Schulze kandidiert für Vorsitz der Sahel-Allianz

Die Bundeswehr soll aus Mali abziehen, die Zusammenarbeit mit der Region aber gestärkt werden. Entwicklungsministerin Schulze will jetzt die Präsidentschaft der Sahel-Allianz übernehmen.

Svenja Schulze will heute Präsidentin werden – ganz konkret, die Präsidentin der Sahel-Allianz. Denn für die SPD-Entwicklungsministerin hat die Region am Rande der Sahara, von Mauretanien über Mali, Burkina Faso, Niger bis hin zum Tschad, Priorität in Afrika. Die Region ist gebeutelt von der Klimakrise, islamistische Terrorgruppen machen den Menschen das Leben schwer. „Das ist eine sehr instabile Region, mit sehr vielen Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen fliehen müssen“, so die Ministerin.

Als Präsidentin der Sahel-Allianz will Schulze die Hilfe des internationalen Bündnisses koordinieren. Deutschland, Frankreich und die Europäische Union haben den Kreis ins Leben gerufen. Schulze hat sich Ziele gesetzt, allem voran will sie die Region stabilisieren. Auch indem sie Menschen durch Bildung Perspektiven eröffnet, damit sie nicht auf Geld und Jobs von extremistischen Gruppen angewiesen sind.

Aufbau kommunaler Strukturen

Zudem will Schulze dabei helfen, kommunale Strukturen aufzubauen. „Wenn wir (…) jemanden haben, der Stromleitungen verlegt, der Wasserleitungen verlegt – dann hilft das, die Region zu stabilisieren. Terroristen bauen keine Wasserleitungen“, sagt die Bundesentwicklungsministerin dem ARD-Hauptstadtstudio.

Beispiel Mali: Hier hat die Bundeswehr jahrelang versucht, für Sicherheit zu sorgen, nun muss sie zum Ende der UN-Friedensmission das Land verlassen. In Mali arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) seit dem Militärputsch vor zwei Jahren nicht mit der Regierung zusammen, sondern mit lokalen Initiativen.

Eine GIZ-Sprecherin sagt dem ARD-Hauptstadtstudio, dass im Norden des Landes die Lebensbedingungen für mehr als eine halbe Million Menschen mit Geldern des Entwicklungsministeriums verbessert werden konnten. Auch bei der Wasserversorgung.

Tagesschau