Sicherheitspanne: Mann fährt unbemerkt in Kanzler-Konvoi mit – und umarmt Scholz

Der Bundeskanzler (SPD) geht nach Angaben seines Sprechers gelassen mit einem Sicherheitsvorfall am Flughafen Frankfurt um. Olsaf Scholz habe sich „zu keiner Zeit bedroht gefühlt“, sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Weder Begegnung noch Umarmung seien von Scholz geplant gewesen. „Von daher war es überraschend für ihn, aber in der konkreten Situation kein großer Vorfall.“ Trotzdem stellten sich Fragen, die nun sorgfältig aufgeklärt werden müssten.

Auf dem Weg von der Europäischen Zentralbank zum Flughafen Frankfurt hatte sich ein unbekannter Mann unbemerkt dem Konvoi des Kanzlers angeschlossen und ungehindert die Sicherheitsabsperrung passiert. Als Scholz seine Limousine auf dem Rollfeld verließ, stürmte der Fahrer des Autos auf ihn zu, schüttelte ihm die Hand und umarmte ihn.

Scholz‘ Personenschützer vom Bundeskriminalamt wurden offenbar erst in diesem Moment auf die potenziell bedrohliche Situation aufmerksam und nahmen den Mann fest. Einer Sprecherin zufolge ließ sich der Mann widerstandslos festnehmen. Es sei niemand verletzt worden.

Bundesinnenministerium spricht von inakzeptablem Vorgang

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bezeichnete den Vorgang als „natürlich inakzeptabel“. Es sei „auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlich, wo der Fehler liegt“. Die Situation werde deshalb analysiert. Betroffen seien Sicherheitsmaßnahmen von Landespolizei, Bundespolizei und Bundeskriminalamt. „Ziel der Aufarbeitung ist selbstverständlich, dass sich so ein Geschehen nicht wiederholen kann.“

Aus dem Kanzleramt hieß es laut Bild-Zeitung schon kurz nach dem Vorfall, die Umarmung sei in der konkreten Situation „kein großer Vorfall“ gewesen. Sie sei nur „überraschend innig“ gewesen. Erst im Rückblick habe sich herausgestellt, „was da alles hätte passieren können“.