„Sonst drohen nukleare Brände“: Lukaschenko fordert bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine

Eigentlich spricht Alexander Lukaschenko in einer Rede an die Nation zum belarussischen Volk. Der Präsident richtet jedoch einen Appell – vor allem – an die Ukraine. Sein Tenor: Erst Feuerpause, dann die restlichen Themen am Verhandlungstisch klären.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat zu einer Waffenruhe „ohne Vorbedingungen“ in der Ukraine aufgerufen. „Es muss jetzt aufhören, bevor es noch weiter eskaliert“, sagte Lukaschenko in einer Rede an die Nation. „Alle territorialen Fragen, Wiederaufbau, Sicherheit und andere Themen sollten und können am Verhandlungstisch geklärt werden.“ Die Ukraine warnte er vor der allgemein erwarteten Gegenoffensive. Diese würde Verhandlungen zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew unmöglich machen.
Aus Sicht Lukaschenkos müssen die Kampfhandlungen sofort eingestellt werden. Die Truppen sollen auf ihren derzeitigen Positionen verharren, ohne weitere Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine. Die russische Rüstungsindustrie sei dabei, Tempo aufzunehmen. Die Ukraine werde zerstört, nachdem die Industrie auf vollen Touren laufe, so der Machthaber.
Lukaschenko sprach von einem „Risiko“, das er mit der Forderung nach einem Ende der Kampfhandlungen eingehe, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Gleichzeitig warf der belarussische Präsident den „USA und ihren Satelliten“ vor, einen „umfassenden Krieg“ in der Ukraine entfesselt zu haben. Aufgrund der westlichen Unterstützung für Kiew „lauert ein dritter Weltkrieg mit nuklearen Bränden am Horizont“, sagte Lukaschenko in der im Fernsehen übertragenen Rede.
Die Forderung erinnert an die zuletzt von Moskau geäußerten Drohungen. Lukaschenko gilt als politisch, wirtschaftlich und militärisch stark abhängig vom Kreml. Kiews Vorbedingungen für Gespräche, darunter der Rückzug der russischen Truppen vom besetzten Territorium der Ukraine, nannte Lukaschenko „lächerlich“. Belarus gibt seine Militärbasen für russische Angriffe auf die Ukraine her. Russland will dort nun auch taktische Atomwaffen stationieren.
Source: n-tv.de