brannte. Aus dem Depot sollen die Langstreckenbomber, die auf einem Stützpunkt in Engels stationiert sind, mit Treibstoff versorgt werden.

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Wichtige ukrainische Kohlemine stillgelegt

Die wichtige ukrainische Kohlemine Pokrowsk im Osten des Landes hat ihren Betrieb eingestellt. Gründe für die Stilllegung sind laut dem Mineneigentümer Metinvest "die sich entwickelnden Frontbedingungen, die Stromversorgungsengpässe und die sich verschlechternde Sicherheitslage". Die Belegschaft sei in Sicherheit gebracht worden.

Die Mine in Pokrowsk war das letzte Bergwerk zum Abbau von Kokskohle unter ukrainischer Kontrolle. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Stahlproduktion für das ukrainische Militär. Zudem ist Stahl das zweitwichtigste ukrainische Exportprodukt. Darüber hinaus hat die Stadt eine strategische Bedeutung für die ukrainischen Streitkräfte: Sie liegt an einem wichtigen Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt, der den Osten des Landes mit der Großstadt Dnipro verbindet.

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Pistorius sichert Ukraine auch für Zeit nach Bundestagswahl Unterstützung zu 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat der Ukraine weitere Unterstützung Deutschlands nach der Bundestagswahl zugesichert. Egal welche Regierung in Berlin nach der Wahl am 23. Februar folge, die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine werde verlässlich, unerschütterlich, engagiert und tatkräftig bleiben, sagte der SPD-Politiker bei seinem Besuch in Kyjiw.

Der Minister zeigte sich zudem zuversichtlich mit Blick auf weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro. Alles sei dafür vorbereitet worden, die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Es gehe um Geld, das nicht vorhanden sei, weil es keinen Haushalt gebe, sagte Pistorius. Er sei "optimistisch", dass eine Lösung gefunden werde. Medienberichten zufolge haben Pistorius und die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vorgeschlagen, die Unterstützung für die Ukraine noch vor der Bundestagswahl um zusätzlich drei Milliarden Euro aufzustocken. Der Spiegel berichtete jedoch, Bundeskanzler Olaf Scholz blockiere das Vorhaben.

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Bei seinem Besuch traf Pistorius auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser dankte Deutschland für die Unterstützung der Ukraine. Der Beitrag der Bundesrepublik mache etwa 16 Prozent der gesamten Hilfe für die Ukraine aus. Dies sei eine sehr beachtliche Zahl, sagte Selenskyj.

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Deutschland überlässt der Ukraine 60 Iris-T-Raketen

Deutschland will der Ukraine kurzfristig 60 weitere Raketen für das Luftverteidigungssystem Iris-T für die Abwehr russischer Angriffe zur Verfügung stellen. Die Lieferung soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Beständen der Bundeswehr erfolgen und ist ein Ergebnis der Regierungsgespräche von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Kyjiw. 
Die Kosten für die Raketen betragen insgesamt rund 60 Millionen Euro. Wegen der schwierigen Lage der Ukraine wurde die Entscheidung getroffen, ohne dass die Nachfinanzierung bereits geklärt wäre.

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Russische Luftangriffe – Landesweiter Alarm in der Ukraine

Ukrainische Behörden haben am Morgen im gesamten Land Luftalarm ausgelöst. Die Luftwaffe warnte in mehreren Teilen des Landes zudem vor Marschflugkörpern – auch in der Hauptstadt Kyjiw.

Wie der nationale Netzbetreiber der Ukraine mitteilte, kam es in sechs Regionen zu Notstromabschaltungen aufgrund des "massiven" russischen Raketenangriffs. Laut dem Bürgermeister von Lwiw richteten die russischen Streitkräfte ihre Angriffe auch gezielt auf ukrainische Infrastruktur.

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Unterdessen wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute zu einem Besuch in Warschau erwartet. Das teilte das Büro des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk mit. Ob Selenskyjs Besuch in Polen durch die aktuellen russischen Luftangriffe verhindert wird, ist bislang unklar. Alina Smutko/REUTERS

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Russische Truppen rücken in zwei Orten nahe Pokrowsk vor

In der Ostukraine nähert sich das russische Militär weiter der Stadt Pokrowsk. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht (PDF) des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Demnach haben russische Soldaten die Siedlung Swirowe erreicht. Sie liegt im Südwesten von Pokrowsk, wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Auch bei der weiter südlich gelegenen Ortschaft Nowojelysawetiwka ist Russland vorgedrungen. Diese Einschätzung stützt das ISW auf geolokalisierte Videoaufnahmen.

Weitere Informationen zu den Entwicklungen an der Front finden Sie hier:

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Angriff Russlands gilt laut Selenskyj ukrainischem Energiesektor

Russland hat die Ukraine in der Nacht und am Morgen mit mindestens 40 Raketen und 70 Drohnen angegriffen. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. Ziel der erneuten Angriffe "Mitten im Winter" sei der Energiesektor der Ukraine gewesen.

Trotz der zeitweisen Notstromabschaltung sagt Selenskyj: "Dank unserer Flugabwehr und aller beteiligten Einheiten können wir den Betrieb unseres Energiesystems aufrechterhalten." Von den 40 Raketen seien mindestens 30 abgefangen worden.

Dennoch appellierte der Präsident erneut an die westlichen Verbündeten, die Ukraine bei ihrem Verteidigungskampf zu unterstützen. Sein Land brauche eine stärkere Luftverteidigung. Versprechen, die von den Partnern gemacht wurden, seien bislang nicht eingelöst worden.

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Rund 4,2 Millionen Ukrainer in EU geflüchtet 

Mehr als 4,2 Millionen Menschen aus der Ukraine suchen derzeit Schutz in EU-Ländern, wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Zahl sank gegenüber Dezember 2023 leicht. Deutschland bleibt mit mehr als 1,15 Millionen Schutzsuchenden das größte Aufnahmeland – das entspricht 27 Prozent aller ukrainischen Geflüchteten in der EU. Polen steht mit 988.000 Geflüchteten an zweiter Stelle, gefolgt von Tschechien mit 385.000.

Knapp ein Viertel (23,1 Prozent) der Geflüchteten sind erwachsene Männer, der Rest Frauen und Kinder. 

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Selenskyj beziffert ukrainische Truppenstärke auf 880.000

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten gehören den Streitkräften des Landes derzeit 880.000 Soldatinnen und Soldaten an. Das sagte Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch in Polen auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk.

Auf ukrainischem Gebiet befänden sich derzeit 600.000 russische Soldaten, sagte Selenskyj weiter. Die seien allerdings an der Frontlinie entlang der besetzten Gebiete – während die ukrainische Armee breiter verteilt sei. Die Frontlinie in der Ukraine ist etwa 800 Kilometer lang. Die derzeit nicht umkämpften Grenzabschnitte zwischen der Ukraine und Russland sowie dem russischen Verbündeten Belarus kommen jedoch auf eine Gesamtlänge von 1.200 Kilometern und werden ebenfalls von ukrainischen Truppen gesichert.

Die Zahl von 880.000 aktiven Soldaten kann nicht unabhängig geprüft werden. Sie stimmt mit früheren Angaben Selenskyjs zu ukrainischen Verlusten – demnach sollen mehr als 400.000 Soldaten getötet und verletzt sein – und früheren ukrainischen Angaben zur Gesamtzahl aller eingesetzten Soldaten, die bei mehr als 1,2 Millionen liegen soll. Die Zahl von 600.000 russischen Soldaten, die derzeit gegen die Ukraine kämpfen, stimmt mit Einschätzungen der Nato dazu überein.

Die Überzahl im Vergleich zu den russischen Truppen zeigt sich allerdings nicht an der Front. Dort beklagen Offiziere und Soldaten regelmäßig, ihren Gegnern zahlenmäßig unterlegen zu sein. Grund dafür ist der Soldatenmangel in der ukrainischen Infanterie, der dort deutlich größer ist als in anderen Truppenteilen. 

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Ukraine und Russland tauschen 50 Gefangene aus

Nach Angaben aus Moskau und Kyjiw sind jeweils 25 ukrainische beziehungsweise russische Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt. Der Austausch sei unter Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgt, teilte der für Kriegsgefangene zuständige ukrainische Koordinierungsstab mit. Die freigelassenen ukrainischen Gefangenen seien Soldaten, Matrosen und Unteroffiziere, die teilweise schon 2022 gefangen genommen worden seien.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben. Die 25 freigelassenen russischen Soldaten befänden sich derzeit in Belarus und würden bald nach Russland gebracht. Seit Kriegsbeginn haben die Ukraine und Russland in Dutzenden Aktionen Tausende Kriegsgefangene ausgetauscht. 

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Ukrainisches Parlament verlängert Kriegsrecht bis Mai

Zum 14. Mal seit Kriegsbeginn hat das Parlament in Kyjiw das Kriegsrecht und die damit verbundene allgemeine Mobilmachung um 90 Tage verlängert. Die bislang am 8. Februar auslaufenden Gesetze wurden damit bis zum 9. Mai verlängert.

Das Parlament billigte die Verlängerung mit jeweils mehr als 300 Stimmen von benötigten 225, wie Abgeordnete mitteilten. Während des Kriegsrechts hat der Präsident größere Befugnisse, Gesetze inklusive der Verlängerung des Kriegsrechts erfordern aber weiterhin eine Abstimmung im Parlament. Dort hat Wolodymyr Selenskyjs Partei wiederum eine absolute Mehrheit. 

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Selenskyj: Ukraine produziert ein Drittel ihrer Waffen selbst

Die Ukraine stellt ihrem Präsidenten zufolge ein Drittel der von ihr eingesetzten Waffen selbst her. Die Produktion sei inzwischen massiv erhöht worden und decke ein Drittel des Bedarfs, sagte Wolodymyr Selenskyj. Zu Kriegsbeginn habe der Eigenanteil noch bei zehn Prozent gelegen. Etwa 30 Prozent würden derzeit von EU-Ländern geliefert und 40 Prozent von den USA.

Details, etwa dazu, welche Waffen in der Ukraine produziert würden, nannte Selenskyj nicht. Die Ukraine wirbt bei ihren Unterstützerländern seit Monaten verstärkt um Investitionen in ihre Rüstungsindustrie, um mehr Waffen selbst herstellen zu können. Dänemark und weitere skandinavische Länder kaufen zudem regelmäßig Waffen ukrainischer Hersteller für das Militär des Landes, um die Rüstungsindustrie zu finanzieren.

Vor allem bei kleinen Drohnen dürfte die Ukraine weitgehend von Hilfslieferungen unabhängig sein. Eine sogenannte Drohnenkoalition aus mehreren europäischen Ländern hat dem Land zwar inzwischen Zehntausende Drohnen unterschiedlicher Typen geliefert. In der Ukraine wiederum wurden nach Regierungsangaben im vergangenen Jahr mehr als eine Million Drohnen gefertigt. Die Bauteile dafür beschafft das Land selbst, zu großen Teilen aus China – das auch Russland mit Drohnen und Bauteilen beliefert.

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Auch hat die Ukraine nach eigenen Angaben die Produktion von Artilleriesystemen erhöht. Demnach sollen monatlich etwa 15 schwere Haubitzen des selbst entwickelten Typs Bohdana hergestellt werden. Zum Vergleich: Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine etwa 1.000 Artilleriesysteme unterschiedlicher Typen erhalten, umgerechnet knapp 30 pro Monat. Diese Zahl umfasst allerdings auch leichtere Modelle. Vor allem bei der Munition für die Systeme ist das Land aber weiterhin stark von westlichen Lieferungen abhängig.

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Polen wirft Russland Planung von Anschlägen vor

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat Russland vorgeworfen, Sabotageakte bis hin zu Anschlägen gegen den Flugverkehr zu planen. "Ich werde nicht ins Detail gehen, ich kann nur bestätigen, dass die Befürchtungen zutreffen, dass Russland Terrorakte in der Luft plant, nicht nur gegen Polen, sondern gegen Fluggesellschaften in der ganzen Welt", sagte Tusk.

Belege für seinen Vorwurf nannte er nicht. Westliche Sicherheitsdienste vermuten, dass der russische Geheimdienst hinter mehreren Brandsätzen steckt, die in Paketen an Bord von Frachtflugzeugen auf dem Weg nach Nordamerika deponiert waren. Darunter war auch ein Brandsatz, der in einem Logistikzentrum in Deutschland Feuer fing und ein weiterer, der sich im vergangenen Jahr in einem Lagerhaus in England entzündete. Die Hintergründe sind aber noch nicht aufgeklärt.

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Ukraine attackiert Öldepot in Russland

Die Ukraine hat ihre Angriffe auf Öllager in Russland fortgesetzt. Ukrainische Drohnen hätten ein Öllager in der Region Woronesch angegriffen, berichteten russische Onlinemedien unter Berufung auf Videos der Attacke, die sich auf Telegramkanälen verbreitet hatten. Darauf ist ein großer Brand zu sehen.

Woroneschs Gouverneur Alexander Gussew bestätigte den Angriff. "Infolge des Absturzes einiger Drohnen (…) kam es zu einer Entzündung auf dem Gelände eines Öllagers", schrieb er auf Telegram. Dabei sei niemand verletzt worden.

In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine mehrere Ziele in Russland mit Drohnen und Raketen beschossen, darunter ein Öldepot auf dem Gelände einer russischen Luftwaffenbasis bei der Stadt Engels in der Region Saratow. Auf dem Militärflugplatz Engels-2 sind russische Langstreckenbomber stationiert, die aus dem angegriffenen Depot mit Treibstoff versorgt werden. 

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Russischer Flugabwehroffizier zu Straflager verurteilt

Nach dem Abschuss eines Militärhubschraubers der eigenen Streitkräfte hat ein russisches Gericht einen Offizier der Flugabwehr zu zwei Jahren und zehn Monaten Straflager verurteilt. Drei Menschen starben bei dem Abschuss über dem Schwarzen Meer am 18. Oktober 2023. Der Richterspruch vor einem Militärgericht in Rostow am Don erging wegen Fahrlässigkeit, wie die Zeitung Kommersant berichtete.

Der auf der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim stationierte Offizier hatte demnach geglaubt, eine ukrainische Drohne als Ziel im Visier zu haben. Dann stellte sich heraus, dass die Flugabwehrrakete einen Hubschrauber traf. Bei dem Absturz starben drei Menschen an Bord.

Laut der Zeitung war der Flugabwehroffizier zunächst in der Stadt Sewastopol auf der Krim vor einem Militärgericht zu drei Jahren Straflager verurteilt worden. Das Verteidigungsministerium und die Witwen der getöteten Hubschraubercrew hatten dann eine schärfere Strafe gefordert. Das Gericht in Rostow am Don milderte die Strafe nun aber ab, weil der Mann Reue gezeigt habe, hieß es. Statt der vom Ministerium geforderten fast 200 Millionen Rubel (rund 1,89 Millionen Euro) Strafe für den Verlust des Hubschraubers muss er auch nur 5 Millionen Rubel zahlen. 

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Starmer und Selenskyj wollen in Kyjiw Partnerschaftsvertrag unterzeichnen

Der britische Premierminister Keir Starmer ist heute Morgen für Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw eingetroffen. Starmer sagte der Ukraine bei seinem Besuch zu, die Sicherheit des Landes ein Jahrhundert lang zu gewährleisten.

Nach Angaben der britischen Regierung werden Starmer und Selenskyj einen Vertrag über die "100-jährige Partnerschaft" beider Länder unterzeichnen, der Bereiche wie Verteidigung, Wissenschaft, Energie und Handel abdecken soll.

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Das Abkommen verpflichtet beide Seiten zur Zusammenarbeit bei der Verteidigung – insbesondere bei der Seesicherheit gegen russische Aktivitäten in der Ostsee, im Schwarzen Meer und im Asowschen Meer. Auch bei Technologieprojekten wollen die Länder kooperieren. Das betrifft auch Drohnen, die sowohl für die Ukraine als auch Russland im Krieg zu wichtigen Waffen geworden sind.

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Konstantin Zimmermann
Konstantin Zimmermann

Starmer und Selenskyj wollen in Kyjiw Partnerschaftsvertrag unterzeichnen

Der britische Premierminister Keir Starmer ist heute Morgen für Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw eingetroffen. Starmer sagte der Ukraine bei seinem Besuch zu, die Sicherheit des Landes ein Jahrhundert lang zu gewährleisten.

Nach Angaben der britischen Regierung werden Starmer und Selenskyj einen Vertrag über die „100-jährige Partnerschaft“ beider Länder unterzeichnen, der Bereiche wie Verteidigung, Wissenschaft, Energie und Handel abdecken soll.

„Es geht nicht nur um das Hier und Jetzt, sondern auch um eine Investition in unsere beiden Länder für das nächste Jahrhundert.“

Keir Starmer

Das Abkommen verpflichtet beide Seiten zur Zusammenarbeit bei der Verteidigung – insbesondere bei der Seesicherheit gegen russische Aktivitäten in der Ostsee, im Schwarzen Meer und im Asowschen Meer. Auch bei Technologieprojekten wollen die Länder kooperieren. Das betrifft auch Drohnen, die sowohl für die Ukraine als auch Russland im Krieg zu wichtigen Waffen geworden sind.

Katharina James
Katharina James

Russischer Flugabwehroffizier zu Straflager verurteilt

Nach dem Abschuss eines Militärhubschraubers der eigenen Streitkräfte hat ein russisches Gericht einen Offizier der Flugabwehr zu zwei Jahren und zehn Monaten Straflager verurteilt. Drei Menschen starben bei dem Abschuss über dem Schwarzen Meer am 18. Oktober 2023. Der Richterspruch vor einem Militärgericht in Rostow am Don erging wegen Fahrlässigkeit, wie die Zeitung Kommersant berichtete.

Der auf der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim stationierte Offizier hatte demnach geglaubt, eine ukrainische Drohne als Ziel im Visier zu haben. Dann stellte sich heraus, dass die Flugabwehrrakete einen Hubschrauber traf. Bei dem Absturz starben drei Menschen an Bord.

Laut der Zeitung war der Flugabwehroffizier zunächst in der Stadt Sewastopol auf der Krim vor einem Militärgericht zu drei Jahren Straflager verurteilt worden. Das Verteidigungsministerium und die Witwen der getöteten Hubschraubercrew hatten dann eine schärfere Strafe gefordert. Das Gericht in Rostow am Don milderte die Strafe nun aber ab, weil der Mann Reue gezeigt habe, hieß es. Statt der vom Ministerium geforderten fast 200 Millionen Rubel (rund 1,89 Millionen Euro) Strafe für den Verlust des Hubschraubers muss er auch nur 5 Millionen Rubel zahlen. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Ukraine attackiert Öldepot in Russland

Die Ukraine hat ihre Angriffe auf Öllager in Russland fortgesetzt. Ukrainische Drohnen hätten ein Öllager in der Region Woronesch angegriffen, berichteten russische Onlinemedien unter Berufung auf Videos der Attacke, die sich auf Telegramkanälen verbreitet hatten. Darauf ist ein großer Brand zu sehen.

Woroneschs Gouverneur Alexander Gussew bestätigte den Angriff. „Infolge des Absturzes einiger Drohnen (…) kam es zu einer Entzündung auf dem Gelände eines Öllagers„, schrieb er auf Telegram. Dabei sei niemand verletzt worden.

In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine mehrere Ziele in Russland mit Drohnen und Raketen beschossen, darunter ein Öldepot auf dem Gelände einer russischen Luftwaffenbasis bei der Stadt Engels in der Region Saratow. Auf dem Militärflugplatz Engels-2 sind russische Langstreckenbomber stationiert, die aus dem angegriffenen Depot mit Treibstoff versorgt werden. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Polen wirft Russland Planung von Anschlägen vor

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat Russland vorgeworfen, Sabotageakte bis hin zu Anschlägen gegen den Flugverkehr zu planen. „Ich werde nicht ins Detail gehen, ich kann nur bestätigen, dass die Befürchtungen zutreffen, dass Russland Terrorakte in der Luft plant, nicht nur gegen Polen, sondern gegen Fluggesellschaften in der ganzen Welt“, sagte Tusk.

Belege für seinen Vorwurf nannte er nicht. Westliche Sicherheitsdienste vermuten, dass der russische Geheimdienst hinter mehreren Brandsätzen steckt, die in Paketen an Bord von Frachtflugzeugen auf dem Weg nach Nordamerika deponiert waren. Darunter war auch ein Brandsatz, der in einem Logistikzentrum in Deutschland Feuer fing und ein weiterer, der sich im vergangenen Jahr in einem Lagerhaus in England entzündete. Die Hintergründe sind aber noch nicht aufgeklärt.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Selenskyj: Ukraine produziert ein Drittel ihrer Waffen selbst

Die Ukraine stellt ihrem Präsidenten zufolge ein Drittel der von ihr eingesetzten Waffen selbst her. Die Produktion sei inzwischen massiv erhöht worden und decke ein Drittel des Bedarfs, sagte Wolodymyr Selenskyj. Zu Kriegsbeginn habe der Eigenanteil noch bei zehn Prozent gelegen. Etwa 30 Prozent würden derzeit von EU-Ländern geliefert und 40 Prozent von den USA.

Details, etwa dazu, welche Waffen in der Ukraine produziert würden, nannte Selenskyj nicht. Die Ukraine wirbt bei ihren Unterstützerländern seit Monaten verstärkt um Investitionen in ihre Rüstungsindustrie, um mehr Waffen selbst herstellen zu können. Dänemark und weitere skandinavische Länder kaufen zudem regelmäßig Waffen ukrainischer Hersteller für das Militär des Landes, um die Rüstungsindustrie zu finanzieren.

Vor allem bei kleinen Drohnen dürfte die Ukraine weitgehend von Hilfslieferungen unabhängig sein. Eine sogenannte Drohnenkoalition aus mehreren europäischen Ländern hat dem Land zwar inzwischen Zehntausende Drohnen unterschiedlicher Typen geliefert. In der Ukraine wiederum wurden nach Regierungsangaben im vergangenen Jahr mehr als eine Million Drohnen gefertigt. Die Bauteile dafür beschafft das Land selbst, zu großen Teilen aus China – das auch Russland mit Drohnen und Bauteilen beliefert.

Ukrainisches Artilleriesystem des Typs Bohdana im Juli 2023 nahe Bachmut
Ukrainisches Artilleriesystem des Typs Bohdana im Juli 2023 nahe Bachmut. Sofia Gatilova/Reuters
Auch hat die Ukraine nach eigenen Angaben die Produktion von Artilleriesystemen erhöht. Demnach sollen monatlich etwa 15 schwere Haubitzen des selbst entwickelten Typs Bohdana hergestellt werden. Zum Vergleich: Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine etwa 1.000 Artilleriesysteme unterschiedlicher Typen erhalten, umgerechnet knapp 30 pro Monat. Diese Zahl umfasst allerdings auch leichtere Modelle. Vor allem bei der Munition für die Systeme ist das Land aber weiterhin stark von westlichen Lieferungen abhängig.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Ukrainisches Parlament verlängert Kriegsrecht bis Mai

Zum 14. Mal seit Kriegsbeginn hat das Parlament in Kyjiw das Kriegsrecht und die damit verbundene allgemeine Mobilmachung um 90 Tage verlängert. Die bislang am 8. Februar auslaufenden Gesetze wurden damit bis zum 9. Mai verlängert.

Das Parlament billigte die Verlängerung mit jeweils mehr als 300 Stimmen von benötigten 225, wie Abgeordnete mitteilten. Während des Kriegsrechts hat der Präsident größere Befugnisse, Gesetze inklusive der Verlängerung des Kriegsrechts erfordern aber weiterhin eine Abstimmung im Parlament. Dort hat Wolodymyr Selenskyjs Partei wiederum eine absolute Mehrheit. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Ukraine und Russland tauschen 50 Gefangene aus

Nach Angaben aus Moskau und Kyjiw sind jeweils 25 ukrainische beziehungsweise russische Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt. Der Austausch sei unter Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgt, teilte der für Kriegsgefangene zuständige ukrainische Koordinierungsstab mit. Die freigelassenen ukrainischen Gefangenen seien Soldaten, Matrosen und Unteroffiziere, die teilweise schon 2022 gefangen genommen worden seien.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben. Die 25 freigelassenen russischen Soldaten befänden sich derzeit in Belarus und würden bald nach Russland gebracht. Seit Kriegsbeginn haben die Ukraine und Russland in Dutzenden Aktionen Tausende Kriegsgefangene ausgetauscht. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Selenskyj beziffert ukrainische Truppenstärke auf 880.000

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten gehören den Streitkräften des Landes derzeit 880.000 Soldatinnen und Soldaten an. Das sagte Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch in Polen auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk.

Auf ukrainischem Gebiet befänden sich derzeit 600.000 russische Soldaten, sagte Selenskyj weiter. Die seien allerdings an der Frontlinie entlang der besetzten Gebiete – während die ukrainische Armee breiter verteilt sei. Die Frontlinie in der Ukraine ist etwa 800 Kilometer lang. Die derzeit nicht umkämpften Grenzabschnitte zwischen der Ukraine und Russland sowie dem russischen Verbündeten Belarus kommen jedoch auf eine Gesamtlänge von 1.200 Kilometern und werden ebenfalls von ukrainischen Truppen gesichert.

Die Zahl von 880.000 aktiven Soldaten kann nicht unabhängig geprüft werden. Sie stimmt mit früheren Angaben Selenskyjs zu ukrainischen Verlusten – demnach sollen mehr als 400.000 Soldaten getötet und verletzt sein – und früheren ukrainischen Angaben zur Gesamtzahl aller eingesetzten Soldaten, die bei mehr als 1,2 Millionen liegen soll. Die Zahl von 600.000 russischen Soldaten, die derzeit gegen die Ukraine kämpfen, stimmt mit Einschätzungen der Nato dazu überein.

Die Überzahl im Vergleich zu den russischen Truppen zeigt sich allerdings nicht an der Front. Dort beklagen Offiziere und Soldaten regelmäßig, ihren Gegnern zahlenmäßig unterlegen zu sein. Grund dafür ist der Soldatenmangel in der ukrainischen Infanterie, der dort deutlich größer ist als in anderen Truppenteilen. 

Larissa Kögl
Larissa Kögl

Rund 4,2 Millionen Ukrainer in EU geflüchtet 

Mehr als 4,2 Millionen Menschen aus der Ukraine suchen derzeit Schutz in EU-Ländern, wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Zahl sank gegenüber Dezember 2023 leicht. Deutschland bleibt mit mehr als 1,15 Millionen Schutzsuchenden das größte Aufnahmeland – das entspricht 27 Prozent aller ukrainischen Geflüchteten in der EU. Polen steht mit 988.000 Geflüchteten an zweiter Stelle, gefolgt von Tschechien mit 385.000.

Knapp ein Viertel (23,1 Prozent) der Geflüchteten sind erwachsene Männer, der Rest Frauen und Kinder. 

Mathis Gann
Mathis Gann
Die Ukraine deckt einen großen Teil des Energiebedarfs der Bevölkerung derzeit mit Stromgeneratoren.
Die Ukraine deckt einen großen Teil des Energiebedarfs der Bevölkerung derzeit mit Stromgeneratoren. Yuriy Dyachyshyn/AFP/Getty Images

Angriff Russlands gilt laut Selenskyj ukrainischem Energiesektor

Russland hat die Ukraine in der Nacht und am Morgen mit mindestens 40 Raketen und 70 Drohnen angegriffen. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. Ziel der erneuten Angriffe „Mitten im Winter“ sei der Energiesektor der Ukraine gewesen.

Trotz der zeitweisen Notstromabschaltung sagt Selenskyj: „Dank unserer Flugabwehr und aller beteiligten Einheiten können wir den Betrieb unseres Energiesystems aufrechterhalten.“ Von den 40 Raketen seien mindestens 30 abgefangen worden.

Dennoch appellierte der Präsident erneut an die westlichen Verbündeten, die Ukraine bei ihrem Verteidigungskampf zu unterstützen. Sein Land brauche eine stärkere Luftverteidigung. Versprechen, die von den Partnern gemacht wurden, seien bislang nicht eingelöst worden.

Wir sind allen dankbar, die uns helfen. Doch es geht dabei nicht nur um unser Land. Gerade jetzt beweist die Verteidigung der Ukraine, ob Europa und die demokratische Welt in der Lage sind, Kriege zu stoppen – zuverlässig und nachhaltig.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Pauline Pieper
Pauline Pieper

Russische Truppen rücken in zwei Orten nahe Pokrowsk vor

In der Ostukraine nähert sich das russische Militär weiter der Stadt Pokrowsk. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht (PDF) des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Demnach haben russische Soldaten die Siedlung Swirowe erreicht. Sie liegt im Südwesten von Pokrowsk, wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Auch bei der weiter südlich gelegenen Ortschaft Nowojelysawetiwka ist Russland vorgedrungen. Diese Einschätzung stützt das ISW auf geolokalisierte Videoaufnahmen.

Weitere Informationen zu den Entwicklungen an der Front finden Sie hier:

Mathis Gann
Mathis Gann

Russische Luftangriffe – Landesweiter Alarm in der Ukraine

Ukrainische Behörden haben am Morgen im gesamten Land Luftalarm ausgelöst. Die Luftwaffe warnte in mehreren Teilen des Landes zudem vor Marschflugkörpern – auch in der Hauptstadt Kyjiw.

Wie der nationale Netzbetreiber der Ukraine mitteilte, kam es in sechs Regionen zu Notstromabschaltungen aufgrund des „massiven“ russischen Raketenangriffs. Laut dem Bürgermeister von Lwiw richteten die russischen Streitkräfte ihre Angriffe auch gezielt auf ukrainische Infrastruktur.

Menschen suchen während eines russischen Luftangriffs am 15. Januar 2025 in einer U-Bahn-Station in Kyjiw Schutz.
Menschen suchen während eines russischen Luftangriffs am 15. Januar 2025 in einer U-Bahn-Station in Kyjiw Schutz. Alina Smutko/Reuters
Unterdessen wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute zu einem Besuch in Warschau erwartet. Das teilte das Büro des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk mit. Ob Selenskyjs Besuch in Polen durch die aktuellen russischen Luftangriffe verhindert wird, ist bislang unklar. Alina Smutko/REUTERS

Katharina James
Katharina James

Deutschland überlässt der Ukraine 60 Iris-T-Raketen

Deutschland will der Ukraine kurzfristig 60 weitere Raketen für das Luftverteidigungssystem Iris-T für die Abwehr russischer Angriffe zur Verfügung stellen. Die Lieferung soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Beständen der Bundeswehr erfolgen und ist ein Ergebnis der Regierungsgespräche von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Kyjiw. 
Die Kosten für die Raketen betragen insgesamt rund 60 Millionen Euro. Wegen der schwierigen Lage der Ukraine wurde die Entscheidung getroffen, ohne dass die Nachfinanzierung bereits geklärt wäre.

David Rech
David Rech

Pistorius sichert Ukraine auch für Zeit nach Bundestagswahl Unterstützung zu 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat der Ukraine weitere Unterstützung Deutschlands nach der Bundestagswahl zugesichert. Egal welche Regierung in Berlin nach der Wahl am 23. Februar folge, die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine werde verlässlich, unerschütterlich, engagiert und tatkräftig bleiben, sagte der SPD-Politiker bei seinem Besuch in Kyjiw.

Der Minister zeigte sich zudem zuversichtlich mit Blick auf weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro. Alles sei dafür vorbereitet worden, die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Es gehe um Geld, das nicht vorhanden sei, weil es keinen Haushalt gebe, sagte Pistorius. Er sei „optimistisch“, dass eine Lösung gefunden werde. Medienberichten zufolge haben Pistorius und die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vorgeschlagen, die Unterstützung für die Ukraine noch vor der Bundestagswahl um zusätzlich drei Milliarden Euro aufzustocken. Der Spiegel berichtete jedoch, Bundeskanzler Olaf Scholz blockiere das Vorhaben.

Verteidigungsminister Boris Pistorius und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw
Verteidigungsminister Boris Pistorius und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw. Michael Kappeler/dpa
Bei seinem Besuch traf Pistorius auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser dankte Deutschland für die Unterstützung der Ukraine. Der Beitrag der Bundesrepublik mache etwa 16 Prozent der gesamten Hilfe für die Ukraine aus. Dies sei eine sehr beachtliche Zahl, sagte Selenskyj.

Maline Hofmann
Maline Hofmann

Wichtige ukrainische Kohlemine stillgelegt

Die wichtige ukrainische Kohlemine Pokrowsk im Osten des Landes hat ihren Betrieb eingestellt. Gründe für die Stilllegung sind laut dem Mineneigentümer Metinvest „die sich entwickelnden Frontbedingungen, die Stromversorgungsengpässe und die sich verschlechternde Sicherheitslage“. Die Belegschaft sei in Sicherheit gebracht worden.

Die Mine in Pokrowsk war das letzte Bergwerk zum Abbau von Kokskohle unter ukrainischer Kontrolle. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Stahlproduktion für das ukrainische Militär. Zudem ist Stahl das zweitwichtigste ukrainische Exportprodukt. Darüber hinaus hat die Stadt eine strategische Bedeutung für die ukrainischen Streitkräfte: Sie liegt an einem wichtigen Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt, der den Osten des Landes mit der Großstadt Dnipro verbindet.