Ukraine verliert zwei Drittel ihres besetzten Gebiets in Kursk

Selenskyj betrachtet das besetzte Territorium in Kursk als mögliche Verhandlungsmasse in künftigen Verhandlungen mit Russland. Moskau lehnt dies entschieden zurück. Nun muss Kiew ohnehin dort herbe Gebietsverluste eingestehen.
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mittlerweile zwei Drittel des von ihr besetzten Gebiets in der russischen Region Kursk wieder verloren. Sein Land verfüge derzeit über eine „Sicherheitszone“ von 500 Quadratkilometern auf dem Gebiet Russlands, erklärte der ukrainische Generalstabschef Oleksandr Syrskyj auf Facebook. Im Zuge ihrer Offensive hatte die Ukraine nach eigenen Angaben zuvor ein Gebiet von fast 1400 Quadratkilometern in Kursk erobert.
Allein seit vergangenem November hat die ukrainische Armee demnach in Kursk die Kontrolle über 200 Quadratkilometer verloren.
Kiew hatte im vergangenen August eine Offensive auf die russische Grenzorganisation gestartet und dutzende grenznahe Ortschaften erobert. Russland gelang es aber, den ukrainischen Vormarsch zu stoppen und Territorium zurückzugewinnen.
Selenskyj betrachtet Kursk als Verhandlungsmasse
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betrachtet das besetzte Territorium in Kursk als Verhandlungsmasse in künftigen Verhandlungen mit Russland.
Russland hingegen lehnte den Vorschlag ab, bei möglichen Friedensverhandlungen Territorien mit Russland zu tauschen. „Das ist unmöglich“, hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gesagt.
US-Präsident Donald Trump dringt auf ein rasches Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Am Mittwoch hatte Trump mit Putin telefoniert. Anschließend sprach er mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj.
In Washington erklärte Trump nun, jemand habe gesagt, er hätte zuerst mit Selenskyj und dann mit Putin sprechen sollen. „Das glaube ich nicht“, sagte Trump. Er habe gewusst, dass Selenskyj „einen Deal“ aushandeln wolle, und man habe herausfinden müssen, ob das auch für Putin gelte. „Ich weiß jetzt, dass Russland einen Deal machen will.“
Die Ukraine hatte bei einer Überraschungsoffensive im vergangenen August Territorium in der westrussischen Region Kursk erobert. Russland reklamiert die Annexion von fünf ukrainischen Regionen für sich – die der Halbinsel Krim im Jahr 2014 und die der Regionen Donezk, Cherson, Luhansk und Saporischschja im Jahr 2022, wenngleich Russland diese nicht vollständig kontrolliert.
dpa/AFP/rct
Source: welt.de