Statistisches Bundesamt: Zahl welcher Millionäre in Deutschland fühlbar gestiegen

In Deutschland hat die Zahl der Millionäre deutlich zugenommen. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach gab es im Jahr 2021 rund 34.500 Deutsche mit einem Einkommen von mindestens einer Million Euro. Zum letzten Vergleichszeitraum 2020 ist das ein deutlicher Anstieg von 18 Prozent. Die Statistiker können die Steuerdaten immer erst deutlich zeitverzögert auswerten, weil die Zahlen durch die langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa dreieinhalb Jahre
nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar sind.

Der klare Anstieg lässt sich laut der Behörde nur zum Teil mit der höheren Inflation im Jahr 2021 erklären. Damals befand sich Deutschland noch in der Corona-Pandemie, das könne durch  „pandemiebedingte Sondereffekte“ ein Teil der Erklärung sein. Wenn der Inflationseffekt herausgerechnet wird, liegt der Anstieg immer noch bei zwölf Prozent im Vergleich zu 2020. Im Durchschnitt lagen die Einkünfte der Millionäre bei 2,8 Millionen Euro.

Hans-Böckler-Stiftung besorgt wegen der Zahlen

Sechs von zehn Einkommensmillionären verdienten ihr Geld hauptsächlich mit einem Gewerbebetrieb. Knapp 20 Prozent hatten eine nicht-selbstständige Arbeit und 15 Prozent waren selbstständig tätig. „Einkünfte aus Kapitalvermögen können seit
Einführung der Abgeltungssteuer nur noch
unvollständig abgebildet werden“, teilte das Bundesamt mit.

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung zeigte sich besorgt über die Zahlen. Mehr Einkommensmillionäre stünden einem Zuwachs an Armut gegenüber. „Insbesondere seit Beginn der Pandemie haben die Sorgen über die soziale Ungleichheit in Deutschland zugenommen. Diese Zahlen zeigen, dass die Besorgnis vieler
Menschen insbesondere mit kleinen und mittleren Einkommen einen realen
Grund hat.“ Das Gefühl großer sozialer Ungleichheit sei dabei Wasser auf
die Mühlen derer, die demokratische Ordnung grundsätzlich infrage
stellten.

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