So kannst du feststellen, ob deine Katze ein Psychopath ist

Was im Kopf deines felinen Freundes vorgeht, erscheint dir wie ein Rätsel? Oder bist du fest davon überzeugt, deine Mieze hat nicht mehr alle Tassen im Schrank? Das lässt sich mit einem Test einfach überprüfen.
Katzenbesitzer wissen es wohl besser als andere: Ihr Haustier hat einen eigenen Kopf – und eine ziemlich ausgeprägte Persönlichkeit. Manchmal zeigt das Verhalten fast schon psychopathische Züge. Vielleicht fragst auch du dich daher zurecht: Ist meine Katze ein kleiner Freak?
Bald hast du Klarheit: Britische Forscher der Universität Liverpool haben nämlich einen Fragebogen entwickelt, mit dem sich der Charakter deiner Katze einordnen lässt. Ihre nach wie vor aktuellen Studienergebnisse veröffentlichten die Forscher bereits 2021 im Fachmagazin „Journal of Research in Personality“ – dabei stellten sie fest: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit steckt auch in deiner Katze ein kleiner Psychopath.
Aber vorher interessiert uns dann doch noch eine Sache ganz besonders:
Dunkle Triade: Das macht Katzen zu Psychopathen
Insgesamt beobachteten die Tiermediziner 2.042 Haustierbesitzer und ihre Katzen beziehungsweise Kater, um einen aussagekräftigen Fragebogen erstellen zu können. Dabei orientierten sie sich an einem aus der Psychologie bekannten Modell, um soziopathische Tendenzen zu erkennen, die sogenannte „Dunkle Triade“. Je nachdem wie dreist, gemein oder enthemmt die Persönlichkeit ist, spricht man von einem Narzissten, Machiavellisten oder Psychopathen.
Zusätzlich zu dem Fragebogen für Menschen wurde nun einer für Katzen entwickelt. Dabei müssen Miezen-Besitzer unter anderem beantworten, wie abenteuerlustig ihre Katze ist, wie sie auf Gefahren oder andere Artgenossen reagiert, ob sie ständige Stimulation braucht und wie gut sie sich an die Regeln hält. Außerdem werden plötzliche Stimmungsschwankungen abgefragt sowie aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder aber ob sie gerne kuschelt.
Katzen-Verhalten: Sind die Vorfahren schuld?
Am Ende der 46 Fragen erhält man einen sogenannten „CAT-Tri+”-Wert, der beschreibt, wie viel Psychopath in deiner Katze tatsächlich steckt. Bei Menschen ist psychopathisches Verhalten gekennzeichnet durch einen Mangel an Empathie und die Tendenz, andere zu manipulieren. Auch bei Katzen ist das ähnlich. Bei den 2.042 untersuchten Katzenbesitzern und ihren Tieren stellte sich heraus, dass fast alle Katzen bis zu einem gewissen Grad psychopathische Züge hatten.
Das Forschungsteam vermutet daher, dass diese Art des Verhaltens für ihre Vorfahren von Vorteil gewesen sein muss. Etwa bei der Suche nach Nahrung oder Lebensraum, wie sie sie in ihrer Studie schreiben. Die Katzen, die etwa eine höhere Punktzahl bei kühnen Verhaltensweisen erreichen, könnten davon profitieren, mehr Zeit mit Kratzbäumen oder Klettern zu verbringen. Katzen, die eher unfreundlicher gegenüber Artgenossen sind, hätten zudem eine bessere Beziehung zu ihrem menschlichen Besitzer. Tiere, die eher gemein und dreist handeln, hätten hingegen eher eine schlechtere.
Doch wozu sollte man überhaupt messen wollen, ob die eigene Katze ein Psychopath ist? Die britischen Tiermediziner hoffen, so die Beziehung zwischen Mensch und Tier zu stärken. Zudem möchten sie dazu beitragen, die Zahl der Tiere zu reduzieren, die im Tierheim landen, weil ihre Besitzer nicht mit ihrem Verhalten umgehen können.
Neugierig? Den Test mit Hinweisen zur Auswertung findest du in englischer Sprache unter diesem Link: „The Cat Triarchic + Questionaire“.
Sabine Winkler
Source: welt.de