Strategie Order: Messe ja, handkehrum welche?

Mittlerweile haben sich zwar einige namhafte Sportswear-Brands zurückgezogen, und einige Luxus-Anbieter präsentieren sich lieber im eigenen Showroom in Mailand, dennoch bietet der Trip nach Florenz nach wie vor mit den besten Überblick, um mit dem Wissen um die wichtigsten modischen Tendenzen in die Order zugehen. Trotz der Verschiebungen im Aussteller-Portfolio bleibt die Messe ein internationaler Hotspot, der auch als Inspirationsquelle in Sachen Merchandising dient und auf dem sich Handel und Industrie austauschen und – ja, auch feiern können. Auf die zahlreichen Dinner- und Aperol-Events am Abend nach der Messe will kaum einer mehr verzichten.
Ebenfalls früh in der Orderrunde folgen die Männerschauen in Mailand und dann in Paris, flankiert von Showroom-Präsentationen und der kleineren Pariser Messe Man/Woman. Speziell in der französischen Hauptstadt geht es richtig international zu.
Kommerzieller wird es dann in Amsterdam, wo sich die Modefabriek neu aufgestellt hat mit neuem Standkonzept und in neuer Location im Taets Art and Eventpark in Zaandam. Hier finden die Einkäufer einen guten Brandmix, die Messe ist allerdings von den Benelux-Märkten dominiert. Die neue Menswear-Messe Shift findet einige Tage vorher in der gleichen Location statt.
„In Amsterdam gibt es immer neue Labels, über die wir diskutieren und mindestens eines, das wir aufnehmen. Für uns ist es wichtig, immer neue Namen im Sortiment zu haben“, sagt beispielsweise Bernd Niebel, Geschäftsführer der Modehäuser Niebel und Bofinger in Heidelberg.
Internationaler und geeignet, um einen guten Überblick im kommerzielleren Bereich verschiedener Segmente zu bekommen, ist die CIFF in Kopenhagen. Aussteller wie Besucher bleiben voll des Lobes über diese Messe im Bella-Center. Vor allem die Sommerausgaben sind beliebt. Ergänzend dazu findet diesen Sommer zum dritten Mal das Showroom- und Agentur-Konzept Mandatory statt, das entgegen früherer Vorhaben nun doch parallel zu CIFF und Copenhagen Fashion Week Anfang August laufen wird. Ein Termin, den aber auch einige zu spät finden. „Kopenhagen wäre sicher auch einen Besuch wert, aber die Messen sind einfach zu spät für uns. Wir schreiben früh. Anfang August sind wir mit 70 bis 80% der Order durch“, erklärt etwa Niebel.