Stromversorgung: Bundesnetzagentur prüft starken Anstieg des Strompreises
Die Bundesnetzagentur geht Hinweisen auf missbräuchliches
Verhalten nach, nachdem es an der deutschen Strombörse in Leipzig einen plötzlichen,
starken Preisanstieg gegeben hat. Das bestätigte der Chef der Netzagentur,
Klaus Müller, der Süddeutschen Zeitung (SZ). „Wenn es Anhaltspunkte dafür
geben sollte, würden wir weitere Ermittlungen einleiten.“
Der Strompreis war bereits in den vergangenen Tagen stark
angestiegen. Am Donnerstagabend erreichte er auf dem sogenannten Spotmarkt in
der Spitze dann 936 Euro pro Megawattstunde. Üblicherweise kostet eine
Megawattstunde dort rund 100 Euro. Es handelt sich um Strom, der kurzfristig
gebraucht wird.
Grund für den Preisanstieg war laut Regierungssprecher
Steffen Hebestreit eine sogenannte Dunkelflaute am Mittwoch und Donnerstag, als
wenig Sonnen- und Windstrom ins Stromnetz eingespeist wurde. Deutschland musste
daher Strom aus dem Ausland importieren.
Keine Gefahr für Stromversorgung
Für die Stromversorgung im Land habe zu keinem Zeitpunkt
Gefahr bestanden, sagte Müller der SZ. „Aber natürlich nehmen wir die
Ereignisse sehr ernst.“
Für private Verbraucherinnen und Verbraucher haben die
Preisausschläge keine Folgen, da sie meist jährliche Tarife vereinbart haben.
Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, „so ein singuläres,
recht selten vorkommendes Ereignis mit so hohen kurzzeitigen Strompreisen wirkt
sich eben nicht auf den Gesamtstrompreis aus“.