Ukraine-Krieg: Bundesregierung kauft mehr als 60 Truppentransporter für die Ukraine
- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
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Bundesregierung kündigt Lieferung von Truppentransportern an
Die Bundesregierung hat zur Unterstützung der Ukraine weitere Militärfahrzeuge beschafft. Man habe mit der Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) einen Vertrag über 66 Truppentransporter abgeschlossen, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums. Die Neufahrzeuge sollen an die Ukraine geliefert und dort zum geschützten Infanterietransport eingesetzt werden. Wann das geschehen soll, ist nicht bekannt.Ebenfalls von FFG kauft die Bundesregierung 64 sogenannte Mehrzweckfahrzeuge. Hierbei handelt es sich um ältere Fahrzeuge, die ursprünglich aus schwedischer Produktion kommen und von FFG modernisiert wurden. Ein Teil von ihnen wurde früher von der Bundeswehr benutzt.
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Alle Luftschutzräume in der Ukraine sollen überprüft werden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, dass alle Luftschutzräume im Land überprüft werden sollen. Das sagt er während einer Regierungsbesprechung zur Sicherheitslage. Gestern wurden drei Menschen in Kiew durch herabstürzende Raketentrümmer getötet. Möglicherweise war der Bunker verschlossen, in dem sie Schutz suchen wollten. -
Russischer Gouverneur berichtet von zwei Toten in Belgorod
In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod sind Angaben des Gouverneurs zufolge zwei Frauen durch Beschuss getötet worden. Die beiden seien in ihrem Auto unweit der Stadt Schebekino unterwegs gewesen, als Splitter von Geschützen ihr Fahrzeug trafen, schrieb Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Zwei Männer seien zudem schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.Gladkow machte für die Angriffe die ukrainische Armee verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Angriffe mit Drohnen und Explosionen hatten zuvor auch die russischen Grenzregionen Kursk, Brjansk, Smolensk und Kaluga gemeldet.
ReutersBelgorod
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Russische Besatzung meldet Angriff auf Krankenlager in Saporischschja
Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben der russischen Besatzung ein Krankenlager in der Region Saporischschja angegriffen. Informationen über Opfer und Schäden würden noch geklärt, teilt der von Russland eingesetzte Chef der Verwaltung, Wladimir Rogow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Region liegt im Südosten der Ukraine. Dort steht auch das gleichnamige Atomkraftwerk, das von russischen Truppen besetzt ist. Saporischschja ist eine von vier Regionen in der Ukraine, die Russland für annektiert erklärt hat, obwohl die Gebiete nur zum Teil unter russischer Kontrolle stehen. -
China hält Ukraine und Russland für grundsätzlich verhandlungswillig
Die Ukraine und Russland schließen nach Einschätzung Chinas die Möglichkeit von Verhandlungen nicht aus. Er glaube, dass keine der beiden Konfliktparteien „die Tür für Verhandlungen fest verschlossen haben“, sagte Li Hui, Sonderbeauftragte der chinesischen Regierung für eurasische Angelegenheiten. Allerdings sei es immer noch sehr schwierig, beide Seiten zu Gesprächen zu bewegen.Die russische Seite schätze Chinas Bemühungen zur friedlichen Lösung der Ukraine-Krise, sagte Li weiter. Das Risiko einer Eskalation des Kriegs sei aber noch immer hoch. Li rief beide Seiten auf, zur Entspannung der Lage beizutragen und die Sicherheit von Atomanlagen zu gewährleisten.
Thomas Peter/ReutersLi Hui bei einem Pressegespräch
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Michael Brochstein/ZUMA Press Wire/dpaUkrainischer Soldat bei Bachmut
Ukrainische Armee will Kontrolle über Außenbezirke Bachmuts erlangt haben
In den Randgebieten von Bachmut gehen die Angriffe beider Streitkräfte laut Institute for the Study of War weiter. So berichtet der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Generaloberst Oleksandr Syrskyj, dass die russischen Besatzungstruppen in der Region in die Defensive übergegangen seien und den Artilleriebeschuss verstärkt hätten. Nach Angaben der ukrainischen Militärführung kontrollieren die eigenen Truppen die südwestlichen Außenbezirke Bachmuts. -
Ukraine macht genauere Angaben zu nächtlichem Angriff auf Kiew
Es sind Details zu dem Angriff auf Kiew in der Nacht bekannt geworden. Die russische Armee habe insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär mit. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden. Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekte, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer, etwa durch herabfallende Trümmerteile, war zunächst nichts bekannt. -
Russland meldet ukrainische Angriffe auf Region Brjansk
Zwei grenznahe Gemeinden in der westlichen russischen Region Brjansk sind nach russischen Angaben vom ukrainischen Militär beschossen worden. Niemand sei verletzt worden, teilt Gouverneur Alexander Bogomas mit. In der Vergangenheit hat die Ukraine erklärt, keine Angriffe auf russisches Territorium geführt zu haben. Diese seien auf russische Gegner der Regierung in Moskau zurückzuführen. -
Stoltenberg betont Notwendigkeit von Nato-Übung über Deutschland
Peter Schneider/picture alliance/KeystoneKampfflugzeug vom Typ FA-18 bei einer Luftwaffenübung in der Schweiz
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Wichtigkeit der großangelegten Luftwaffenübung „Air Defender“ über Teilen Deutschlands gerechtfertigt. „Es ist notwendig, weil wir in einer gefährlicheren Welt leben“, sagte er dem Nachrichtenportal ZDFheute.de. Die Aufgabe der Nato sei es, zu verhindern, dass der russische Angriffskrieg über die Ukraine hinaus eskaliere. „Und deshalb ist es wichtig, dass wir jeden Raum für Missverständnisse beseitigen – dass wir keine Fehleinschätzungen in Moskau zulassen, was die Bereitschaft der Nato betrifft, jeden Zentimeter des Nato-Territoriums zu verteidigen“, erklärte Stoltenberg.Vom 12. bis 23. Juni sollen nach Luftwaffenangaben 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10.000 Soldaten und Soldatinnen an der Übung „Air Defender 2023“ unter deutscher Führung teilnehmen. Es ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato. Während der zweiwöchigen Operation sollen jeweils von Montag bis Freitag drei Lufträume zeitversetzt für die zivile Luftfahrt gesperrt werden. Die meisten Flüge könnten laut Luftwaffe über der Nord- und Ostsee stattfinden.
Natürlich werde es auch Lärm und manche Schwierigkeiten im Luftverkehr geben, sagte Stoltenberg. „Aber ich weiß, dass die Nato und die deutsche Seite alles tun, um die Folgen für die deutsche Bevölkerung zu minimieren“, fuhr der 64 Jahre alte Norweger fort.
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Fliegeralarm für Ukraine und Angriffe auf Kiew
Laut offiziellen Webseiten ist Fliegeralarm für die gesamte Ukraine ausgerufen worden. Behörden in Kiew meldeten zwei verschiedene Anschlagswellen auf die Hauptstadt. „Es gibt Explosionen in der Stadt. Die Luftabwehr funktioniert“, sagt der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko in einer Mitteilung. Minuten später fügt er hinzu: „Weitere Explosionen in der Stadt“. -
Gouverneur meldet Abschuss ukrainischer Drohnen nahe russischer Stadt Kursk
In der Nähe der russischen Stadt Kursk nahe der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der Regionalregierung mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Ein Luftabwehrsystem habe die Flugkörper nahe der Stadt abgeschossen, teilte Regionalgouverneur Roman Starowoit auf Twitter mit. Er rief die Einwohner auf, Ruhe zu bewahren: „Die Stadt steht unter dem verlässlichen Schutz unserer Armee“, schrieb der Gouverneur.Die russische Grenzregion Kursk wird seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder von der ukrainischen Armee beschossen. Am Donnerstag hatte die russische Armee mitgeteilt, sie habe eine versuchte „Invasion“ ukrainischer Einheiten in der südlich von Kursk gelegenen Region Belgorod zurückgeschlagen. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge hatten von Panzern begleitete motorisierte Infanteriekompanien versucht, von der Ukraine aus in die Region Belgorod „einzudringen“. Der Angriff sei unter Einsatz von Kampfjets und Artillerie gestoppt worden.
Die Region Belgorod ist seit Längerem das Ziel von Angriffen von der Ukraine aus. In der vergangenen Woche waren bewaffnete Milizen von der Ukraine aus in die Region vorgedrungen und hatten Angriffe gestartet. Zu der Aktion hatte sich neben dem „Russischen Freiwilligenkorps“ die von einem Russen gegründete Miliz „Freiheit Russlands“ bekannt.
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Schweizer Parlament stimmt gegen Waffentransfer an die Ukraine
Das Schweizer Parlament hat gegen ein Gesetz gestimmt, das Drittstaaten die Weitergabe von in der Schweiz produzierten Rüstungsgütern an die Ukraine erlaubt hätte. Der Nationalrat in Bern votierte mit 98 zu 75 Stimmen gegen den als „Lex Ukraine“ bekannt gewordenen Gesetzentwurf.Angesichts der russischen Invasion ist eine Diskussion über die traditionell strikte Neutralität der Schweiz entbrannt. Trotz massiven Drucks seitens der Ukraine und seiner Unterstützerstaaten weigert sich die Schweiz, Ländern im Besitz von in der Schweiz hergestellten Waffen deren Ausfuhr in die Ukraine zu erlauben. So wurden Anträge Deutschlands, Spaniens und Dänemarks mit Verweis auf das Schweizer Kriegsmaterialgesetz abgelehnt, welches Waffenlieferungen in Kriegsgebiete verbietet.
Peter Klaunzer/picture alliance/KeystoneDas Schweizer Parlament in Bern
Der Schweizer Bundesrat könnte die Wiederausfuhr von in der Schweiz hergestellten Waffen nur ausnahmsweise bewilligen, wenn eine Verurteilung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine durch den UN-Sicherheitsrat erfolgt ist. Da Russland im UN-Sicherheitsrat ein Vetorecht hat, ist dieses Szenario ausgeschlossen.