Strommarkt: Südliche Bundesländer lehnen höhere Strompreise als im Norden ab
Sechs Bundesländer im Süden und Südwesten Deutschlands wehren sich gegen womöglich höhere Strompreise, weil sie den Windkraftausbau nicht so stark vorantreiben wie der Norden. „Eine Schwächung der wirtschaftlich starken Länder des Südens und des Westens kann nicht im Interesse der Bundesregierung und auch nicht der norddeutschen Länder sein“, heißt es in einer Erklärung der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten von Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Eine einheitliche Strompreiszone sei zentraler Ausdruck eines einheitlichen deutschen Wirtschaftsraums.
Hintergrund sind Forderungen im Norden Deutschlands, vom dort produzierten billigeren Ökostrom etwa durch Windkraft stärker profitieren zu können. Derzeit müssen im Norden teilweise höhere Strompreise als im Süden gezahlt werden, was zunehmend auf Unmut stößt. Ein Grund für die Probleme ist der schleppende Ausbau von Hochleistungsstromtrassen in den bevölkerungsreicheren Süden und Westen, wo sich auch ein größerer Anteil der bisherigen Industrieanlagen befindet.
Aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sind unterschiedliche Strompreiszonen in Deutschland eine Antwort auf den Rückstand beim Ausbau der Windenergie im Süden Deutschlands. Wer den Ausbau der Energie aus Wind und Sonne vorantreibe, solle auch Standortvorteile haben, argumentiert er.
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