Steffen Mau: „An künftigen Grenzen wird algorithmisch entschieden“

Und auf einmal war ein ganzer Kontinent frei: Vor 40 Jahren verschwanden durch das Schengenabkommen Schlagbäume und fest stationierte Beamte von den meisten Grenzübergängen Europas. Heute jedoch kontrollieren immer mehr EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, wieder ihre Transitzonen. Der renommierte Soziologe Steffen Mau hat das Phänomen der neuerlich erstarkenden Grenzen erforscht. Im Gespräch erklärt er, wie es zu diesem politischen Rückschritt kommen konnte, warum Europa auch außerhalb des eigenen Territoriums neue Grenzen aufbaut und wie moderne Grenzen als „Sortiermaschinen“ funktionieren.