Ukrainekrieg: Putin vermeidet konkrete Antwort zum Vorschlag einer Waffenruhe

Russlands Präsident Wladimir Putin hat reserviert auf den Vorschlag der USA und der Ukraine für eine 30-tägige Waffenruhe reagiert. Er sei für eine Waffenruhe – allerdings nur, wenn diese zu einem „langfristigen Frieden“ führe, sagte Putin. Zum von den USA und der Ukraine vorgelegten Vorschlag sagte er, er habe dazu „viele Fragen“ – unter anderem zu ihrer Überwachung entlang der 2.000 Kilometer langen Frontlinie.

Ein konkretes Ja oder Nein zu dem Vorschlag vermied Russlands Präsident. Die „Idee an sich“ sei richtig, sagte Putin. „Vielleicht“ werde er bezüglich der offenen Fragen mit US-Präsident Donald Trump telefonieren.

Putin sagte außerdem, dass weitere Schritte hinsichtlich einer Feuerpause auch von den Fortschritten der russischen Streitkräfte in der russischen Grenzregion Kursk abhängig seien. Dort rücken die russischen Soldaten derzeit vor und erobern Territorium von der ukrainischen Armee zurück.

Je nachdem, wie sich die Lage vor Ort entwickle, werde man sich auf die nächsten Schritte einigen, um den „Konflikt“ zu beenden und zu einer „für alle akzeptablen Einigung zu kommen“, sagte Putin.

Trump will erneut mit Putin sprechen

Trump bezeichnete die vagen Aussagen Putins bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Washington D.C. als „vielversprechend“, aber auch als „unvollständig“. Er sei bereit, erneut mit Putin zu sprechen

Sein Sondergesandter Steve Witkoff führe in Russland „ernsthafte Gespräche“ über eine Beendigung des Krieges. „Hoffentlich“ werde Russland „das Richtige tun“. Ein Treffen von Wittkoff und Putin ist noch für diesen Donnerstagabend geplant.

Am Dienstag haben sich Vertreter der USA und der Ukraine im saudischen Dschidda auf einen gemeinsamen Waffenruhe-Vorschlag geeinigt. Demnach sollen für 30 Tage alle Kämpfe eingestellt werden – nicht nur in der Luft und zur See, wie es zuvor der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagen hatte, sondern auch an Land entlang der gesamten Front. Zudem nahmen die USA ihre zuvor gestoppten Waffenlieferungen an die Ukraine sowie die Weitergabe von Geheimdienstdaten wieder auf.