Store to watch: Casablanca feiert Retail-Debüt in Paris

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By Valeri Ott-Hauser

Der erste Store von Casablanca Paris ist eröffnet. Und der zweite soll noch diesen Sommer folgen.

Meilenstein erreicht. Die progressive Designer-Marke Casablanca hat ihren ersten Laden eröffnet. Das zweite Flagship ist bereits in Planung.

Paris ist für den Gründer und Kreativchef der Marke Casablanca, Charaf Tajer, nicht irgendeine Stadt. Er wurde in Paris geboren und wuchs im multikuturellen Viertel Belleville als Sohn marokkanischer Eltern auf. Nun hat der Unternehmer, dessen Label seinen Hauptsitz in London hat, in seiner Geburtsstadt den ersten Store seiner Marke eröffnet. Angekündigt worden war der Plan bereits vor rund zwei Jahren.
„Als meine Eltern nach Frankreich kamen, arbeitete meine Mutter als Haushälterin – also ein Modehaus zu gründen, war eigentlich gegen jede Wahrscheinlichkeit“, blickt Tajer zürck. Vor fünf oder sechs Jahren habe er sich gesagt: „Ich will eine Ecke auf dieser Straße“, woraufhin ihm alle entgegnet hätten, dass dies unmöglich sei, da diese Ecken alle von den größten Marken belegt seien. „Diesen Store zu eröffnen, ist ein riesiger Erfolg für uns: Es fühlt sich an, als käme ich nach Hause zurück – aber nicht nur das, ich bringe etwas Größeres nach Paris, als das, womit ich gegangen bin. Es ist ein Zeichen des Fortschritts und spiegelt unseren Anspruch wider, der immer darin besteht, Menschen zu inspirieren“, kommentiert Tajer.

Store to watch: Casablanca in Paris

Der 460m² große Store in der Rue du Faubourg Saint-Honoré 62 sei im Einklang mit seiner Umgebung gestaltet worden. Er zieht sich über drei Etagen, hohe Decken und Rundbogenfenster prägen die Location. Bei der Inszenierung der Ware stehe „eine Verschmelzung von Vergangenheit und Zukunft, von Pariser Eleganz mit filmischen Referenzen und einer mutigen, zukunftsgerichteten Vision“ im Mittelpunkt.

Dafür habe Tajer eng mit dem künstlerischen Leiter der Marke, Steve Grimes, zusammengearbeitet, „um einen Raum zu schaffen, der die Hauscodes und das charakteristische Designverständnis von Casablanca widerspiegelt“. Tradition, Luxus und Modernität sollen im Einklang dargestellt werden, ergänzt um eine sportliche Ästhetik – die sich insbesondere an Tennis orientiert. 

„Unseren ersten Store in Paris zu eröffnen, ist ein wenig surreal – aber ich bin kein Träumer, sondern ein Projektmensch.“

Charaf Tajer, Gründer und Kreativdirektor, Casablanca

Zentrum des Stores ist ein skulptural gestalteter Bereich in Form eines dekonstruierten Tennisplatzes – gestaltet aus Marmor, Samt und glänzendem, lackiertem Holz. Dies soll eine Hommage an Carlo Scarpa, den Liebslingarchitekten des Labelgründers Tajer, darstellen.

Der Boden ist mit Mosaikfliesen aus Carrara Bianco-Marmor ausgelegt und soll so an das antike Griechenland erinnern. Im Kontrast dazu stehe eine vollständig beleuchtete Lichtdecke, die auf Futurismus, japanische Ästhetik und die Bildsprache Stanley Kubricks und seines visionären Films 2001: Odyssee im Weltraum verweise.

Flagship Nummer zwei noch diesen Sommer

„Unseren ersten Store in Paris zu eröffnen, ist ein wenig surreal – aber ich bin kein Träumer, sondern ein Projektmensch. Ich bin getrieben davon, das zu verwirklichen, woran ich glaube. Das hier ist ein echter Meilenstein: ein Beweis dafür, dass alles möglich ist. Ich bin zutiefst dankbar dafür“, sagt Charaf Tajer.

Der Pariser Store entstand in Zusammenarbeit mit dem Londoner Designbüro Counterfeit Studio und dem marokkanischen Architekturbüro Elements Lab. Das Flagship soll nicht das einzige des Labels bleiben. Noch in diesem Sommer werde in Los Angeles, an der Adresse 469 North Canon Drive in Beverly Hills, ein zweiter Store eröffnen.

Valeri Ott-Hauser
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