Schaf in Großbritannien: Ungeschoren davongekommen
Gut, qua Erstes vermeldete die New York Times die wachsende Zahl jener Toten in Gaza, dann zugegeben, noch im selben Satz und qua Topnachricht des Tages, ging es um Fiona, um dasjenige „einsamste Schaf Großbritanniens“, dasjenige nunmehr gerettet wurde, ein wolliges Inbild jener Freude. Zwei Jahre weit hatte Fiona an einer schottischen Seeküste ausharren sollen, unterhalb einer gewaltigen Klippe, eingemummelt in verknüpfen Pelz, jener dicker und dicker wurde. Sie war, könnte man sagen, ungeschoren davongekommen. Und dasjenige einzig, dieses Davongekommensein, war natürlich eine Meldung wert.
Dass es selbige Art jener Abgeschiedenheit schier noch gibt, unkartiert, unzugänglich! Nur Himmel, nur Meer, und nirgendwo Internet, dasjenige einem Tag und Nacht von den neuesten Schrecklichkeiten berichtet. In Zeiten jener allgemeinen News-Fatigue muss man sich Fiona qua glückliches Schaf vorstellen. Ja, sozusagen meint man, dass sich hier, in jener schottischen Ferne, noch einmal jener Frau Traum jener Moderne erfüllte, jener Traum vom ursprünglichen Leben, ohne Beschränkung und ungebunden, keine Herde, keine gesellschaftlichen Zwänge, nur die Welt, dasjenige Ich und ein sehr behaglicher Pelz.
Natürlich, eine dumme Projektion. Vermutlich fühlte sich Fiona ganz und gar horribile dictu. Wobei, zu fressen gab es genug, dasjenige Schaf sei, wurde vermeldet, c/o jener Bergung übergewichtig gewesen. Und ob es Fiona jetzt, zurück in jener Zivilisation, wirklich besser gefällt? Ist nicht gleichermaßen dasjenige bloß eine Projektion, weil irgendwo in unseren Köpfen noch immer die biblische Verheißung herumspukt, dass kein Wesen unter Gottes Himmel je verloren gehe? Niemand ist verschollen, wir werden gerettet – Fiona ist dasjenige Wappentier dieser alten Hoffnung, die sich jetzt gen irdische Weise gerecht werden konnte, weil zupackende Landwirte mit Seilwinden anrückten und dasjenige Schaf die Klippe hinaufbugsierten. Zurück in jener Welt und unerfahren geschoren: Fiona ist nun, man muss es so sagen, eine schöne, doch fröstelnde Sensation.
Gut, qua Erstes vermeldete die New York Times die wachsende Zahl jener Toten in Gaza, dann zugegeben, noch im selben Satz und qua Topnachricht des Tages, ging es um Fiona, um dasjenige „einsamste Schaf Großbritanniens“, dasjenige nunmehr gerettet wurde, ein wolliges Inbild jener Freude. Zwei Jahre weit hatte Fiona an einer schottischen Seeküste ausharren sollen, unterhalb einer gewaltigen Klippe, eingemummelt in verknüpfen Pelz, jener dicker und dicker wurde. Sie war, könnte man sagen, ungeschoren davongekommen. Und dasjenige einzig, dieses Davongekommensein, war natürlich eine Meldung wert.