Ukrainekrieg: Kreml: „Es ist unmöglich, Russland zu zwingen“


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  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h

Russische Befestigungsanlagen

Russische Kontrolle

Vortag

seit Kriegsbeginn

vor Kriegsbeginn

Zurückerobert

Vortag

seit Kriegsbeginn

Zusätzl. erobert

Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project


und die BBC haben nach eigenen Angaben mehr als 70.000 im Ukrainekrieg getötete russische Soldaten identifiziert. "Wir haben die Namen von 70.112 russischen Soldaten“, heißt es in dem BBC-Bericht. Die tatsächliche Zahl der Toten liege wahrscheinlich viel höher.

Die Zählung beruhe auf der Auswertung offizieller Erklärungen, Traueranzeigen, Todesmeldungen in Onlinenetzwerken sowie auf der Beobachtung von Gräbern auf Friedhöfen in Russland. Sie umfasse den Zeitraum vom Kriegsbeginn im Februar 2022 bis zum 19. September.

Mediazona und BBC erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit ihrer Zahlen. Die Daten umfassen den Angaben zufolge keine getöteten Soldaten, deren Identität nicht verifiziert werden konnte, und auch keine getöteten Kämpfer der Milizen in den von Russland besetzten Regionen Donezk und Luhansk. Mediazona und das unabhängige russische Portal Meduza, die auch Daten von Notariaten zu Erbschaften in Russland analysierten, gehen davon aus, dass die Gesamtzahl der getöteten russischen Soldaten in der Ukraine bei mindestens 120.000 liegt.

Die russische Regierung behandelt die Zahl der im Krieg getöteten russischen Soldaten als Staatsgeheimnis. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Zahl der im Krieg getöteten ukrainischen Soldaten im Februar mit 31.000 angegeben. 

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Von der Leyen sichert Ukraine Milliardenhilfe der EU zu

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will der Ukraine neue EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe zur Verfügung stellen. Es gehe dabei um insgesamt 35 Milliarden Euro, kündigte von der Leyen während eines Besuchs in der Ukraine auf X an.

Das Geld soll Teil des von der G7-Gruppe geplanten Unterstützungspakets werden, das insgesamt bis zu 50 Milliarden Dollar umfassen soll. Die EU-Unterstützung muss gegen Widerstand aus Ungarn durchgesetzt werden.

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Relentless Russian attacks means Ukraine needs continued EU support.

The @EU_Commission will provide a loan of up to 35 billion euros to Ukraine as part of the G7 pledge.

This is another major EU contribution to the Ukraine’s recovery.

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Ukraine will sich gegen russische Angriffe auf Energieinfrastruktur rüsten

Die Regierung in der Ukraine bereitet sich auf die Abwehr weiterer russischer Luftangriffe auf die Energieproduktion vor. "Wir haben auch die Gefahr besprochen, die wir jetzt vonseiten Russlands für unsere Stromerzeugung sehen", sagte Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Zuvor hatten Regierungschef Denys Schmyhal und Energieminister Herman Haluschtschenko unter anderem über Schutzbauten für Energieanlagen Bericht erstattet. 

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Vor dem nahenden Winter war die Energieversorgung auch Thema bei Gesprächen mit der nach Kiew gereisten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Präsident Selenskyj zufolge wurde eine Vereinbarung über den Ausbau von Stromimporten aus der EU erzielt. 

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Großbritannien geht von schweren Verlusten für Russland nach Angriff auf Munitionsdepot aus

Der ukrainische Drohnenangriff auf ein russisches Munitionsdepot hat nach britischer Einschätzung Folgen für die russische Kriegsführung. Der Angriff werde "wahrscheinlich die russischen Bodenoperationen stören, vor allem im Gebiet Kursk", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. 

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Die britische Regierung hatte zuvor von einem erfolgreichen ukrainischen Angriff auf das Depot nahe der Kleinstadt Toropez im Gebiet Twer im Nordwesten Russlands gesprochen. Vermutlich sei Munition schlecht gelagert worden und dadurch Ziel unbemannter Drohnen geworden, hieß es. Die Detonationen hätten dann eine Kettenreaktion im unterirdischen Bunkersystem der Anlage in Gang gesetzt, "was zu einem enormen Verlust an Munition führte".

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Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine – 21 September 2024.

Find out more about Defence Intelligence's use of language: https://t.co/23YZ3KJeCd#StandWithUkraine 🇺🇦 pic.twitter.com/T62rs0PKED

— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) September 21, 2024

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Ukraine gewinnt Stellungen in Charkiw zurück

In der ukrainischen Region Charkiw sind ukrainische Truppen nahe einem Aggregatwerk weiter vorgestoßen. Das berichtete das Institut for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Lagebericht (PDF). Demnach halten die russischen Truppen derzeit die Kontrolle über das Werk. In Charkiw kam es zudem zu Angriffen nahe den Orten Hlyboke und Tyche. Außerdem greift die Ukraine weiter in der russischen Region Kursk an.

Verfolgen Sie auf unserer Karte den Frontverlauf.

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Russland meldet Brand in weiterem Waffenlager

Nach einem ukrainischen Angriff auf die russische Region Krasnodar im Süden des Landes steht ein weiteres Waffenlager in Flammen. Das berichteten mehrere Medien vor Ort. Demnach löste das Feuer mehrere Explosionen aus, woraufhin Evakuierungen angeordnet wurden. In sozialen Medien kursierten Videos, die orangefarbene Rauchwolken am Horizont zeigten, zudem waren Detonationen zu hören.

Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium von mehr als 100 abgeschossenen ukrainischen Drohnen über russischem Territorium berichtet. Dabei war auch ein Waffenlager nahe der Kleinstadt Toropez im Gebiet Twer in Brand geraten.

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Ukraine wirft Russland Angriffspläne auf Atomanlagen vor

Die Ukraine bezichtigt Russland, Raketenangriffe auf Atomenergie-Anlagen geplant zu haben. "Das betrifft insbesondere offene Verteileranlagen in Atomkraftwerken und Umspannwerken, die für den sicheren Betrieb der Kernenergie entscheidend sind", schrieb Außenminister Andrij Sybiha auf X. Ein Zwischenfall in den Atomkraftwerken könnte globale Auswirkungen haben. Die Informationen der ukrainischen Geheimdienste seien bereits der Internationalen Atomenergieorganisation übermittelt worden.

Russische Raketen- und Drohnenangriffe zielten in der Vergangenheit wiederholt auf Energieanlagen ab. Ukrainischen Angaben nach wurden dabei seit März Kraftwerksanlagen mit einer Erzeugungskapazität von mehr als neun Gigawatt beschädigt oder zerstört. Deshalb kommt es immer wieder zu stundenlangen Stromausfällen im Land. 

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Behörden melden mehr als 20 Verletzte nach Luftangriff in Charkiw

In der grenznahen Großstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mehr als 20 Menschen durch russischen Beschuss verletzt worden. Unter ihnen seien auch ein achtjähriges Kind und zwei Jugendliche, schrieb der zuständige Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Er veröffentlichte Fotos, die Trümmer vor einem mehrgeschossigen Haus und ein abgebranntes Auto zeigen. 

Auch der Bürgermeister von Charkiw berichtete auf Telegram von dem Luftangriff. Mehrere Autos stünden in Flammen, Dutzende Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, sagte Ihor Terechow. 

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Ukrainischer Angriff traf Waffenlager mit nordkoreanischer Munition

Ein mutmaßlicher ukrainischer Drohnenangriff auf ein Munitionslager in Südrussland hat offenbar einem Militärgelände gegolten, auf dem von Nordkorea gelieferte Munition gelagert worden ist. Das berichtet das ukrainische Investigativmedium Schemy unter Verweis auf Satellitenbilder.

Schemy veröffentlichte ein nach dem Angriff in der Nacht auf Samstag aufgenommenes Satellitenfoto, das mehrere Brandherde und Rauchsäulen über dem Lagergelände in der Nähe der Stadt Tichorezk in der südrussischen Region Krasnodar zeigt.

Das Medium verweist auf einen Bericht des US-Thinktanks Center for Strategic and International Studies (CSIS) vom Februar. Darin war von einem auffälligen Ausbau des Waffenlagers die Rede, der mutmaßlich mit den zuvor begonnenen Munitionslieferungen Nordkoreas an Russland in Verbindung stehe. 

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Ukrainian drones visit another major Russian ammunition warehouse, this time in Tikhoretsk in northern Caucasus. Some reports say this is where Russia kept weapons supplied by North Korea. pic.twitter.com/DG5Fdjo8tv

— Yaroslav Trofimov (@yarotrof) September 21, 2024

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Das ukrainische Militär hatte gestern gemeldet, das Waffenlager habe erst kurz vor dem Angriff eine Lieferung von mindestens 2.000 Tonnen Munition erhalten, "darunter auch aus Nordkorea". Das Lager spiele bei der russischen Nachschublogistik eine "Schlüsselrolle".

Nordkorea hat Russland unter anderem ballistische Raketen und Hunderttausende Artilleriegeschosse geliefert. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR bezeichnete vor allem die Lieferungen von Artilleriemunition an Russland zuletzt als "schwerwiegendes Problem".

In den vergangenen Tagen hat die Ukraine mit Drohnen und womöglich weiteren selbst entwickelten Flugkörpern auch zwei weitere, deutlich größere russische Munitionslager angegriffen. Die Angriffe lösten schwere Brände aus und zerstörten einen großen Teil der dort gelagerten Munition. Das genaue Ausmaß der Schäden ist unbekannt, mutmaßlich wurden Zehntausende Tonnen an Raketen und Geschossen zerstört. Sollten die Schätzungen stimmen, dürfte es sich um den russischen Verbrauch von mehreren Kriegsmonaten handeln. 

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Ukraine meldet verletzte Zivilisten nach Luftangriffen auf Saporischschja

Bei russischen Luftangriffen auf die südostukrainische Stadt Saporischschja sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens neun Zivilisten verletzt worden, darunter ein Kind. Rettungskräfte evakuierten mehrere beschädigte Wohnhäuser, wie das ukrainische Innenministerium mitteilte. Russland habe nach ersten Informationen gelenkte KAB-Fliegerbomben eingesetzt.

Eine Stellungnahme Russlands lag zunächst nicht vor. Beide Seiten bestreiten gezielte Angriffe auf Zivilisten.

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Selenskyj dankt Scholz bei Treffen in New York für deutsche Unterstützung

Nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in New York hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung der deutschen Unterstützung hervorgehoben. "Wir sind Deutschland zutiefst dankbar", schrieb Selenskyj auf X. "Zusammen haben wir Tausende Menschenleben gerettet."

Im Gespräch mit dem Bundeskanzler sei es darum gegangen, wie es nach zweieinhalb Jahren Krieg Frieden geben könnte, schrieb Selenskyj weiter. Eine erfolgreiche Friedenskonferenz habe es bereits gegeben, sagte er offenbar mit Blick auf die Ukrainekonferenz im Juni in der Schweiz. Nun werde eine zweite Friedenskonferenz vorbereitet.

Scholz machte seine Unterstützung für die Ukraine erneut deutlich und verwies auf den Plan der G7, der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden Dollar zu gewähren. "Wir konzentrieren uns darauf, was wirklich hilft und notwendig ist", sagte Scholz. Die Haltung, dass Deutschland die Reichweitenbeschränkungen nicht aufheben wird, bleibe jedoch unverändert. Ein Kurswechsel sei mit seiner persönlichen Haltung nicht vereinbar, sagte Scholz.

Selenskyj fordert seit Längerem, dass westliche Waffen auch für Angriffe auf russischem Territorium genutzt werden dürfen, was von den USA und anderen Verbündeten bislang abgelehnt wurde.

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I met with @Bundeskanzler Olaf Scholz. We discuss how to bring a just peace closer. The key to achieving this is to stay united. That is exactly what our Peace Formula was created for, and we have already held a successful first Peace Summit.

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— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) September 23, 2024

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Verletzte nach russischem Angriff in Saporischschja

Am Abend und in der Nacht hat Russland erneut Angriffe auf das ukrainische Hinterland gestartet, in mehreren Regionen gab es Luftalarm. Im südukrainischen Gebiet Saporischschja wurde nach Behördenangaben ein Objekt der kritischen Infrastruktur getroffen. Zudem sei ein Geschoss in einem Wohnhaus eingeschlagen, eine Person sei getötet und zwei weitere seien verletzt worden, sagte der Militärgouverneur von Saporischschja, Iwan Fjodorow.

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G7 werden über weitreichende Raketen für die Ukraine beraten

Die Außenminister der G7-Staaten wollen über mögliche Lieferungen von Raketen mit längerer Reichweite an die Ukraine, die Hunderte Kilometer in russisches Territorium hinein fliegen könnten, beraten. Das teilte der EU-Außenbeauftragte am Rande der UN-Vollversammlung mit. Es sei klar, sagte Josep Borrell, dass auch Russland neue Waffen erhalte – darunter etwa iranische Raketen, auch wenn der Iran dies wiederholt bestritten habe.

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Olaf Scholz hat vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten erneut bekräftigt, dass er die Regeln für den Einsatz deutscher Waffen im ukrainischen Abwehrkampf nicht weiter lockern will. Die Bundesregierung habe mit Blick auf die militärische Unterstützung der Ukraine "ein paar Entscheidungen" getroffen, "die für mich sehr klar sind", sagte der Bundeskanzler. Dazu gehöre auch, dass Deutschland Reichweitenbeschränkungen nicht aufheben werde. 

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Ukraine und Russland melden gegenseitige Drohnenangriffe

In der Nacht ist es nach Angaben sowohl des ukrainischen als auch des russischen Militärs zu Drohnenangriffen auf beiden Seiten gekommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete den Abschuss von 13 ukrainischen Drohnen über mehreren Grenzregionen. Angaben zu möglichen Zielen gab es nicht.

Die ukrainische Luftwaffe meldete ihrerseits russische Angriffe mit 81 Drohnen und vier Raketen auf mehrere ukrainische Gebiete. 66 Drohnen seien abgeschossen worden, 13 weitere hätten mit Störsignalen vom Kurs gebracht werden können. In der zentralukrainischen Region Poltawa sei bei dem Angriff Energieinfrastruktur beschädigt worden, teilte Poltawas Regionalregierung mit. In 20 Siedlungen sei daraufhin der Strom ausgefallen.

Der Drohnenangriff lief demnach am Morgen weiter: In mehreren ukrainischen Regionen im Norden und Nordosten hielt der Luftalarm an, die Luftwaffe warnte vor Drohnen über der Region Sumy nordöstlich von Kiew.

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Selenskyj setzt auf Strategiewechsel der USA

Der ukrainische Präsident will sich in den kommenden Tagen mit Joe Biden, Kamala Harris und Donald Trump treffen – und ihnen dabei seinen "Siegesplan" vorstellen. Der Inhalt des Dokuments ist geheim und von vielen Spekulationen begleitet. Diese feuert Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld der Treffen weiter an: Russland könne, wenn die USA den Plan unterstützten, zum Frieden gezwungen werden, schrieb er auf der Plattform X.

Selenskyj dürfte vor allem darauf hoffen, nach monatelanger Diskussion eine Freigabe für den Einsatz weitreichender US-Waffen gegen russisches Hinterland zu erhalten. Eine bisher ausgebliebene Reaktion Russlands auf empfindliche Angriffe mit ukrainischen Drohnen auf russische Munitionslager, Treibstoffdepots und Militärflugplätze könnte dabei das Argument des ukrainischen Präsidenten gegen die Sorgen der USA vor einer weiteren Eskalation sein.

Dementsprechend gab sich Selenskyj vor seinem womöglich letzten persönlichen Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten betont optimistisch: Der Krieg könne schon im kommenden Jahr enden, sagte er. "Wir müssen nur sehr, sehr stark sein."

Mehr zu Selenskyjs Hoffnung auf einen Kurswechsel der USA können Sie hier lesen:

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Russische Truppen stoßen weiter in Luhansk vor

Im Süden und Südosten der Stadt Kupjansk machen russische Streitkräfte weitere Vorstöße. Das zeigten geolokalisierte Bilder dem aktuellen Lagebericht (PDF) des Institute for the Study of War (ISW) zufolge. Russische Militärblogger berichteten zudem von Vorstößen bei Synkiwka und Pischtschane.

Weitere Informationen zum aktuellen Frontverlauf finden Sie hier:

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Russland soll in strategisch wichtiger Stadt einmarschiert sein

Russische Truppen haben offenbar einen Großangriff auf Wuhledar gestartet – eine Stadt im Südosten der Ukraine, die seit zwei Jahren zu den wichtigsten Festungen der ukrainischen Truppen gehört. Russische und ukrainische Militärblogger berichten übereinstimmend über ein Eindringen russischer Truppen in den Osten Wuhledars, wofür sie die ukrainischen Stellungen durchbrochen haben müssten. Ukrainische Militärblogger und Medien veröffentlichten ein Video, das Explosionen, Feuer und schwere Rauchsäulen über der Stadt zeigt.

Die Front um Wuhledar herum war seit mehr als einem Jahr stabil – trotz zahlreicher russischer Großangriffe, bei denen Russland hohe Verluste einfuhr. Allerdings hat sich die Situation um die Stadt in den vergangenen Tagen für die Ukraine verschlechtert. Ukrainische Militärexperten und unabhängige Beobachter wie das Institue for the Study of War (ISW) berichteten zuletzt von einem russischen Vormarsch bis an den Stadtrand. Ukrainischen Militärbloggern zufolge droht der Verlust der Stadt.

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Die ukrainische Beobachtergruppe DeepState, die dem Militär des Landes nahesteht, berichtete am Sonntag von zunehmenden russischen Angriffen auf die Stadt, mit denen die dort stationierten ukrainischen Verbände überfordert seien. Neben einer seit zwei Jahren dort stationierten und Berichten zufolge erschöpften Brigade seien dort Kräfte der Territorialverteidigung stationiert, die in der Regel schlechter ausgerüstet sind als reguläre Militäreinheiten. DeepState zufolge soll sich Wuhledar in Gefahr befinden, eingekreist zu werden. Die einzige verbliebene Versorgungsstraße liegt demnach unmittelbar an der Frontlinie und kann somit beschossen werden.

Wuhledar liegt etwa 50 Kilometer südlich der Stadt Pokrowsk, die zuletzt das wichtigste russische Angriffsziel war. In der vergangenen Woche verlagerte sich der Schwerpunkt des Kampfgeschehens auf die Stadt Kurachowe, die zwischen Pokrowsk und Wuhledar liegt. Eine Einnahme von Wuhledar wäre nach zwei Jahren intensiver Gefechte um die Stadt nicht nur ein Prestigegewinn für die russischen Streitkräfte. Sie würde Russland auch dem Ziel, die Region Donezk komplett zu erobern, näher bringen – ähnlich wie die Eroberung von Awdijiwka im Februar.

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G7 betont gemeinsame Unterstützung des Energiesektors der Ukraine

Am Rande der UN-Generalversammlung in New York hat die G7 ihre Unterstützung des ukrainischen Energiesektors unterstrichen. "Wir erkennen an, dass es internationaler Hilfe zum Schutz der Energieinfrastruktur gegen Angriffe bedarf", hieß es in einer G7-Pressemitteilung des Auswärtigen Amts. Dazu gehöre auch die "Stärkung der Luftverteidigungskapazitäten der Ukraine seitens der dazu entschlossenen Staaten". Die G7 bekräftigte ihre "Bereitschaft, solche Hilfe auch weiterhin zu leisten".

Die Staatengruppe verurteilte erneut die "fortgesetzten Raketen- und Drohnenangriffe Russlands auf die Energieinfrastruktur und auf Städte in der gesamten Ukraine", die die Energiesicherheit des Landes "in den kalten Wintermonaten stark gefährden". In dem Schreiben bekannte sich die G7 zudem erneut dazu, den "nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau" der Ukraine zu unterstützen. 

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Ukraine strebt weiter Nato-Beitritt an

Die Ukraine hält nach Angaben des Präsidialamts in Kiew weiterhin an ihrem Ziel fest, der Nato beizutreten. Ein künftiger Nato-Beitritt sei Teil des sogenannten "Siegesplans", den Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Woche der US-Regierung vorlegen will, teilte Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak mit.

Auf einer Konferenz in New York habe er hervorgehoben, dass Selenskyjs Vorstellungen über eine gezieltere Unterstützung seines Landes neben militärischen auch diplomatische Aspekte umfasse, schrieb Jermak. Das Ziel eines künftigen Nato-Beitritts gehöre dazu. "Ich habe (unsere) Partner dazu aufgefordert, den Eskalationsdrohungen Russlands keine Beachtung zu schenken", schrieb Jermak.

Die Ukraine hatte im Herbst 2022 einen Nato-Beitritt beantragt.
Ein solcher Schritt gilt allerdings während des laufenden Krieges als ausgeschlossen – und auch nach dessen Ende als unwahrscheinlich, solange Russland ukrainische Gebiete besetzt hält. Die Nato hat zwar mehrere Erklärungen veröffentlicht, in denen die Ukraine als künftiges Mitglied bezeichnet wird, zu einer formellen Einladung kam es bisher aber nicht.

Zudem haben mehrere europäische Länder und die USA mit der Ukraine inzwischen verbindliche Sicherheitsvereinbarungen unterzeichnet, in denen sie sich zu anhaltender Unterstützung verpflichten. Allerdings umfassen sie, anders als die Nato-Mitgliedschaft, kein Bündnisversprechen.

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Ukraine akzeptiert in möglichem Friedensplan keine russische Besetzung von Gebieten

Die Ukraine lehnt bei der Suche nach einer Friedenslösung ab, eine vorübergehende Besetzung von Gebieten durch Russland zu akzeptieren. Das teilte das ukrainische Außenministerium mit. Der vollständige Abzug aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen sei "einer der obligatorischen Punkte der Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj". 

Russland hält etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt und beansprucht mindestens fünf Verwaltungsgebiete im Südosten des Landes sowie die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim. 

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Selenskyj ist derzeit in den USA, um seinen Plan für einen Sieg im russischen Angriffskrieg vorzustellen. Bislang sind die Überlegungen nur in Umrissen bekannt. Das ukrainische Außenministerium erklärte, vorläufige Lösungen könnten "keinen vollständigen Frieden wiederherstellen, sondern den Krieg nur hinausschieben".

Der Druck auf Russland, die besetzten Gebiete zu räumen, müsse erhöht werden. "Dies ist ein realistisches Szenario, das wir durch gemeinsame Anstrengungen umsetzen können."

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Selenskyj vor UN-Sicherheitsrat skeptisch zu Verhandlungen mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York extrem skeptisch zu Verhandlungen mit Russland geäußert. Russland begehe ein internationales Verbrechen, sagte Selenskyj. "Deshalb kann dieser Krieg nicht einfach verschwinden. Deshalb kann dieser Krieg nicht durch Gespräche beruhigt werden", sagte Selenskyj. "Es muss gehandelt werden."

"Von der ersten Sekunde dieses Krieges an hat Russland Dinge getan, die mit der UN-Charta nicht gerechtfertigt werden können", sagte Selenskyj.

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Die Ukraine wisse, "dass manche Menschen auf der Welt mit Putin reden wollen", sagte der ukrainische Präsident. "Aber was könnten sie schon von ihm hören? Dass er verärgert ist, weil wir unser Recht ausüben, unser Volk zu verteidigen? Oder dass er den Krieg und den Terror weiterführen will, nur damit niemand denkt, er hätte Unrecht?" Putin habe "so viele internationale Normen und Regeln gebrochen, dass er nicht von sich aus damit aufhören wird", sagte Selenskyj.

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China drängt vor UN-Sicherheitsrat auf Mäßigung

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat vor dem UN-Sicherheitsrat zu mehr Friedensbemühungen im Ukrainekrieg aufgerufen. "Dringendste Priorität ist es, drei Prinzipien einzuhalten: keine Ausweitung des Kampfgebiets, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokation durch irgendeinen Beteiligten", sagte er.

Wang betonte auch die Neutralität seines Landes. "China hat die Krise in der Ukraine nicht ausgelöst und wir sind auch kein Teil davon", sagte er. "Wir werden weiterhin mit allen relevanten Parteien sprechen, inklusive Russland und der Ukraine."

Je mehr Waffen auf die Schlachtfelder geschickt würden, desto schwerer sei das Ziel eines Waffenstillstands zu erreichen, sagte Wang. 

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Blinken fordert schärferes Vorgehen gegen Russland-Unterstützer

US-Außenminister Antony Blinken will ein entschiedeneres Vorgehen gegen die Unterstützer Russlands im Ukrainekrieg. "Der schnellste Weg nach vorn ist, diejenigen zu stoppen, die Putins Aggression ermöglichen", sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat.

Konkret sprach er über die Unterstützung durch Nordkorea und den Iran. "Je mehr Russland auf ihre Unterstützung angewiesen ist, desto mehr erhalten der Iran und Nordkorea im Gegenzug", sagte er. "Und je mehr Putin Pjöngjang und Teheran unterstützt, desto mehr verschärft er die Bedrohungen für Frieden und Sicherheit – nicht nur in Europa, sondern auch im Indopazifik, im Nahen Osten und weltweit." Blinken nannte auch China, das Russland dabei helfe, die Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten.

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Baerbock verlangt Sicherheitsgarantien 

Außenministerin Annalena Baerbock hat vor dem UN-Sicherheitsrat in New York Eckpunkte für mögliche Friedensverhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine skizziert. 

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"Wenn wir von Frieden sprechen, meinen wir, dass es sich um einen gerechten und dauerhaften Frieden handeln muss", betonte die Grünenpolitikerin. "Wenn wir über Frieden sprechen, bedeutet das für die Ukraine, dass sie sicher sein kann, dass das Ende der Kämpfe nicht eine weitere Runde von Vorbereitungen in Russland bedeutet". Dies betreffe sowohl die Ukraine als auch Moldau oder Polen

Einerseits sei man "sehr dankbar, dass immer mehr unserer Partner in der Welt darüber nachdenken, wie dieser Krieg beendet werden kann", sagte Baerbock. Zugleich sagte sie aber, dies könne nicht bedeuten, dass man tatenlos zusehe, während kein Ende des Krieges in Sicht sei und der russische Präsident Wladimir Putin nicht am Verhandlungstisch Platz genommen habe. Man dürfte nicht einfach nur zusehen, wie Russland die verbleibenden Teile der Ukraine zerstöre.

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Ukraine meldet Tote in Saporischschja und Sumy

Die Ukraine hat erneut Tote und Verletzte durch russischen Beschuss in Saporischschja und Sumy gemeldet. In der Region Saporischschja sei ein Mann ums Leben gekommen, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Iwan Fjodorow, mit. Sieben weitere Personen seien verletzt worden. Zudem teilte die Militärverwaltung im Gebiet Sumy auf Telegram mit, dass bei russischen Angriffen am Vortag ein Mensch getötet worden sei.

Russland habe über Nacht 32 Drohnen und 8 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, hieß es von der ukrainischen Luftwaffe. 28 Drohnen und die Hälfte der Raketen seien abgefangen worden.

Indes meldeten die Behörden der westrussischen Stadt Belgorod fünf Verletzte nach einem ukrainischen Angriff. Vier davon seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Seinen Angaben nach wurden durch den großflächigen Angriff ein Hochhaus und 75 kleinere Wohnhäuser beschädigt.

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Russland: Selenskyjs Position ist ein "absolut fataler Fehler"
Russland hat den Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im UN-Sicherheitsrat scharf kritisiert. "Die Position, die auf dem Versuch beruht, Russland zum Frieden zu zwingen, ist ein absolut fataler Fehler", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland sei ein Befürworter des Friedens, aber nur unter der Bedingung, dass seine Sicherheit gewährleistet sei. Außerdem müssten die Ziele erreicht werden, für die die Militäroperation in der Ukraine begonnen wurde. 

Russland fordert von der Ukraine die Abtretung von Gebieten, den Verzicht auf einen Nato-Beitritt und eine sogenannte Entnazifizierung, worunter der Kreml wohl die Einsetzung einer von Moskau abhängigen Regierung versteht. 

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Verena Harzer
Verena Harzer
Russland: Selenskyjs Position ist ein „absolut fataler Fehler“
Russland hat den Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im UN-Sicherheitsrat scharf kritisiert. „Die Position, die auf dem Versuch beruht, Russland zum Frieden zu zwingen, ist ein absolut fataler Fehler“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland sei ein Befürworter des Friedens, aber nur unter der Bedingung, dass seine Sicherheit gewährleistet sei. Außerdem müssten die Ziele erreicht werden, für die die Militäroperation in der Ukraine begonnen wurde. 

Russland fordert von der Ukraine die Abtretung von Gebieten, den Verzicht auf einen Nato-Beitritt und eine sogenannte Entnazifizierung, worunter der Kreml wohl die Einsetzung einer von Moskau abhängigen Regierung versteht. 

Maline Hofmann
Maline Hofmann

Ukraine meldet Tote in Saporischschja und Sumy

Die Ukraine hat erneut Tote und Verletzte durch russischen Beschuss in Saporischschja und Sumy gemeldet. In der Region Saporischschja sei ein Mann ums Leben gekommen, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Iwan Fjodorow, mit. Sieben weitere Personen seien verletzt worden. Zudem teilte die Militärverwaltung im Gebiet Sumy auf Telegram mit, dass bei russischen Angriffen am Vortag ein Mensch getötet worden sei.

Russland habe über Nacht 32 Drohnen und 8 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, hieß es von der ukrainischen Luftwaffe. 28 Drohnen und die Hälfte der Raketen seien abgefangen worden.

Indes meldeten die Behörden der westrussischen Stadt Belgorod fünf Verletzte nach einem ukrainischen Angriff. Vier davon seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Seinen Angaben nach wurden durch den großflächigen Angriff ein Hochhaus und 75 kleinere Wohnhäuser beschädigt.

Lisa Pausch
Lisa Pausch

Baerbock verlangt Sicherheitsgarantien 

Außenministerin Annalena Baerbock hat vor dem UN-Sicherheitsrat in New York Eckpunkte für mögliche Friedensverhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine skizziert. 
Frieden bedeutet, dass die Existenz der Ukraine als freies und unabhängiges Land garantiert ist. Es bedeutet Sicherheitsgarantien.

Annalena Baerbock

Annalena Baerbock vor dem UN-Sicherheitsrat in New York
Annalena Baerbock vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Brendan McDermid/Reuters
„Wenn wir von Frieden sprechen, meinen wir, dass es sich um einen gerechten und dauerhaften Frieden handeln muss“, betonte die Grünenpolitikerin. „Wenn wir über Frieden sprechen, bedeutet das für die Ukraine, dass sie sicher sein kann, dass das Ende der Kämpfe nicht eine weitere Runde von Vorbereitungen in Russland bedeutet“. Dies betreffe sowohl die Ukraine als auch Moldau oder Polen

Einerseits sei man „sehr dankbar, dass immer mehr unserer Partner in der Welt darüber nachdenken, wie dieser Krieg beendet werden kann“, sagte Baerbock. Zugleich sagte sie aber, dies könne nicht bedeuten, dass man tatenlos zusehe, während kein Ende des Krieges in Sicht sei und der russische Präsident Wladimir Putin nicht am Verhandlungstisch Platz genommen habe. Man dürfte nicht einfach nur zusehen, wie Russland die verbleibenden Teile der Ukraine zerstöre.

Iven Fenker
Iven Fenker

Blinken fordert schärferes Vorgehen gegen Russland-Unterstützer

US-Außenminister Antony Blinken will ein entschiedeneres Vorgehen gegen die Unterstützer Russlands im Ukrainekrieg. „Der schnellste Weg nach vorn ist, diejenigen zu stoppen, die Putins Aggression ermöglichen„, sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat.

Konkret sprach er über die Unterstützung durch Nordkorea und den Iran. „Je mehr Russland auf ihre Unterstützung angewiesen ist, desto mehr erhalten der Iran und Nordkorea im Gegenzug“, sagte er. „Und je mehr Putin Pjöngjang und Teheran unterstützt, desto mehr verschärft er die Bedrohungen für Frieden und Sicherheit – nicht nur in Europa, sondern auch im Indopazifik, im Nahen Osten und weltweit.“ Blinken nannte auch China, das Russland dabei helfe, die Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten.

Iven Fenker
Iven Fenker

China drängt vor UN-Sicherheitsrat auf Mäßigung

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat vor dem UN-Sicherheitsrat zu mehr Friedensbemühungen im Ukrainekrieg aufgerufen. „Dringendste Priorität ist es, drei Prinzipien einzuhalten: keine Ausweitung des Kampfgebiets, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokation durch irgendeinen Beteiligten“, sagte er.

Wang betonte auch die Neutralität seines Landes. „China hat die Krise in der Ukraine nicht ausgelöst und wir sind auch kein Teil davon“, sagte er. „Wir werden weiterhin mit allen relevanten Parteien sprechen, inklusive Russland und der Ukraine.“

Je mehr Waffen auf die Schlachtfelder geschickt würden, desto schwerer sei das Ziel eines Waffenstillstands zu erreichen, sagte Wang. 

Chinas Außenminister Wang Yi vor dem UN-Sicherheitsrat
Chinas Außenminister Wang Yi vor dem UN-Sicherheitsrat. Julia Demaree Nikhinson/dpa

Iven Fenker
Iven Fenker

Selenskyj vor UN-Sicherheitsrat skeptisch zu Verhandlungen mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York extrem skeptisch zu Verhandlungen mit Russland geäußert. Russland begehe ein internationales Verbrechen, sagte Selenskyj. „Deshalb kann dieser Krieg nicht einfach verschwinden. Deshalb kann dieser Krieg nicht durch Gespräche beruhigt werden„, sagte Selenskyj. „Es muss gehandelt werden.“

„Von der ersten Sekunde dieses Krieges an hat Russland Dinge getan, die mit der UN-Charta nicht gerechtfertigt werden können“, sagte Selenskyj.

Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig.

Wolodymyr Selenskyj

Wolodymyr Selenskyj bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am 24. September
Wolodymyr Selenskyj bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am 24. September. Michael Kappeler/dpa
Die Ukraine wisse, „dass manche Menschen auf der Welt mit Putin reden wollen“, sagte der ukrainische Präsident. „Aber was könnten sie schon von ihm hören? Dass er verärgert ist, weil wir unser Recht ausüben, unser Volk zu verteidigen? Oder dass er den Krieg und den Terror weiterführen will, nur damit niemand denkt, er hätte Unrecht?“ Putin habe „so viele internationale Normen und Regeln gebrochen, dass er nicht von sich aus damit aufhören wird“, sagte Selenskyj.

Julian Sadeghi
Julian Sadeghi

Ukraine akzeptiert in möglichem Friedensplan keine russische Besetzung von Gebieten

Die Ukraine lehnt bei der Suche nach einer Friedenslösung ab, eine vorübergehende Besetzung von Gebieten durch Russland zu akzeptieren. Das teilte das ukrainische Außenministerium mit. Der vollständige Abzug aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen sei „einer der obligatorischen Punkte der Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj“. 

Russland hält etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt und beansprucht mindestens fünf Verwaltungsgebiete im Südosten des Landes sowie die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim. 

Ein Gebäude in Charkiw nach einem russischen Raketenangriff am 24. September
Ein Gebäude in Charkiw nach einem russischen Raketenangriff am 24. September . Vyacheslav Madiyevskyy/Reuters
Selenskyj ist derzeit in den USA, um seinen Plan für einen Sieg im russischen Angriffskrieg vorzustellen. Bislang sind die Überlegungen nur in Umrissen bekannt. Das ukrainische Außenministerium erklärte, vorläufige Lösungen könnten „keinen vollständigen Frieden wiederherstellen, sondern den Krieg nur hinausschieben“.

Der Druck auf Russland, die besetzten Gebiete zu räumen, müsse erhöht werden. „Dies ist ein realistisches Szenario, das wir durch gemeinsame Anstrengungen umsetzen können.“

Maline Hofmann
Maline Hofmann

G7 betont gemeinsame Unterstützung des Energiesektors der Ukraine

Am Rande der UN-Generalversammlung in New York hat die G7 ihre Unterstützung des ukrainischen Energiesektors unterstrichen. „Wir erkennen an, dass es internationaler Hilfe zum Schutz der Energieinfrastruktur gegen Angriffe bedarf“, hieß es in einer G7-Pressemitteilung des Auswärtigen Amts. Dazu gehöre auch die „Stärkung der Luftverteidigungskapazitäten der Ukraine seitens der dazu entschlossenen Staaten“. Die G7 bekräftigte ihre „Bereitschaft, solche Hilfe auch weiterhin zu leisten“.

Die Staatengruppe verurteilte erneut die „fortgesetzten Raketen- und Drohnenangriffe Russlands auf die Energieinfrastruktur und auf Städte in der gesamten Ukraine“, die die Energiesicherheit des Landes „in den kalten Wintermonaten stark gefährden“. In dem Schreiben bekannte sich die G7 zudem erneut dazu, den „nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau“ der Ukraine zu unterstützen. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Ukraine strebt weiter Nato-Beitritt an

Die Ukraine hält nach Angaben des Präsidialamts in Kiew weiterhin an ihrem Ziel fest, der Nato beizutreten. Ein künftiger Nato-Beitritt sei Teil des sogenannten „Siegesplans“, den Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Woche der US-Regierung vorlegen will, teilte Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak mit.

Auf einer Konferenz in New York habe er hervorgehoben, dass Selenskyjs Vorstellungen über eine gezieltere Unterstützung seines Landes neben militärischen auch diplomatische Aspekte umfasse, schrieb Jermak. Das Ziel eines künftigen Nato-Beitritts gehöre dazu. „Ich habe (unsere) Partner dazu aufgefordert, den Eskalationsdrohungen Russlands keine Beachtung zu schenken“, schrieb Jermak.

Die Ukraine hatte im Herbst 2022 einen Nato-Beitritt beantragt.
Ein solcher Schritt gilt allerdings während des laufenden Krieges als ausgeschlossen – und auch nach dessen Ende als unwahrscheinlich, solange Russland ukrainische Gebiete besetzt hält. Die Nato hat zwar mehrere Erklärungen veröffentlicht, in denen die Ukraine als künftiges Mitglied bezeichnet wird, zu einer formellen Einladung kam es bisher aber nicht.

Zudem haben mehrere europäische Länder und die USA mit der Ukraine inzwischen verbindliche Sicherheitsvereinbarungen unterzeichnet, in denen sie sich zu anhaltender Unterstützung verpflichten. Allerdings umfassen sie, anders als die Nato-Mitgliedschaft, kein Bündnisversprechen.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Russland soll in strategisch wichtiger Stadt einmarschiert sein

Russische Truppen haben offenbar einen Großangriff auf Wuhledar gestartet – eine Stadt im Südosten der Ukraine, die seit zwei Jahren zu den wichtigsten Festungen der ukrainischen Truppen gehört. Russische und ukrainische Militärblogger berichten übereinstimmend über ein Eindringen russischer Truppen in den Osten Wuhledars, wofür sie die ukrainischen Stellungen durchbrochen haben müssten. Ukrainische Militärblogger und Medien veröffentlichten ein Video, das Explosionen, Feuer und schwere Rauchsäulen über der Stadt zeigt.

Die Front um Wuhledar herum war seit mehr als einem Jahr stabil – trotz zahlreicher russischer Großangriffe, bei denen Russland hohe Verluste einfuhr. Allerdings hat sich die Situation um die Stadt in den vergangenen Tagen für die Ukraine verschlechtert. Ukrainische Militärexperten und unabhängige Beobachter wie das Institue for the Study of War (ISW) berichteten zuletzt von einem russischen Vormarsch bis an den Stadtrand. Ukrainischen Militärbloggern zufolge droht der Verlust der Stadt.

Zerstörte Wohngebäude in Wuhledar im Oktober 2022
Zerstörte Wohngebäude in Wuhledar im Oktober 2022. Yevhen Titov/Reuters
Die ukrainische Beobachtergruppe DeepState, die dem Militär des Landes nahesteht, berichtete am Sonntag von zunehmenden russischen Angriffen auf die Stadt, mit denen die dort stationierten ukrainischen Verbände überfordert seien. Neben einer seit zwei Jahren dort stationierten und Berichten zufolge erschöpften Brigade seien dort Kräfte der Territorialverteidigung stationiert, die in der Regel schlechter ausgerüstet sind als reguläre Militäreinheiten. DeepState zufolge soll sich Wuhledar in Gefahr befinden, eingekreist zu werden. Die einzige verbliebene Versorgungsstraße liegt demnach unmittelbar an der Frontlinie und kann somit beschossen werden.

Wuhledar liegt etwa 50 Kilometer südlich der Stadt Pokrowsk, die zuletzt das wichtigste russische Angriffsziel war. In der vergangenen Woche verlagerte sich der Schwerpunkt des Kampfgeschehens auf die Stadt Kurachowe, die zwischen Pokrowsk und Wuhledar liegt. Eine Einnahme von Wuhledar wäre nach zwei Jahren intensiver Gefechte um die Stadt nicht nur ein Prestigegewinn für die russischen Streitkräfte. Sie würde Russland auch dem Ziel, die Region Donezk komplett zu erobern, näher bringen – ähnlich wie die Eroberung von Awdijiwka im Februar.

Katharina Heflik
Katharina Heflik

Russische Truppen stoßen weiter in Luhansk vor

Im Süden und Südosten der Stadt Kupjansk machen russische Streitkräfte weitere Vorstöße. Das zeigten geolokalisierte Bilder dem aktuellen Lagebericht (PDF) des Institute for the Study of War (ISW) zufolge. Russische Militärblogger berichteten zudem von Vorstößen bei Synkiwka und Pischtschane.

Weitere Informationen zum aktuellen Frontverlauf finden Sie hier:

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Selenskyj setzt auf Strategiewechsel der USA

Der ukrainische Präsident will sich in den kommenden Tagen mit Joe Biden, Kamala Harris und Donald Trump treffen – und ihnen dabei seinen „Siegesplan“ vorstellen. Der Inhalt des Dokuments ist geheim und von vielen Spekulationen begleitet. Diese feuert Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld der Treffen weiter an: Russland könne, wenn die USA den Plan unterstützten, zum Frieden gezwungen werden, schrieb er auf der Plattform X.

Selenskyj dürfte vor allem darauf hoffen, nach monatelanger Diskussion eine Freigabe für den Einsatz weitreichender US-Waffen gegen russisches Hinterland zu erhalten. Eine bisher ausgebliebene Reaktion Russlands auf empfindliche Angriffe mit ukrainischen Drohnen auf russische Munitionslager, Treibstoffdepots und Militärflugplätze könnte dabei das Argument des ukrainischen Präsidenten gegen die Sorgen der USA vor einer weiteren Eskalation sein.

Dementsprechend gab sich Selenskyj vor seinem womöglich letzten persönlichen Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten betont optimistisch: Der Krieg könne schon im kommenden Jahr enden, sagte er. „Wir müssen nur sehr, sehr stark sein.“

Mehr zu Selenskyjs Hoffnung auf einen Kurswechsel der USA können Sie hier lesen:

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Ukraine und Russland melden gegenseitige Drohnenangriffe

In der Nacht ist es nach Angaben sowohl des ukrainischen als auch des russischen Militärs zu Drohnenangriffen auf beiden Seiten gekommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete den Abschuss von 13 ukrainischen Drohnen über mehreren Grenzregionen. Angaben zu möglichen Zielen gab es nicht.

Die ukrainische Luftwaffe meldete ihrerseits russische Angriffe mit 81 Drohnen und vier Raketen auf mehrere ukrainische Gebiete. 66 Drohnen seien abgeschossen worden, 13 weitere hätten mit Störsignalen vom Kurs gebracht werden können. In der zentralukrainischen Region Poltawa sei bei dem Angriff Energieinfrastruktur beschädigt worden, teilte Poltawas Regionalregierung mit. In 20 Siedlungen sei daraufhin der Strom ausgefallen.

Der Drohnenangriff lief demnach am Morgen weiter: In mehreren ukrainischen Regionen im Norden und Nordosten hielt der Luftalarm an, die Luftwaffe warnte vor Drohnen über der Region Sumy nordöstlich von Kiew.

Simon Sales Prado
Simon Sales Prado

G7 werden über weitreichende Raketen für die Ukraine beraten

Die Außenminister der G7-Staaten wollen über mögliche Lieferungen von Raketen mit längerer Reichweite an die Ukraine, die Hunderte Kilometer in russisches Territorium hinein fliegen könnten, beraten. Das teilte der EU-Außenbeauftragte am Rande der UN-Vollversammlung mit. Es sei klar, sagte Josep Borrell, dass auch Russland neue Waffen erhalte – darunter etwa iranische Raketen, auch wenn der Iran dies wiederholt bestritten habe.
Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter
Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter. dpa/AP/Amr Nabil
Olaf Scholz hat vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten erneut bekräftigt, dass er die Regeln für den Einsatz deutscher Waffen im ukrainischen Abwehrkampf nicht weiter lockern will. Die Bundesregierung habe mit Blick auf die militärische Unterstützung der Ukraine „ein paar Entscheidungen“ getroffen, „die für mich sehr klar sind“, sagte der Bundeskanzler. Dazu gehöre auch, dass Deutschland Reichweitenbeschränkungen nicht aufheben werde. 

Simon Sales Prado
Simon Sales Prado

Verletzte nach russischem Angriff in Saporischschja

Am Abend und in der Nacht hat Russland erneut Angriffe auf das ukrainische Hinterland gestartet, in mehreren Regionen gab es Luftalarm. Im südukrainischen Gebiet Saporischschja wurde nach Behördenangaben ein Objekt der kritischen Infrastruktur getroffen. Zudem sei ein Geschoss in einem Wohnhaus eingeschlagen, eine Person sei getötet und zwei weitere seien verletzt worden, sagte der Militärgouverneur von Saporischschja, Iwan Fjodorow.