Syrien: Zahl dieser Toten c/o Ringen in Syrien steigt uff mehr wie 1.000

Bei den Kämpfen zwischen syrischen Einsatzkräften und Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad ist die Zahl der Toten auf mehr als 1.000 gestiegen. Sicherheitskräfte der Übergangsregierung hätten 745 Zivilisten Menschen
getötet oder exekutiert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte am Abend. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder sowie mindestens 532 Angehörige der alawitischen Religionsgemeinschaft, die mutmaßlich von Kämpfern der Übergangsregierung hingerichtet wurden. Zu dieser Minderheit gehört auch die Familie Assad, die das Land viele Jahre kontrollierte. Neben den Zivilisten wurden nach den neuen Angaben vom späten Abend auch 273 Kämpfer auf beiden Seiten getötet. Die Zahlen können sich aber noch weiter erhöhen. Offizielle Todeszahlen gibt es bisher nicht.  

„Eines der größten Massaker während des Syrienkonflikts“

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdurrahman, bezeichnete die Tötung alawitischer Zivilisten als „eines der größten Massaker während des Syrienkonflikts“. Die Tötungen sollen demnach in mehr
als 29 Orten der Gouvernements Latakia, Tartus und Hama stattgefunden haben.

Die Kämpfe hatten vergangenen Donnerstag begonnen und sind der größte Gewaltausbruch in Syrien, seit Assad Anfang Dezember vor Aufständischen nach Russland geflohen ist. Die neuen Machthaber teilten mit, sie hätten auf Angriffe von Überresten der Assad-Truppen regiert und machten „individuelle Aktionen“ für die ausufernde Gewalt verantwortlich. 

Aktivisten aus der Stadt
Idlib, mit denen die Nachrichtenagentur dpa sprechen konnte, machten das
Übergangsregime für die getöteten Zivilisten verantwortlich. Das
syrische Staatsfernsehen hingegen sprach davon, dass Unbekannte sich
als Regierungstruppen verkleidet hätten, um mit diesen Taten einen neuen
Bürgerkrieg zu beginnen. 

Von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Aktivisten
veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen mutmaßliche Gräueltaten im Zuge
der Kämpfe. Zu sehen sind Dutzende Leichen in Zivilkleidung,
die vor einem Haus aufgestapelt wurden. In der Umgebung sind Blutflecken
zu erkennen, während weinende Frauen neben den Toten stehen. Weitere
Aufnahmen zeigen Männer in Militäruniform, die aus nächster Nähe auf
Menschen schießen. Die Echtheit der Videos konnte bislang nicht
unabhängig überprüft werden.
Die Beobachtungsstelle warf Kämpfern der islamistischen Interimsregierung Kriegsverbrechen vor.

Sicherheitsgespräche in Jordanien

Die Nachbarländer Syriens sind angesichts der schwierigen Sicherheitslage in der Region in Sorge. Hochrangige Beamte aus der Türkei, Jordanien, Syrien und dem Irak wollen sich daher türkischen diplomatischen Quellen zufolge in Amman zu regionalen Sicherheitsgesprächen treffen. Gesprochen werden soll auch über die Extremisten des Islamischen Staats. Tausende von deren Kämpfern werden in Gefängnissen im Nordosten Syriens festgehalten.

Die Außen- und Verteidigungsminister sowie die Geheimdienstchefs der vier Länder wollen am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt über Sicherheitsbedrohungen, Terrorismusbekämpfung und organisierte Kriminalität sprechen, so die türkischen Quellen.