Sylt: Sylter Rathauschef abgewählt

Die Sylter haben ihren umstrittenen Bürgermeister abgewählt. 4.342 Bürgerinnen und Bürger sprachen sich für die Abwahl ihres Bürgermeisters Nikolas Häckel (parteilos) aus. Nur 860 stimmten bei der Wahl am Sonntag dagegen. 

„Ich bin entspannt: Wenn ich heute wirklich gewonnen hätte – gegen all die Leute, die hier gegen mich waren – das hätte keinen Spaß gemacht“, sagte Nikolas Häckel. Die Abwahl habe ihn nicht überrascht, er sei darauf vorbereitet gewesen.

Die Kommunalpolitiker hatten am 18. Juli mit 26 Ja- und vier Nein-Stimmen beschlossen, ein Abwahlverfahren gegen den hauptamtlichen Sylter Bürgermeister Häckel einzuleiten. Für die Abwahl mussten mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten stimmen, das entspricht 2.487 Stimmen.


Sylt: Nikolas Häckel (parteilos)

Nikolas Häckel (parteilos)

Häckel, der für die Dauer des Abwahlverfahrens bereits vorläufig von allen Amtspflichten entbunden worden war, war unter anderem monatelang krank. Nach eigenen Angaben auf seiner privaten Internetseite erholt er sich von den Folgen eines Burnouts. Er sei aber dienstfähig und wolle seine Arbeit für die Gemeinde fortsetzen, betonte er vor der Abstimmung.

Die Politiker werfen ihm unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, mangelnde Kommunikation, fehlendes Vertrauen und Unzulänglichkeiten in seiner Verwaltungsarbeit vor. Wenn der Gemeindewahlausschuss in seiner Sitzung – voraussichtlich am 2. Oktober – das Ergebnis feststellt, wird Häckel in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Laut Gemeindeordnung muss die Neuwahl des Bürgermeisters spätestens sechs Monate nach dem Abstimmungsergebnis erfolgen, teilte Hans-Martin Slopianka, Pressesprecher des Kreises Nordfriesland, mit. Realistisch sei daher eine Neuwahl im ersten Quartal 2025.