„The Alto Knights“: Zwei wie De und Niro
Es ist gut, dass die beiden Antagonisten des Mafiafilms The Alto Knights so komplett unterschiedliche Nasen haben, auf diese Weise kann man sie immer auseinanderhalten, und das ist gar nicht selbstverständlich, das hat die Maske gut gemacht. Die beiden Hauptfiguren dieses Films, sie werden beide von Robert De Niro gespielt, was ebenfalls gut ist und eigentlich das Allerbeste an der Sache: dass man ihm so viel und lange dabei zusehen kann, wie er gleich zwei Mafiosi spielt, Frank Costello auf der einen und Vito Genovese auf der anderen Seite, manchmal sogar in der gleichen Szene. Gott allein weiß, wie der Regisseur Barry Levinson und seine Leute das gemacht haben, und es ist auch nicht besonders interessant, wichtig ist bei diesem Film wirklich nur Robert De Niro und wie er spielt und dass er überhaupt spielt. Man sieht ihm zu (81 Jahre alt) und denkt, na, wie lange machst du das noch, wie lange bleibst du noch bei uns in diesem Irrenhaus? Seine Antwort ist zumindest in diesem Film der Blick zurück, zu einem Amerika, wie es mal war: Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Speakeasy-Bars, Passagierschiffen, die in New York anlegen, von armen Menschen, die optimistisch gucken. Vor dieser Kulisse wird die Geschichte der beiden New Yorker Mobster erzählt, italienische Immigranten, die während der Prohibition versuchten, ihr Glück zu machen und mehr wollten als ihre bescheidenen Väter. Sie werden sehr erfolgreiche Kriminelle: Costello ist smart und bedacht, Genovese hingegen ungeduldig, er bringt eigentlich jeden, der ihn ärgert, direkt um. Wir erfahren von Costello, der die Geschichte erzählt, wie er einer der Bosse der amerikanischen Mafia wird, da Genovese Amerika verlassen muss, weil er mal wieder zu schnell geschossen hat. Hätte Genovese das nicht getan, wäre nämlich er Boss geworden. Als der dann wieder zurückkommt, will er wieder Boss werden, man kennt das. Also beschließt er, seinen einst besten Freund Costello umlegen zu lassen. Das Attentat misslingt, und damit beginnt Costellos letzte große Show: Als einer der wenigen Mafiabosse will er freiwillig aufhören. Nur seine Leute lassen ihn einfach nicht, vor allem Genovese misstraut ihm. Und von nun an sehen wir vielen älteren Herren beim Verhandeln zu, und manchmal wird auch geschossen.