Studie: Wo Auszubildende im ersten Lehrjahr dasjenige höchste Tarifgehalt bekommen

In Branchen, in denen Tarifverträge existieren, starten kaum noch Auszubildende mit weniger als 1000 Euro pro Monat ins Berufsleben.
Branche, Region, Lehrjahr – diese drei Faktoren haben Einfluss auf die Ausbildungsvergütungen. In der Textilindustrie hat die Region einen besonders starken Einfluss, wie eine Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung zeigt.
Mit weniger als 1000 Euro brutto im Monat müssen heute kaum noch Auszubildende auskommen, hat das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung festgestellt. Zugrunde liegt eine Untersuchung von 20 ausgewählten Tarifbranchen.
Spitzenreiter ist die Textilindustrie hingegen bei einem anderen Punkt: In dieser Branche ist die Differenz zwischen den west- und ostdeutschen Tarifgebieten am größten. Im Osten starten die Auszubildenden mit 220 Euro weniger in das erste Jahr.
Fachkräftemangel beeinflusst Vergütung
Die tarifvertraglichen Ausbildungsvergütungen sind im ungewichteten Durchschnitt (ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausbildungszahlen in den einzelnen Tarifbranchen) im Laufe des ersten Ausbildungsjahres 2024/25 um 6,4% gestiegen. Damit steigen sie schneller als die regulären Tarifvergütungen (plus 5,5%).
Doch auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Ausbildungsberufen. Wie stark die Branche mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat oder wie sich die Vergütung in den vergangenen Jahren entwickelt hat, beeinflusst die aktuellen Zahlen. So fällt beispielsweise der Zuwachs beim Backhandwerk mit 18,6% besonders hoch aus. In der Textilindustrie und dem Einzelhandel stiegen die Vergütungen zwischen 2% und 5%.