Sport 2000 Outdoor-Ordermesse: „Marge gewinnt an Bedeutung“

„Wer kommt, schreibt.“ Die Outdoor Experts in Mainhausen ist für viele Händler ein Pflichttermin.

Mit mehr als 200 Brands ist die Sport 2000-Ordermesse Outdoor Experts für viele Händler ein Pflichttermin. Mangels Messe-Alternativen heute mehr denn je. Das aktuelle Outdoor-Lieferanten-Ranking der Sport 2000 zeigt, in welchem Segment sie offenbar großes Potenzial sehen.

„Mir hat die Messe im Sommer schon brutal gefehlt.“ Markus Schelkle von Vaude war in den letzten Wochen so viel unterwegs wie schon lange nicht. Auch, um die Key Accounts zu treffen, die er in den vergangenen Jahren bei der OutDoor in München getroffen hat.

Ein paar von ihnen trifft er jetzt in Mainhausen. Die Sport 2000-Ordermesse Outdoor Experts brummt, von Sonntag bis zum Dienstag dieser Woche. Knapp 200 Brands sind mittlerweile dabei, inklusive derer mit Showroom wie The North Face, Fjällräven und Columbia. Eine wertvolle Alternative, selbst für den einen oder anderen Intersport-Händler, der die Veranstaltung des Konkurrenz-Verbands zum Ordern nutzt.

Auf der man in diesem Jahr auch einige Geschäftsführer und Vertriebsleiter der Lieferanten trifft. Jan Lorch und Markus Schelkle bei Vaude, Jakob Schöffel, Ann-Katrin Schlemmer und Bernd Dietrich bei Schöffel. Patrick Schmollinger bei Mammut. Matthias Hatt bei Leki. Und und und.

Ein bisschen Friedrichshafen

Ein bisschen wie Friedrichshafen, ist immer mal wieder zu hören. Zumindest, was Easyness und die Freude übers Zusammenkommen angeht. Gleichzeitig berichten Aussteller von einer Professionalisierung des Messebetriebs. Wer kommt, schreibt. „Früher kamen manche Händler mit Kind, Hund und Oma hier vorbei und haben dann für die Order einen Termin im Showroom vereinbart. Das hat sich schon sehr verändert“, erzählt ein langjähriger Aussteller.

„Eine Umfrage unter den Händlern, die jetzt hier zum Ordern sind, ergibt ein Bild von guter Stimmung in forderndem Umfeld“, so Tim Wahnel, Leiter der Outdoor-Division bei Sport 2000. „Vor allem wegen des schwachen Frühjahrs mit wirklich schlechten Shell-Abverkäufen rechnet das Gros mit Umsätzen leicht unter Vorjahr. Die Lagersituation hat sich etwas verbessert, die Bestände sind aber immer noch zu hoch. Herausfordernd sind aber vor allem die steigenden Kosten. Da schwebt nicht zuletzt der Mindestlohn wie ein Damoklesschwert über dem Handel.“

Preiseinstieg statt Trading-up

Sport 2000-Geschäftsführerin Margit Gosau ergänzt: „Das Thema Marge gewinnt zwangsläufig an Bedeutung. Da geht es zum einen immer stärker um effizientere Prozesse, gleichzeitig achtet der Handel beim Ordern jetzt gezielter auf margenstärkere Produkte.“

Was Preise angeht, wird die Luft eher dünner. Sowohl der Handel als auch die Anbieter besinnen sich wieder auf „demokratischere Preislagen“. Das beobachtet auch Sport 2000-Geschäftsführer Dominik Solleder: „Auch die Spezialisten beschäftigen sich aktuell mit Preiseinstiegslagen. Das heißt nicht, dass das Sortiment grundlegend verändert wird, das bleibt im Kern ein hochwertiges Outdoor-Sortiment. Aber Ergänzungssortimente gewinnen an Bedeutung.“

Die gute Entwicklung der Brands für den Preiseinstieg lässt sich am aktuellen Outdoor-Lieferanten-Ranking der Generalisten ablesen. Das wird angeführt von CMP, vertreten sind unter den Top 12 aber auch noch Icepeak, Regatta und Killtec.

Die stärksten Outdoor-Lieferanten der Sport 2000-Generalisten (ZR-Volumen 2025, ytd)

1. CMP​ (aktuelle Tendenz: +)​

2. Lowa​ (+/-)​

3. Meindl​ (+/-)​

4. TNF​ (++)​

5. Leki​ (++)​

6. Schöffel​ (+/-)​

7. Icepeak​ (++)​

8. Vaude​ (+/-)​

9. Deuter​ (+/-)​

10. Oberalp​ (–)​

11. Regatta​ (–)​

12. Killtec​ (++)​

13. La Sportiva​ (++)​

14. Mammut​ (+/-)​

15. Maier Sports​ (–)​