Serie „Neue Häuser“: So schön kann ein Einfamilienhaus aus den Fünfzigern sein

Abreißen oder sanieren? Diese Frage stellen sich fast alle Bauherren früher oder später, wenn sie es mit einem alten Haus zu tun haben. Zumal wenn dieses aus den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten stammt. Baulich sind Häuser der Fünfziger- und Sechzigerjahre weit vom heutigen Standard entfernt, energetisch gelten sie als Problemfälle, und ästhetisch liegen sie nicht im Trend. Während die Siebziger gerade angesagt sind, haftet der Architektur aus den Fünfzigern ein biederes Image an. Für Johanna und Michael Ramming war es daher so gut wie ausgemacht, dass das rund 70 Jahre alte Haus von Michael Rammings Großvater einem Neubau Platz machen würde.
Es kam anders, und das liegt an den Architekten Christoph Lamprecht und Stefan Schlicht. Ehepaar Ramming fand die Bauten ihres Büros sympathisch und lud die beiden Planer zum Ortstermin. Die waren von dem Einfamilienhaus mehr als angetan. Ohnehin treten sie dafür ein, alten Gebäudebestand wertzuschätzen und weiterzuentwickeln. Für einen Neubau stünden sie hier nicht zur Verfügung, beschieden sie dem Ärzteehepaar – das ließ sich für die Idee begeistern, den Schatz zu heben.