Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:44 Südkorea bestätigt: Nordkoreaner aus Kursk abgezogen +++

Nordkoreanische Soldaten, die an der Seite der russischen Armee in der Grenzregion Kursk gekämpft hatten, scheinen von dort abgezogen worden zu sein. „Seit Mitte Januar sind die in der russischen Region Kursk stationierten nordkoreanischen Truppen offenbar nicht mehr in Kampfhandlungen verwickelt“, teilt der südkoreanische Geheimdienst NIS mit. Ein Grund könnten demnach die hohen Verluste auf Seiten der Nordkoreaner sein, heißt es weiter. Die ukrainische Armee hatte bereits am Freitag den Abzug der nordkoreanischen Soldaten von der Front gemeldet.

+++ 03:44 Rückholaktion: Ukraine holt zwölf verschleppte Kinder heim +++
Zwölf aus der Ukraine verschleppte Kinder sind in ihre Heimat zurückgekehrt. „Im Rahmen der Initiative ‚Bring Kids Back UA‘ des Präsidenten konnten zwölf Kinder, die unter dem Druck der russischen Besatzung standen, nach Hause geholt werden“, erklärt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf seinem Telegram-Kanal. Das Programm „Bring Kids Back UA“ unter Selenskyj will alle gewaltsam aus der Ukraine deportierten Kinder zurückbringen. Die Ukraine wirft Russland vor, seit Kriegsbeginn mehr als 19.500 Kinder ohne Zustimmung von Angehörigen oder Vormunden nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete verschleppt zu haben. Russland erklärt seinerseits, Menschen freiwillig evakuiert und gefährdete Kinder aus der Kriegszone in Sicherheit gebracht zu haben. Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Reintegration konnte Kiew bislang 388 Kinder zurückholen.

+++ 02:44 Treffen in Brüssel: Scholz für europäische Serienwaffen +++
Die EU-Staaten müssen nach Ansicht von Kanzler Olaf Scholz ihre Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie so bündeln, dass „bezahlbare Waffen“ produziert werden. „Es gibt keine großen Programme, die alle gemeinsam machen. Wir sehen eine große Aufsplitterung unter vielen, vielen unterschiedlichen Rüstungsprojekten, ganz anders als in den USA“, sagt Scholz am Abend nach dem informellen EU-Gipfel in Brüssel. „Das muss sich ändern.“ Man müsse sehen, wie Waffen anders eingekauft werden, aber auch, die Europäer selbst große Serien entwickeln könnten, „die dafür notwendig sind, dass wir bezahlbare Waffen auch herstellen“. Scholz plädiert dafür, dass alle EU-Staaten zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben.

+++ 01:47 EU will mehr in Verteidigung investieren +++
Die Europäische Union will stärker in die eigene Verteidigung investieren, die Finanzierung bleibt jedoch unklar. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt, sie wolle „mehr Flexibilität“ für einzelne Mitgliedsländer bei der Anrechnung der Verteidigungsausgaben auf die Defizite prüfen. Ihre Kommission schätzt den Finanzbedarf auf 500 Milliarden Euro. „In außergewöhnlichen Zeiten sind außergewöhnliche Maßnahmen möglich“, betont die Kommissionschefin.

+++ 00:47 Scholz gegen gemeinsame EU-Schulden für Verteidigung +++
Aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz stehen gemeinsame europäische Schulden für Rüstungsinvestitionen trotz der Bedrohungen durch Russland nicht zur Debatte. „Die Europäische Union hat nicht die Perspektive, gemeinsame Schulden aufzunehmen“, sagt der SPD-Politiker nach einem EU-Sondergipfel in Brüssel. Aufgabe müsse es sein, mehr Flexibilität für die einzelnen Länder zu schaffen. Diese sind bei der Finanzierung von Projekten unter anderem durch EU-Schuldenregeln eingeschränkt. In Deutschland könnten notwendige Investitionen in Verteidigung zum Beispiel über einen Deutschlandfonds finanziert werden, sagt Scholz. Darüber hinaus müsse eine Reform der nationalen Schuldenbremse sichergestellt werden. Für diese Forderung der SPD gibt es im Bundestag keine Mehrheit.

+++ 23:50 Rohstoffe gegen Rüstungshilfen: Scholz findet Trumps Deal mit Kiew „egoistisch“ +++
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilt das Ansinnen von US-Präsident Donald Trump, weitere Verteidigungshilfen für die Ukraine an Zugriffsrechte auf deren wertvolle Rohstoffe zu koppeln. Es „wäre sehr egoistisch, sehr selbstbezogen“, wenn man die Ressourcen des Landes nutzen würde, um die Unterstützung bei der Verteidigung zu finanzieren, sagt Scholz nach einem informellen EU-Gipfel in Brüssel. „Es geht darum, dass die Ukraine ihren Wiederaufbau finanzieren kann.“ Das seien große Aufgaben, wenn man die riesigen Zerstörungen betrachte. Daher solle man die Ressourcen des Landes nutzen, um all das zu finanzieren, was nach dem Krieg erforderlich sei.

+++ 22:39 Selenskyj: Ukrainische Armee wird künftig in Korps organisiert +++
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt umfassende Veränderungen in der Kommandostruktur der Streitkräfte an. Der Übergang zum Armeekorps sei bereits genehmigt worden, sagt Selenskyj. „Wir haben heute die Ansätze für die Ernennung von Korpskommandeuren besprochen: Es sollten die am besten ausgebildeten, vielversprechendsten Offiziere mit Kampferfahrung und modernem Denken sein.“ Bislang ist die Brigade mit rund 5000 Soldaten die größte Einheit der ukrainischen Streitkräfte. Ein Korps besteht aus Divisionen, die sich aus Brigaden zusammensetzen, und umfassen so üblicherweise Zehntausende Soldaten. In der Vorkriegszeit hatte die Ukraine größtenteils eine Berufsarmee mit begrenzten Einsätzen. Bei der Verteidigung mit Brigaden gegen den russischen Angriffskrieg fehlen der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten die Strukturen für großangelegte Aktionen. Immer wieder komme es zu Durcheinander und Verzögerungen – und damit zu Verlusten und Niederlagen.

+++ 21:42 Ukrainischer Kommandeur: 220 Drohneneinsätze in Russland in sechs Monaten, bald Bodenroboter +++
Die unbemannten Streitkräfte der Ukraine (USF) haben in den sechs Monaten seit ihrer Gründung über 220 Einsätze tief im russischen Territorium durchgeführt, sagt der Kommandeur der USF, Vadym Sukharevskyi. „Bisher wurden mehr als 3500 Waffen abgefeuert.“ Ukrainische Bomberdrohnen seien „extrem effizient“, erklärt Sukharevskyi. Sie hätten kürzlich Ziele über 50 Kilometer tief im Inneren Russlands getroffen. Laut Sukharevskyi wird auch daran gearbeitet, Bodenrobotersysteme einzusetzen. „Wir werden sehr bald zum praktischen Teil übergehen“, kündigt er an. Luft-, Marine- und Bodendrohnen werden von ukrainischen Truppen für Aufklärung, Kampf und andere Aufgaben eingesetzt. Vor wenigen Tagen teilte USF mit, dass ukrainische Soldaten eine Langstreckendrohne verwendeten, die bis zu 2000 Kilometer weit fliegen und eine 250 Kilogramm schwere Luftbombe tragen könne. Laut dem ukrainischen Minister für strategische Industrien, Herman Smetanin, hat die Ukraine im Jahr 2024 mehr als 30.000 Bomberdrohnen produziert.

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Source: n-tv.de