Ukraine-Karte aktuell: Zahlreiche Gefechte an der Frontlinie zwischen Swatowe und Kreminna
Russische Truppen greifen weiterhin Ziele nordwestlich von Swatowe und südlich von Kreminna an. So berichtet der Gouverneur der ukrainischen Oblast Luhansk, Artem Lyssohor, dass ukrainische Einheiten allein in diesem Gebiet an 13 Gefechten beteiligt gewesen seien. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs konnten dort sämtliche Angriffe abgewehrt werden.
Ein russischer Militärblogger bestätigt, dass es den russischen Streitkräften unter anderem nicht gelungen sei, in der Nähe von Krochmalne, 20 Kilometer nordwestlich von Swatowe, vorzurücken. Ukrainische Truppen hätten wiederum nordöstlich von Bilohoriwka kleinere Geländegewinne verzeichnet. Russische Quellen hatten zuvor angegeben, dass das bei Kreminna gelegene Bilohoriwka von russischen Einheiten gestürmt und dortige ukrainische Truppen umzingelt worden seien. Das Institute for the Study of War (ISW) hatte dafür keine visuellen Belege finden können.
In Bachmut gehen unterdessen die Kämpfe an den Flanken der Stadt weiter. So meldet der ukrainische Generalstab erfolglose russische Offensivoperationen rund elf Kilometer nordöstlich und zwölf Kilometer südwestlich des Stadtzentrums. Nach Angaben eines russischen Militärbloggers übernehmen derzeit konventionelle russische Streitkräfte, Freiwilligenverbände und Sicherheitskräfte der selbst ernannten Donezker Volksrepublik in Bachmut Stellungen, während die Kämpfer der Wagner-Truppen ihren Rückzug fortsetzen.
Entlang der Frontlinie Awdijiwka-Donezk-Stadt haben russische Truppen zuletzt ebenfalls begrenzte Bodenangriffe durchgeführt. So zeigen nach Einschätzung des ISW geolokalisierte Aufnahmen, dass die russischen Streitkräfte einen begrenzten Vorstoß nördlich von Krasnohoriwka (acht Kilometer nördlich von Awdijiwka) unternommen haben. Der ukrainische Generalstab berichtet, dass dieser Angriff und eine weitere Offensivoperation in der Nähe von Sjewerne (sechs Kilometer westlich von Awdijiwka) abgewehrt worden seien.
Unterdessen konzentriert die russische Armee weiter Ausrüstung und Soldaten im Süden der Ukraine. So berichtet der ukrainische Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko, dass die russischen Besatzungstruppen in der Südukraine altes Gerät – darunter T-72- und T-62-Panzer und Luftabwehrsysteme – ersetzten. Nach Angaben Andrjuschtschenkos werden die Waffensysteme derzeit aus Angst vor ukrainischen Angriffen auf Mariupol und Berdjansk verlagert. Laut ISW bestätigen geolokalisierte Bilder die Militärbewegungen.