SPD-Parteitag in Berlin: Lars Klingbeil mit 64,9 Prozent im Amt bestätigt



nicht gerade in der Primetime auftreten: Morgen um 9 Uhr steht die Alt-Kanzlerrede auf dem Programm.  

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Stephan Weil eröffnet Parteitag mit Plädoyer für Volkspartei

Die Delegierten haben ihre Plätze eingenommen, die Parteiprominenz sitzt in den vorderen Reihen. Als Tagungspräsident fungiert an diesem Wochenende der frühere niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. In seiner Eröffnungsrede fordert er eine Aufarbeitung des schlechten Ergebnisses bei der Bundestagswahl. Ein Wert von gut 16 Prozent hätten "wir uns früher in unseren schlimmsten Träumen nicht vorstellen können", sagt Weil. Nun müsse die SPD daran arbeiten, wieder Volkspartei zu werden. 

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Wie groß ist der Unmut beim Mindestlohn?

Das erste Grußwort richtet Yasmin Fahimi, die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), an die Delegierten. Ihr fällt die unangenehme Aufgabe zu, als erste Rednerin das Thema Mindestlohn anzusprechen. Am Vormittag wurde die Empfehlung der Mindestlohnkommission bekannt, die unter 15 Euro und damit unter dem geblieben ist, was die SPD im Wahlkampf als klares Ziel ausgegeben hatte. In zwei Schritten soll der Mindestlohn auf insgesamt 14,60 Euro steigen.

Fahimi ist damit nicht ganz so zufrieden wie Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, die am Vormittag gesagt hatte, sie könne damit "gut leben". Für Fahimi ist das Ergebnis beim Mindestlohn ein "schwieriger Kompromiss". Es sei ein "verdammt hartes Ringen" mit der Arbeitgeberseite gewesen. Doch darüber habe man die Koalition nicht platzen lassen wollen. Sie bittet die Delegierten daher "um Unterstützung des Ergebnisses". Der Applaus: verhalten.

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Schnellanalyse: Verhaltener Applaus, undeutliche Botschaften

Nach einer angriffslustigen, gut gelaunten Bärbel Bas spricht ein Parteivorsitzender, der vor seiner Wiederwahl mächtig unter Druck steht. "Man kann die Anspannung bis hier oben spüren", sagt Lars Klingbeil in Richtung der Delegierten, und fügt hinzu: "Ich bin auch angespannt."

Zum "katastrophalen Wahlergebnis vom 23. Februar" sendet Klingbeil Signale der Selbstkritik in den Saal. "Das ist auch meine ganz persönliche Verantwortung." Nach der Wahl habe er zwei Möglichkeiten gehabt, mit diesem Wahlergebnis umzugehen: "Entweder ich höre auf, oder ich gehe jetzt voll in die Verantwortung für die SPD." Keine einfachen Stunden seien das für ihn gewesen. Was sich wiederum so anhört, als habe seine Entscheidung für die zweite Variante nicht schon lange vorher festgestanden.

Um den fast reibungslosen Personalumbau in der SPD hinzubekommen, brauchte Klingbeil allerdings schon zuvor viel Unterstützung. Und um die hat er sich bemüht. Der Wahlabend dürfte auch für ihn eine Zäsur gewesen sein – doch eine, aus der er machtpolitisch gestärkt hervorging. Die Niederlage traf ihn nicht überraschend. Und er selbst war bestens vorbereitet.

Für heute war eine große Rede angekündigt worden, in der Klingbeil klarmachen wollte, wofür er steht. Doch so verhalten, wie der Applaus in der Halle für ihn ausfällt, so undeutlich sind seine Botschaften. Er ist sich zwar (wenig überraschend) sicher, es brauche die SPD noch. "All die Leitartikler und Kommentatoren", die das Gegenteil sagten, lägen "falsch, sogar ganz falsch", sagt Klingbeil. Aber die folgende Begründung hat man so oder so ähnlich schon oft von ihm oder von anderen Genossinnen und Genossen gehört: Die SPD baue "Brücken in die Gesellschaft", stehe für ein Land, "in dem du nicht reich sein musst, um deine Kinder auf eine gute Schule zu schicken."

Wofür er steht, erklärt er, wie vorher schon oft, auch heute vor allem biografisch: Seine Eltern hätten immer gearbeitet, seien zusätzlich noch Taxi gefahren. "Wir müssen uns fragen: Ist es heute eigentlich noch möglich, dass Kinder aus so einer Familie durch Arbeit aufsteigen können?" Es ist eine sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte. Eine sichere Nummer. In einer unsicheren Situation.

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Bärbel Bas wirbt für Sozialstaat und kritisiert "Scheindebatte um angeblich faule Deutsche"

Die voraussichtliche künftige Parteichefin beginnt ihre Rede mit einer Würdigung ihrer Vorgängerin. "Der Erfolg hat viele Mütter und Väter. Eine dieser Mütter des Erfolges warst garantiert auch du", sagt Bärbel Bas an die Adresse von Saskia Esken. Kritik äußert Bas am Umgang mit der Noch-Parteichefin. Nach der verheerenden Niederlage bei der Bundestagswahl habe Esken erleben müssen, dass es "in der Politik verdammt einsam werden kann", sagt Bas. "Du hast erleben müssen, dass Solidarität nicht immer selbstverständlich ist, auch nicht in der Sozialdemokratie. Das müssen wir wieder anders machen."

Der Umgang mit Esken sei "kein Glanzstück" gewesen, sagt Bas später. Sie habe sich deshalb selbst gefragt, ob sie als Parteichefin kandidieren wolle – diese Frage aber letztlich mit einem klaren "Ja" beantwortet: "Es darf nicht sein, dass wir Frauen einen Bogen um Verantwortung machen."

Solidarität sei die "Seele der Sozialdemokratie", sagt Bas. In diesem Zusammenhang warb sie für einen positiven Blick auf den Sozialstaat. "Sozialkahlschlag wird es mit mir nicht geben", verspricht sie.

Heftig kritisiert sie die "Scheindebatte um die angeblich faulen Deutschen", die sie als "daneben" und als "Schlag ins Gesicht von 46 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und Erwerbstätigen" bezeichnet. So gebe es etwa viele Frauen, die "gern mehr arbeiten würden, aber nicht können, weil Kita-Plätze fehlen". 

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Als politische Priorität für die kommenden Jahre nennt Bas die Sicherung von Arbeitsplätzen. Vor allem in der Auto- und in der Stahlindustrie werde es in den kommenden Jahren darum gehen, Jobs zu retten, sagt sie.

Die Empfehlung der Mindestlohnkommission zur schrittweisen Anhebung des Mindestlohns auf 14,60 Euro nannte Bas "klug". Die SPD habe sich mehr gewünscht, räumt sie ein. Doch der Mindestlohn werde um acht Prozent in diesem und um weitere fünf Prozent im kommenden Jahr steigen. Dies sei eine "gute Entscheidung".

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Lars Klingbeil fordert von der SPD "neue Antworten"

Parteichef Lars Klingbeil kommt gleich zu Beginn seiner Rede auf die herbe Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl zu sprechen. Das "katastrophale Ergebnis" von 16,4 Prozent sei ein "klares Signal der Bürgerinnen und Bürger" an die Partei gewesen, das nicht ignoriert werden dürfe. Die Partei müsse "neue Antworten geben" auf die Herausforderungen und Krisen der Zeit.

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Klingbeil verteidigte auch seine Entscheidung, nach der Bundestagswahl neben dem Parteivorsitz auch den Fraktionsvorsitz zu beanspruchen. Er habe das Gefühl gehabt, er müsse aufhören – "oder ich gehe voll in die Verantwortung für die SPD". Das Präsidium habe entschieden, den Fraktionsvorsitz ihm zu übertragen, "um auf Augenhöhe mit Friedrich Merz über eine Regierung verhandeln zu können". Er sei Sozialdemokrat aus tiefer Überzeugung. "Das ist meine Identität, das ist meine Prägung."

Mit Blick auf das neue Grundsatzprogramm sagte Klingbeil, drei Viertel der Menschen in Deutschland glaubten derzeit nicht daran, dass ihre Zukunft besser werde. Das demokratische und sozialdemokratische Versprechen auf ein gutes Leben und materielle Sicherheit gerate unter Druck. "Ich möchte, dass die Menschen in unserem Land Zuversicht haben, dass sie spüren, die SPD setzt sich für ein besseres Leben in einem guten Land ein. Da wollen wir wieder hin."

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Mehr als 200 Minuten Aufarbeitung

Jetzt wird debattiert. Das Bedürfnis zur Aussprache ist offenbar immens. Mehr als 70 Wortmeldungen gibt es schon, bevor es losgeht. Und es laufen weitere ein. Jeder hat drei Minuten, die erste Rednerin, Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, überzieht gleich mal auf sechs. Selbst wenn sich alle weiteren diszipliniert an die Vorgabe halten, stehen nun mehr als 200 Minuten Aufarbeitung an. Die Debatte mutet breit gefächert an: Ukraine, Mindestlohn, Stromsteuer, Olaf Scholz. Auch die nächste Rednerin Gesine Schwan überzieht. “Ich habe volles Vertrauen in Ralf Stegner”, sagt sie gerade. Da wird sie mit dem Glöckchen gebeten, zum Ende zu kommen.  

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Gesine Schwan wirbt für neue Diskussionskultur

Die Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan, hat der SPD einen Vertrauensverlust bescheinigt. Sie rief die SPD auf, wieder eine "diskutierende, lebendige Partei" zu sein, "die nur dadurch attraktiver wird, dass wir diskutieren".

Kritik übte Schwan am Umgang mit den Unterzeichnern des Manifests zur Russlandpolitik. Sie habe das "Friedensmanifest" nicht unterschrieben, weil ihr "einige Passagen missverständlich erschienen" seien, sagte Schwan. Sie habe jedoch "volles Vertrauen in Ralf Stegner" und bitte darum, "dass wir diesen Streit, den wir austragen, mit Vertrauen in unsere Genossinnen und Genossen verbinden". 

Der Bundestagsabgeordnete Stegner zählt zu den prominenten Unterzeichnern des Appells für eine Neuausrichtung der Russlandpolitik. Intern hatte es heftige Kritik an ihm und den übrigen Unterzeichnern gegeben: Stegner wurde von einer Vortragsveranstaltung ausgeladen und verlor auch seinen Sitz im Parlamentarischen Kontrollgremium.   

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Juso-Chef kritisiert Vermögensverteilung

Juso-Chef Philipp Türmer appelliert an die SPD, sich stärker für Verteilungsfragen einzusetzen. Die Partei sei vor 162 Jahren von Frauen und Männern der Arbeiterbewegung gegründet worden, die sich mit den Reichen und Mächtigen angelegt hätten, sagte der Vorsitzende der Jugendorganisation. "162 Jahre später ist die Vermögensverteilung so ungerecht wie damals."

Deutschland brauche "eine Sozialdemokratie, die wieder mutig ist, die sich wieder traut, die Verteilungsfrage so laut zu stellen, dass sie von niemandem überhört wird". Die SPD dürfe sich "nicht mehr mit den kleinen Erfolgen zufriedengeben".

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“Ich muss Boris widersprechen”

Während der Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht, erheben sich eine Handvoll Delegierte mit roten T-Shirts. Darauf steht in weißer Schrift “Abrüsten”. Sie entrollen ein Poster mit einem langen pazifistischen Thomas-Mann-Zitat.

Thea Beyrich spricht für diese innerparteiliche Gruppe, die laut ihr immerhin 1000 Mitglieder der SPD unterstützen. Sie hält das neue Nato-Ziel von fünf Prozent und die Pläne für eine neue Wehrpflicht für “totalen Schwachsinn”, sagt sie im Gespräch mit ZEIT ONLINE.

Nach Pistorius spricht Nina Scheer, eine Erstunterzeichnerin des Manifests. Sie eröffnet ihre kurze Rede mit: “Ich muss Boris widersprechen” und wirbt für Diplomatie und “Bereitschaft für Friedensverhandlungen”.  Die “einzige Antwort” der SPD dürfte nicht Militarisierung lauten.

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Bei Hubertus Heils Rede jubelt die Halle

Ein Feuerwerk der Parteitagsrhetorik, das kennen die Genossen von Hubertus Heil, dem Bundesarbeitsminister der letzten Legislatur. Und dafür lieben sie ihn. Und er liefert auch hier, in seinem kurzen Auftritt in der Generaldebatte: "Wir sind zu langweilig, liebe Genossinnen und Genossen!", ruft er in den Saal, "wir müssen wieder interessanter werden!" Die SPD brauche es im Kampf um die Demokratie heute dringender denn je. "Guckt euch andere Länder an, wo sozialdemokratische Parteien fast verschwunden sind, da geht’s nach rechts!" Seine Stimme überschlägt sich fast, die Halle jubelt.

Einige in der Partei hätten Heil gerne statt dem Klingbeil-Vertrauten Matthias Miersch an der Fraktionsspitze gesehen. Doch er zog den Kürzeren. Auch im Kabinett war für ihn kein Platz, auch wenn er bis zuletzt darum kämpfte. "Lieber Lars, wir waren nicht immer einig in den letzten Wochen, das muss man nicht so romantisch machen", sagt Heil hier. Ihm selbst allerdings gehe es "persönlich gut". Die Verve, mit der er sich auf dieser Bühne in die Auseinandersetzung um die Zukunft der Partei wirft, darf man dabei wahrscheinlich als Botschaft verstehen: Zur Ruhe setzen will sich Heil nicht – im Gegenteil. Es klingt eher, als warte er auf die Gelegenheit, wieder anzugreifen.

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Klüssendorf will Vertrauen in SPD wiedergewinnen

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Auch der kommissarische Generalsekretär Tim Klüssendorf verweist zu Beginn seiner Rede auf das Bundestagswahlergebnis. "Wir haben nichts schönzureden", sagte er. Jedes Mal, wenn er im Plenum des Bundestags die Sitzverteilung sehe, sei es "wie ein Schlag in die Magengrube". Es tue weh, das erkämpfte Vertrauen wieder verloren zu haben. "Wir starten hier und heute mit unserer Rückkehr, Stück für Stück, Tag für Tag, Woche für Woche werden wir an uns arbeiten."

Klüssendorf, der sich am Abend noch zur Wahl stellt, hob die Regierungspolitik der SPD in den vergangenen 20 Jahren in unterschiedlichen Koalitionen hervor. Die Partei habe immer wieder um den besten Kompromiss gerungen. In der Vergangenheit habe die SPD aber "den Kompromiss zu oft als unsere eigene Position dargestellt". Das sei ein Problem. Die SPD brauche deshalb eine klare Vorstellung davon, wie die Gesellschaft aussehen solle, sagte er mit Blick auf das Grundsatzprogramm.

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Heil bezeichnet SPD als "langweilig"

Nach 20 Jahren in Führungsposition bei der SPD verabschiedet sich Hubertus Heil aus der Parteispitze. Der bisherige Vizevorsitzende rief die SPD auf, sich programmatisch zu erneuern. "Wir sind langweilig, liebe Genossinnen und Genossen, wir müssen wieder interessanter werden für die Gesellschaft", sagt er. Dies gelinge nur, wenn sich die Partei öffne und mit gesellschaftlichen Gruppen und Menschen außerhalb der SPD zusammenarbeite. Er forderte, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Partei zu gewinnen. 

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Er bezeichnete es als "Riesenehre", an der Parteispitze gearbeitet zu haben. Er verabschiede sich mit etwas Wehmut, aber ohne Bitterkeit. Heil wünschte der neuen Führungsmannschaft alles Gute. Dabei ging er insbesondere auf Bärbel Bas ein, die ihm als Bundesarbeitsministerin im Kabinett nachgefolgt ist. "Du wirst eine Marke für die Sozialdemokratie, die der SPD guttut, liebe Bärbel.“

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Stegner mahnt Debatte über Friedenspolitik an

Der frühere SPD-Vize Ralf Stegner verteidigt das umstrittene Manifest, in dem er und andere prominente Sozialdemokraten eine Abkehr von der Aufrüstungspolitik sowie diplomatische Gespräche mit Russland fordern. Die Unterzeichnenden seien auch der Meinung, dass die Ukraine unterstützt und mehr für die Verteidigungsfähigkeit getan werden müsse, sagte Stegner. "Aber wir müssen darüber reden, ob diese wahnsinnige Aufrüstung insgesamt der richtige Weg ist." Im Gegenzug für Rüstungsausgaben werde beim Kampf gegen Hunger, Armut und Umweltzerstörung Geld eingespart.

Er wolle der Partei mit seiner Haltung keine Schwierigkeiten machen. "Ich wünsche mir nicht, dass wir in Richtung zehn Prozent marschieren, weil wir nicht die Partei sind, die über Friedenspolitik redet", sagte er mit Blick auf das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl. Wenn die SPD über Friedenspolitik spreche, könne sie Wähler wieder zurückholen.

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"Wenn wir weiter so machen, dann kommen wir heute nicht durch"

Ursprünglich gab es rund 70 Wortmeldungen in der Generaldebatte zu Grundsatzprogramm und Russlandmanifest. Um kurz vor 19 Uhr gibt es immer noch 50 Wortmeldungen. Die Wahlen der Parteivorsitzenden waren ursprünglich mal für 18.45 Uhr angesetzt. Das Parteitagspräsidium mahnt, die Redezeit einzuhalten. Die wurde deshalb gerade von drei auf zwei Minuten reduziert.

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"Dieser Imperialist im Kreml will nicht verhandeln, er will keinen Frieden"

Kurz nach Ralf Stegner steht Verteidigungsminister Boris Pistorius auf der Bühne. Mit Blick auf das umstrittene Manifest spricht er erneut von Realitätsverweigerung: Russlands Staatschef Wladimir Putin habe immer wieder deutlich gemacht, dass er nicht verhandeln wolle. "Dieser Krieg ist maximal brutal", sagt Pistorius. Seinen Vorredner Stegner spricht Pistorius direkt an: "Lieber Ralf, ich schätze dich genauso, wie du mich schätzt." Doch die Realität liege auf dem Tisch. "Was Putin mit der Ukraine vorhat, ist ein Diktatfrieden, eine faktische Kapitulation."

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Jubel und Klatsche 

Das Ergebnis ist nicht nur "ehrlich", wie Klingbeil es erwartet hatte. Es ist eine echte Klatsche. 64,9 Prozent haben in gewählt, während seine Ko-Vorsitzende Bärbel Bas 95 Prozent holt. Sie strahlt, er spricht mit belegter Stimme. Bei ihr jubeln die Delegierten, er erhält dünnen, pflichtschuldigen Applaus.

Die SPD hat eine neue Doppelspitze. Aber ungleicher könnte das Ergebnis nicht sein. Als sie dem Saal dankt, bricht Jubel los. Klingbeil spricht mit belegter Stimme von einem schweren Ergebnis. Er wurde soeben abgestraft. Der Erste, der ihm gratuliert (oder kondoliert), ist Olaf Scholz. Der Altkanzler weiß, wie sich bittere Niederlagen auf Parteitagen anfühlen. 

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SPD-Delegierte beenden Debatte – und starten Wahlprozedere

Noch wären 34 Wortmeldungen offen. Doch auf Antrag eines Delegierten beschließt der SPD-Parteitag das Ende der Debatte. Die Beschlussfähigkeit des Parteitags wurde festgestellt. Das Prozedere zur Stimmabgabe beginnt. Die Delegierten stimmen zunächst dafür, eine gleichberechtigte Doppelspitze aus einem Mann und einer Frau zu wählen.

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Bas erhält 95 Prozent Zustimmung

Arbeitsministerin Bärbel Bas ist zur SPD-Vorsitzenden gewählt worden. Die 57-Jährige erhielt 95 Prozent der Stimmen. 

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Dämpfer für den Vizekanzler

Nach dem Ergebnis von Bärbel Bas wird das von Lars Klingbeil verlesen. Der Parteitag wählt ihn mit 64,9 Prozent zwar erneut zum Vorsitzenden. 2023 hatte er aber noch 85,6 Prozent der Stimmen der Delegierten erhalten. 

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Michael Schlieben
Michael Schlieben

Jubel und Klatsche 

Das Ergebnis ist nicht nur „ehrlich“, wie Klingbeil es erwartet hatte. Es ist eine echte Klatsche. 64,9 Prozent haben in gewählt, während seine Ko-Vorsitzende Bärbel Bas 95 Prozent holt. Sie strahlt, er spricht mit belegter Stimme. Bei ihr jubeln die Delegierten, er erhält dünnen, pflichtschuldigen Applaus.

Die SPD hat eine neue Doppelspitze. Aber ungleicher könnte das Ergebnis nicht sein. Als sie dem Saal dankt, bricht Jubel los. Klingbeil spricht mit belegter Stimme von einem schweren Ergebnis. Er wurde soeben abgestraft. Der Erste, der ihm gratuliert (oder kondoliert), ist Olaf Scholz. Der Altkanzler weiß, wie sich bittere Niederlagen auf Parteitagen anfühlen. 

Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Dämpfer für den Vizekanzler

Nach dem Ergebnis von Bärbel Bas wird das von Lars Klingbeil verlesen. Der Parteitag wählt ihn mit 64,9 Prozent zwar erneut zum Vorsitzenden. 2023 hatte er aber noch 85,6 Prozent der Stimmen der Delegierten erhalten. 

Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Bas erhält 95 Prozent Zustimmung

Arbeitsministerin Bärbel Bas ist zur SPD-Vorsitzenden gewählt worden. Die 57-Jährige erhielt 95 Prozent der Stimmen. 

Ulrike Tschirner
Ulrike Tschirner

SPD-Delegierte beenden Debatte – und starten Wahlprozedere

Noch wären 34 Wortmeldungen offen. Doch auf Antrag eines Delegierten beschließt der SPD-Parteitag das Ende der Debatte. Die Beschlussfähigkeit des Parteitags wurde festgestellt. Das Prozedere zur Stimmabgabe beginnt. Die Delegierten stimmen zunächst dafür, eine gleichberechtigte Doppelspitze aus einem Mann und einer Frau zu wählen.

Eva Ricarda Lautsch
Eva Ricarda Lautsch

„Wenn wir weiter so machen, dann kommen wir heute nicht durch“

Ursprünglich gab es rund 70 Wortmeldungen in der Generaldebatte zu Grundsatzprogramm und Russlandmanifest. Um kurz vor 19 Uhr gibt es immer noch 50 Wortmeldungen. Die Wahlen der Parteivorsitzenden waren ursprünglich mal für 18.45 Uhr angesetzt. Das Parteitagspräsidium mahnt, die Redezeit einzuhalten. Die wurde deshalb gerade von drei auf zwei Minuten reduziert.

Michael Schlieben
Michael Schlieben

“Ich muss Boris widersprechen”

Während der Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht, erheben sich eine Handvoll Delegierte mit roten T-Shirts. Darauf steht in weißer Schrift “Abrüsten”. Sie entrollen ein Poster mit einem langen pazifistischen Thomas-Mann-Zitat.

Thea Beyrich spricht für diese innerparteiliche Gruppe, die laut ihr immerhin 1000 Mitglieder der SPD unterstützen. Sie hält das neue Nato-Ziel von fünf Prozent und die Pläne für eine neue Wehrpflicht für “totalen Schwachsinn”, sagt sie im Gespräch mit ZEIT ONLINE.

Nach Pistorius spricht Nina Scheer, eine Erstunterzeichnerin des Manifests. Sie eröffnet ihre kurze Rede mit: “Ich muss Boris widersprechen” und wirbt für Diplomatie und “Bereitschaft für Friedensverhandlungen”.  Die “einzige Antwort” der SPD dürfte nicht Militarisierung lauten.

Isabelle Daniel
Isabelle Daniel

„Dieser Imperialist im Kreml will nicht verhandeln, er will keinen Frieden“

Kurz nach Ralf Stegner steht Verteidigungsminister Boris Pistorius auf der Bühne. Mit Blick auf das umstrittene Manifest spricht er erneut von Realitätsverweigerung: Russlands Staatschef Wladimir Putin habe immer wieder deutlich gemacht, dass er nicht verhandeln wolle. „Dieser Krieg ist maximal brutal“, sagt Pistorius. Seinen Vorredner Stegner spricht Pistorius direkt an: „Lieber Ralf, ich schätze dich genauso, wie du mich schätzt.“ Doch die Realität liege auf dem Tisch. „Was Putin mit der Ukraine vorhat, ist ein Diktatfrieden, eine faktische Kapitulation.“
„Frieden ist unser aller Sehnsucht. Aber doch nicht um jeden Preis.“

Verteidigungsminister Boris Pistorius

Ulrike Tschirner
Ulrike Tschirner

Stegner mahnt Debatte über Friedenspolitik an

Der frühere SPD-Vize Ralf Stegner verteidigt das umstrittene Manifest, in dem er und andere prominente Sozialdemokraten eine Abkehr von der Aufrüstungspolitik sowie diplomatische Gespräche mit Russland fordern. Die Unterzeichnenden seien auch der Meinung, dass die Ukraine unterstützt und mehr für die Verteidigungsfähigkeit getan werden müsse, sagte Stegner. „Aber wir müssen darüber reden, ob diese wahnsinnige Aufrüstung insgesamt der richtige Weg ist.“ Im Gegenzug für Rüstungsausgaben werde beim Kampf gegen Hunger, Armut und Umweltzerstörung Geld eingespart.

Er wolle der Partei mit seiner Haltung keine Schwierigkeiten machen. „Ich wünsche mir nicht, dass wir in Richtung zehn Prozent marschieren, weil wir nicht die Partei sind, die über Friedenspolitik redet„, sagte er mit Blick auf das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl. Wenn die SPD über Friedenspolitik spreche, könne sie Wähler wieder zurückholen.

Eva Ricarda Lautsch
Eva Ricarda Lautsch

Bei Hubertus Heils Rede jubelt die Halle

Ein Feuerwerk der Parteitagsrhetorik, das kennen die Genossen von Hubertus Heil, dem Bundesarbeitsminister der letzten Legislatur. Und dafür lieben sie ihn. Und er liefert auch hier, in seinem kurzen Auftritt in der Generaldebatte: „Wir sind zu langweilig, liebe Genossinnen und Genossen!“, ruft er in den Saal, „wir müssen wieder interessanter werden!“ Die SPD brauche es im Kampf um die Demokratie heute dringender denn je. „Guckt euch andere Länder an, wo sozialdemokratische Parteien fast verschwunden sind, da geht’s nach rechts!“ Seine Stimme überschlägt sich fast, die Halle jubelt.

Einige in der Partei hätten Heil gerne statt dem Klingbeil-Vertrauten Matthias Miersch an der Fraktionsspitze gesehen. Doch er zog den Kürzeren. Auch im Kabinett war für ihn kein Platz, auch wenn er bis zuletzt darum kämpfte. „Lieber Lars, wir waren nicht immer einig in den letzten Wochen, das muss man nicht so romantisch machen“, sagt Heil hier. Ihm selbst allerdings gehe es „persönlich gut“. Die Verve, mit der er sich auf dieser Bühne in die Auseinandersetzung um die Zukunft der Partei wirft, darf man dabei wahrscheinlich als Botschaft verstehen: Zur Ruhe setzen will sich Heil nicht – im Gegenteil. Es klingt eher, als warte er auf die Gelegenheit, wieder anzugreifen.

Ulrike Tschirner
Ulrike Tschirner

Heil bezeichnet SPD als „langweilig“

Nach 20 Jahren in Führungsposition bei der SPD verabschiedet sich Hubertus Heil aus der Parteispitze. Der bisherige Vizevorsitzende rief die SPD auf, sich programmatisch zu erneuern. „Wir sind langweilig, liebe Genossinnen und Genossen, wir müssen wieder interessanter werden für die Gesellschaft“, sagt er. Dies gelinge nur, wenn sich die Partei öffne und mit gesellschaftlichen Gruppen und Menschen außerhalb der SPD zusammenarbeite. Er forderte, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Partei zu gewinnen. 
„Wir kriegen das nicht aus unserem eigenen Saft hin.“

SPD-Politiker Hubertus Heil

Er bezeichnete es als „Riesenehre“, an der Parteispitze gearbeitet zu haben. Er verabschiede sich mit etwas Wehmut, aber ohne Bitterkeit. Heil wünschte der neuen Führungsmannschaft alles Gute. Dabei ging er insbesondere auf Bärbel Bas ein, die ihm als Bundesarbeitsministerin im Kabinett nachgefolgt ist. „Du wirst eine Marke für die Sozialdemokratie, die der SPD guttut, liebe Bärbel.“

Ulrike Tschirner
Ulrike Tschirner

Klüssendorf will Vertrauen in SPD wiedergewinnen

Tim Klüssendorf stellt sich am Abend als Generalsekretär zur Wahl.
Tim Klüssendorf stellt sich am Abend als Generalsekretär zur Wahl. Katharina Kausche/dpa
Auch der kommissarische Generalsekretär Tim Klüssendorf verweist zu Beginn seiner Rede auf das Bundestagswahlergebnis. „Wir haben nichts schönzureden“, sagte er. Jedes Mal, wenn er im Plenum des Bundestags die Sitzverteilung sehe, sei es „wie ein Schlag in die Magengrube“. Es tue weh, das erkämpfte Vertrauen wieder verloren zu haben. „Wir starten hier und heute mit unserer Rückkehr, Stück für Stück, Tag für Tag, Woche für Woche werden wir an uns arbeiten.“

Klüssendorf, der sich am Abend noch zur Wahl stellt, hob die Regierungspolitik der SPD in den vergangenen 20 Jahren in unterschiedlichen Koalitionen hervor. Die Partei habe immer wieder um den besten Kompromiss gerungen. In der Vergangenheit habe die SPD aber „den Kompromiss zu oft als unsere eigene Position dargestellt“. Das sei ein Problem. Die SPD brauche deshalb eine klare Vorstellung davon, wie die Gesellschaft aussehen solle, sagte er mit Blick auf das Grundsatzprogramm.

Ulrike Tschirner
Ulrike Tschirner

Juso-Chef kritisiert Vermögensverteilung

Juso-Chef Philipp Türmer appelliert an die SPD, sich stärker für Verteilungsfragen einzusetzen. Die Partei sei vor 162 Jahren von Frauen und Männern der Arbeiterbewegung gegründet worden, die sich mit den Reichen und Mächtigen angelegt hätten, sagte der Vorsitzende der Jugendorganisation. „162 Jahre später ist die Vermögensverteilung so ungerecht wie damals.

Deutschland brauche „eine Sozialdemokratie, die wieder mutig ist, die sich wieder traut, die Verteilungsfrage so laut zu stellen, dass sie von niemandem überhört wird“. Die SPD dürfe sich „nicht mehr mit den kleinen Erfolgen zufriedengeben“.

„Macht diese Partei wieder zu der linken Volkspartei, die dieses Land so dringend braucht.“

Juso-Chef Philipp Türmer

Philipp Türmer, Juso-Bundesvorsitzender, spricht beim SPD-Bundesparteitag zu den Delegierten
Philipp Türmer, Juso-Bundesvorsitzender, spricht beim SPD-Bundesparteitag zu den Delegierten. Katharina Kausche/dpa

Isabelle Daniel
Isabelle Daniel

Gesine Schwan wirbt für neue Diskussionskultur

Die Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan, hat der SPD einen Vertrauensverlust bescheinigt. Sie rief die SPD auf, wieder eine „diskutierende, lebendige Partei“ zu sein, „die nur dadurch attraktiver wird, dass wir diskutieren“.

Kritik übte Schwan am Umgang mit den Unterzeichnern des Manifests zur Russlandpolitik. Sie habe das „Friedensmanifest“ nicht unterschrieben, weil ihr „einige Passagen missverständlich erschienen“ seien, sagte Schwan. Sie habe jedoch „volles Vertrauen in Ralf Stegner“ und bitte darum, „dass wir diesen Streit, den wir austragen, mit Vertrauen in unsere Genossinnen und Genossen verbinden“. 

Der Bundestagsabgeordnete Stegner zählt zu den prominenten Unterzeichnern des Appells für eine Neuausrichtung der Russlandpolitik. Intern hatte es heftige Kritik an ihm und den übrigen Unterzeichnern gegeben: Stegner wurde von einer Vortragsveranstaltung ausgeladen und verlor auch seinen Sitz im Parlamentarischen Kontrollgremium.   

Michael Schlieben
Michael Schlieben

Mehr als 200 Minuten Aufarbeitung

Jetzt wird debattiert. Das Bedürfnis zur Aussprache ist offenbar immens. Mehr als 70 Wortmeldungen gibt es schon, bevor es losgeht. Und es laufen weitere ein. Jeder hat drei Minuten, die erste Rednerin, Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, überzieht gleich mal auf sechs. Selbst wenn sich alle weiteren diszipliniert an die Vorgabe halten, stehen nun mehr als 200 Minuten Aufarbeitung an. Die Debatte mutet breit gefächert an: Ukraine, Mindestlohn, Stromsteuer, Olaf Scholz. Auch die nächste Rednerin Gesine Schwan überzieht. “Ich habe volles Vertrauen in Ralf Stegner”, sagt sie gerade. Da wird sie mit dem Glöckchen gebeten, zum Ende zu kommen.  

Eva Ricarda Lautsch
Eva Ricarda Lautsch

Schnellanalyse: Verhaltener Applaus, undeutliche Botschaften

Nach einer angriffslustigen, gut gelaunten Bärbel Bas spricht ein Parteivorsitzender, der vor seiner Wiederwahl mächtig unter Druck steht. „Man kann die Anspannung bis hier oben spüren“, sagt Lars Klingbeil in Richtung der Delegierten, und fügt hinzu: „Ich bin auch angespannt.“

Zum „katastrophalen Wahlergebnis vom 23. Februar“ sendet Klingbeil Signale der Selbstkritik in den Saal. „Das ist auch meine ganz persönliche Verantwortung.“ Nach der Wahl habe er zwei Möglichkeiten gehabt, mit diesem Wahlergebnis umzugehen: „Entweder ich höre auf, oder ich gehe jetzt voll in die Verantwortung für die SPD.“ Keine einfachen Stunden seien das für ihn gewesen. Was sich wiederum so anhört, als habe seine Entscheidung für die zweite Variante nicht schon lange vorher festgestanden.

Um den fast reibungslosen Personalumbau in der SPD hinzubekommen, brauchte Klingbeil allerdings schon zuvor viel Unterstützung. Und um die hat er sich bemüht. Der Wahlabend dürfte auch für ihn eine Zäsur gewesen sein – doch eine, aus der er machtpolitisch gestärkt hervorging. Die Niederlage traf ihn nicht überraschend. Und er selbst war bestens vorbereitet.

Für heute war eine große Rede angekündigt worden, in der Klingbeil klarmachen wollte, wofür er steht. Doch so verhalten, wie der Applaus in der Halle für ihn ausfällt, so undeutlich sind seine Botschaften. Er ist sich zwar (wenig überraschend) sicher, es brauche die SPD noch. „All die Leitartikler und Kommentatoren“, die das Gegenteil sagten, lägen „falsch, sogar ganz falsch“, sagt Klingbeil. Aber die folgende Begründung hat man so oder so ähnlich schon oft von ihm oder von anderen Genossinnen und Genossen gehört: Die SPD baue „Brücken in die Gesellschaft“, stehe für ein Land, „in dem du nicht reich sein musst, um deine Kinder auf eine gute Schule zu schicken.“

Wofür er steht, erklärt er, wie vorher schon oft, auch heute vor allem biografisch: Seine Eltern hätten immer gearbeitet, seien zusätzlich noch Taxi gefahren. „Wir müssen uns fragen: Ist es heute eigentlich noch möglich, dass Kinder aus so einer Familie durch Arbeit aufsteigen können?“ Es ist eine sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte. Eine sichere Nummer. In einer unsicheren Situation.