Wenige Tage vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei hat die Rechtsaußenpartei Zafer Partisi dem Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu Unterstützung zugesichert. Die Partei werde sich im zweiten Wahlgang am Sonntag hinter Kılıçdaroğlu stellen, sagte Parteichef Ümit Özdağ bei einer Pressekonferenz. In einer gemeinsamen Erklärung von Kılıçdaroğlu und Zafer Partisi hieß es, man habe sich auf die Rücksendung „aller Flüchtlinge und Illegalen“ innerhalb eines Jahres geeinigt.
Özdağs Partei war in der ersten Wahlrunde mit dem parteilosen Ultranationalisten Sinan Oğan als Kandidat eines Zusammenschlusses mehrerer Parteien angetreten. Oğan hat am Dienstag seine Unterstützung für Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan erklärt. Die Allianz hinter ihm löste sich auf.
2,2 Prozent der Stimmen bei Parlamentswahl
Die Zafer-Partei war die stimmenstärkste Partei des Zusammenschlusses. Bei der Parlamentswahl am 14. Mai erhielt sie vorläufigen Zahlen zufolge 2,2 Prozent der Stimmen.
Das Thema Migration ist im Wahlkampf ein zentrales Thema gewesen. In der Türkei gibt es eine zunehmend feindliche Stimmung gegenüber Flüchtlingen. In dem Land leben nach offiziellen Angaben rund 3,4 Millionen syrische Flüchtlinge. Kılıçdaroğlu hatte bisher angekündigt, die Menschen auf freiwilliger Basis innerhalb von zwei Jahren nach Syrien zurückzuschicken.