Ukraine-Krieg: Ukraine meldet russischen Raketenangriff auf Krankenhaus
- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
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Drohnen verursachen Explosion im südrussischen Krasnodar
Dem Gouverneur der russischen Region Krasnodar zufolge ist der Absturz von zwei Drohnen für eine Explosion in der gleichnamigen Regionalhauptstadt verantwortlich. Das teilte Weniamin Kondratjew auf Telegram mit. Die Drohnen hätten Gebäude beschädigt, kritische Infrastruktur sei aber nicht darunter. Auch habe es keine Verletzten gegeben, schrieb Kondratjew.Am frühen Morgen hatte es in der Stadt, die etwa 180 Kilometer östlich der Krim liegt, eine Explosion gegeben. In sozialen Netzwerken verbreitete sich ein Video, das ein knapp über dem Boden fliegendes Objekt zeigt, ehe es explodiert. Nach Angaben russischer Onlinemedien wurde das Signal der Drohnen gestört, was zu ihrem Absturz geführt haben soll.
Angeblich soll es sich um Drohnen aus chinesischer Produktion handeln, die bis zu 25 Kilogramm Sprengstoff auf eine Distanz von bis zu 400 Kilometer tragen können. Die Angaben sind zunächst nicht unabhängig prüfbar.
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Selenskyj verurteilt russischen Angriff auf Krankenhaus
Dem ukrainischen Präsidenten zufolge sind bei einem Angriff auf ein Krankenhaus in der zentralukrainischen Großstadt Dnipro eine Person getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Auf Telegram veröffentlichte Wolodymyr Selenskyj ein Video, das die Folgen des Angriffs zeigen soll: Rauch über einem zerstörten Gebäude sowie auf der Straße liegende Trümmer sind zu sehen. Die Rettungsarbeiten dauerten noch an, schrieb er.Die russischen Terroristen haben erneut ihren Status als Kämpfer gegen alles Menschliche und Ehrliche bestätigt.Am Morgen hat der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk Serhij Lyssak von einem Raketenangriff auf die Gebietshauptstadt Dnipro berichtet. Der Einschlag habe einen Brand auf 500 Quadratmeter Fläche ausgelöst. Insgesamt sind Lyssak zufolge 23 Menschen verletzt worden, zunächst war von 15 Verletzten die Rede. Mindestens zwei davon seien Kinder. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez sprach zunächst von 16 Verletzten und vier vermissten Personen.Russland hatte die im Winter regelmäßig ausgeführten nächtlichen Raketenangriffe im Frühling reduziert, sie aber in den vergangenen Wochen wieder gesteigert: Allein im Mai kam es in fast jeder zweiten Nacht zu großflächigen Angriffen mit Drohnen oder Raketen.
In der Nacht zum Freitag waren nach ukrainischen Militärangaben 17 Raketen und 31 Drohnen an dem Angriff beteiligt. Zehn Raketen und 23 Drohnen habe man abschießen können. In der Hauptstadt Kiew und umliegenden Gebieten berichtete das ukrainische Militär regelmäßig über hohe Abschussraten von mehr als 90 bis 100 Prozent. In anderen Landesteilen kommt es wegen des Mangels an Flugabwehrsystemen jedoch häufiger zu Einschlägen.
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Japan verhängt neue Sanktionen gegen Russland
Mit den Sanktionen werden die Vermögen von 24 Einzelpersonen und 78 Organisationen eingefroren, wie aus einer Erklärung der japanischen Ministerien für Auswärtiges, Handel und Finanzen hervorgeht. Zudem wurden Exporte an 80 russische Organisationen mit Verbindungen zum Militär verboten.Außerdem verurteilte die japanische Regierung, dass Russland und Belarus ein Abkommen unterzeichneten, dem zufolge russische Atomwaffen offiziell auf belarussischem Gebiet stationiert werden. „Als das weltweit einzige Land, das Atomangriffe erlitten hat, hält Japan Russlands Drohungen mit Atomwaffen und deren Einsatz für absolut unzulässig„, sagte Chefkabinettssekretär Hirokazu Matsuno. Er verwies dabei auf die Atombombenangriffe der USA im Zweiten Weltkrieg auf Hiroshima und Nagasaki.
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Medwedew: Verhandlungen nur ohne Selenskyj
Russland ist zu Verhandlungen mit der Ukraine nur bereit, wenn deren Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht mehr im Amt ist. Anderenfalls seien sie „unmöglich“, sagte der Vizevorsitzende des russischen Nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.Alles endet immer in Verhandlungen, und das ist unvermeidlich. Aber solange diese Leute an der Macht sind, wird sich für Russland die Lage im Hinblick auf Verhandlungen nicht ändern.Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew
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Öllager in Charkiw getroffen
In der Nacht ist ukrainischen Angaben zufolge bei russischen Angriffen ein Öllager am Stadtrand von Charkiw getroffen worden. Es sei ein Feuer ausgebrochen, teilte das ukrainische Präsidialamt mit. Das Lager sei zweimal getroffen worden. Dabei wurden demnach auch Pumpanlagen beschädigt.Russische Streitkräfte sollen in der Nacht auch die Hauptstadt Kiew und die Stadt Dnipro angegriffen haben. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe zehn russische Raketen abgefangen, die vom Kaspischen Meer aus abgefeuert worden seien. Zudem seien 23 Angriffsdrohnen des iranischen Typs Shahed sowie zwei Aufklärungsdrohnen abgewehrt worden. -
Medwedew droht mit Präventivschlag, sollte Ukraine Atomwaffen erhalten
Für den Fall, dass der Westen der Ukraine Atomwaffen zur Verfügung stellen sollte, hat der russische Spitzenpolitiker Dmitri Medwedew mit einem Präventivschlag gedroht. „Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges. Wenn es um Atomwaffen geht, muss es einen Präventivschlag geben“, sagte Medwedew mehreren russischen Nachrichtenagenturen zufolge.Der frühere russische Präsident gilt als enger Vertrauter des jetzigen Staatschefs Wladimir Putin. Er ist dessen Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrats – des Gremiums, das die Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik Russlands bestimmt.
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Scholz will „zu gegebener Zeit“ wieder mit Putin sprechen
Kay Nietfeld/picture alliance/dpa Bundeskanzler Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Wiederaufnahme des persönlichen Kontakts zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Aussicht gestellt. „Mein letztes Telefonat ist schon einige Zeit her. Ich habe aber vor, zu gegebener Zeit auch wieder mit Putin zu sprechen“, sagte Scholz dem Kölner Stadt-Anzeiger.Russland müsse verstehen, dass es nicht darum gehen kann, eine Art „kalten Frieden“ zu schließen, indem etwa der nun bestehende Frontverlauf zur neuen „Grenze“ zwischen Russland und der Ukraine werde, sagte Scholz. „Das würde Putins Raubzug nur legitimieren.“
Voraussetzung für einen „fairen Frieden“ sei der Rückzug russischer Truppen, sagte Scholz demnach. Auf die Frage, ob dazu auch der Rückzug von der seit 2014 russisch besetzten Halbinsel Krim gehöre, sagte er, es sei „nicht unsere Sache, anstelle der Ukraine zu formulieren, welche Vereinbarungen sie treffen will“. -
Japan verurteilt Atomwaffenstationierung in Belarus
Japan hat deutliche Kritik an der Stationierung von russischen Atomwaffen in Belarus geübt. Dem Vorsitzenden des japanischen Kabinetts, Hirokazu Matsuno, zufolge würde die Stationierung der Waffen die Ukraine-Krise weiter verschärfen. „Als einziges Land, das während des Krieges unter Atombombenabwürfen zu leiden hatte, akzeptiert Japan niemals Russlands nukleare Bedrohung, geschweige denn deren Einsatz„, sagte Matsuno auf einer Pressekonferenz. Japan will weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. -
Chinesischer Sondergesandter zu Besuch in Moskau
Li Hui, der chinesische Sondergesandte für die Ukraine, wird heute in Moskau erwartet. Er werde Gespräche mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dessen Stellvertreter Michail Galusin führen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Li war zuvor im Rahmen einer Europareise unter anderem nach Kiew und Berlin gereist. Er ist von Peking damit beauftragt, nach einer politischen Lösung im Ukraine-Krieg zu suchen.Li war früher Botschafter in Moskau. China und Russland haben seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen ausgebaut. Peking weigert sich auch, den russischen Militäreinsatz im Nachbarland zu verurteilen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte vergangene Woche nach einem Treffen mit dem chinesischen Gesandten, Kiew werde keine Lösung akzeptieren, die den „Verlust von Territorien“ vorsehe. -
USA verhängen Sanktionen gegen Wagner-Chef in Mali
Die USA haben den örtlichen Chef der russischen Söldnergruppe Wagner in Mali des mutmaßlichen Waffenschmuggels für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beschuldigt. Infolgedessen verhängten sie Sanktionen. Die örtliche Wagner-Gruppe unter der Leitung von Iwan Alexandrowitsch Maslow „könnte versuchen, ihre Bemühungen zum Erwerb von Militärausrüstung, die in der Ukraine eingesetzt“ werden soll, über Mali und andere Länder zu steuern, teilte das US-Finanzministerium mit.Die paramilitärische Söldnergruppe des russischen Geschäftsmanns und Kreml-Vertrauten Jewgeni Prigoschin könnte demnach falsche Papiere benutzen, um den Erwerb und den Transport von Minen, unbemannten Luftfahrzeugen sowie von Radar- und Abwehrsystemen für den Einsatz in der Ukraine auf diese Weise zu verschleiern.
Nach Angaben des Finanzministeriums arbeitet Maslow eng mit malischen Beamten zusammen, um die Präsenz der Söldnergruppe in Mali und anderen afrikanischen Ländern weiter auszubauen. Als Wagner-Chef in Mali arrangiert Maslow demnach Treffen zwischen Prigoschin und Regierungsvertretern mehrerer afrikanischer Staaten. Die Wagner-Gruppe ist sowohl in Mali als auch in anderen afrikanischen Staaten aktiv. Ihr wird vorgeworfen, in mehreren afrikanischen Ländern Zivilisten gefoltert und getötet zu haben.
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Russland bringt Aufteilung der Ukraine mit der EU ins Gespräch
Russland wäre zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine nach eigenen Angaben erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt hat. Der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, skizzierte drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges. In der von ihm bevorzugten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen und die östlichen Russland werden, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmen.Bei diesem Ausgang „endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird“, schrieb Medwedew im Onlinedienst Telegram. Wenn hingegen ein Teil der Ukraine der EU oder der Nato beitreten sollte, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, „mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann“, behauptete der Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Bei einem für Moskau nach Medwedews Worten „temporär“ annehmbaren Szenario würde die Ukraine vollständig zwischen EU-Ländern und Russland aufgeteilt, während in Europa eine ukrainische Exilregierung gebildet würde. Andere Varianten als diese drei seien laut Medwedew nicht realistisch.
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Medwedew rechnet mit jahrzehntelangem Konflikt
Wie die russische Nachrichtenagentur RIA berichtet, könnte der Krieg in der Ukraine nach Aussagen des russischen Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew Jahrzehnte dauern. Wie Medwedew gegenüber der Agentur erklärt, könnte es „drei Jahre Waffenstillstand geben, dann wieder zwei Jahre Konflikt und dann wird sich alles wieder wiederholen.“ Der ehemalige Präsident und stellvertretende Vorsitzender von Putins Sicherheitsrat hat sich der Agentur zufolge im Rahmen eines Besuchs in Vietnam zum Thema geäußert.Ekaterina Shtukina/picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/APDmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates