Saudi-Arabien steigt pro Milliardensumme im Kontext DAZN ein

DAZN schließt einen lukrativen Deal mit einem Sportinvestmentfonds aus Saudi-Arabien ab. Der Streamingdienst zeigt im Sommer die Klub-WM, für die es lange keine Interessenten gegeben hatte.

Der Streamingdienst DAZN hat künftig einen saudi-arabischen Investor. Wie das Unternehmen mitteilte, hat SURJ Sports Investment (SURJ), ein saudi-arabischer Sportinvestmentfonds, eine Minderheitsbeteiligung an der britischen Plattform erworben. Über die finanziellen Details des Deals machten beide Parteien keine Angaben. Laut Medienberichten soll DAZN durch den Einstieg eine Milliarde Dollar erhalten.

DAZN teilte mit, dass im Zuge der Vereinbarung das Joint Venture „DAZN Mena“ gegründet wird. Diese Unternehmenskooperation solle vor allem neue Übertragungsmöglichkeiten in Saudi-Arabien ermöglichen.

Zudem wird der Streamingdienst exklusiver Übertragungspartner der neu-geschaffenen Klub-WM. Das Turnier in den USA (15. Juni bis 13. Juli 2025), an dem auch Bayern München und Borussia Dortmund teilnehmen, soll kostenfrei gezeigt werden. Die Kosten für den Wettbewerb mit insgesamt 63 Spielen belaufen sich auf rund eine Milliarde Dollar. Der Weltverband Fifa hatte lange nach einem Medienpartner für sein umstrittenes Klub-Turnier gesucht; Kritik gab es vor allem bezüglich der zusätzlichen Belastung für die Profis.

Saudi-Arabien setzt auf Sport

Die Einigung mit DAZN kam zustande, nachdem zuvor spekuliert worden war, dass Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF eine erhebliche Finanzspritze für den Streamingdienst bereitstellen könnte. Im Oktober hatte der PIF diese Berichte allerdings dementiert. Wenige Wochen später vergab die Fifa die WM 2034 an Saudi-Arabien, das aufgrund seiner Menschenrechtslage immer wieder in der Kritik steht.

Saudi-Arabien setzt unter Kronprinz Mohammed Bin Salman vermehrt auf die Ausrichtung von Sportereignissen, um die Wirtschaft unabhängiger von Rohstoff-Exporten zu machen. Außerdem soll das Land durch die Events attraktiver für Touristen werden. Die italienische und spanische Fußball-Liga haben zuletzt ihre Supercup-Finalspiele in Saudi-Arabien ausgetragen. Die Hauptstadt Riad hat Las Vegas mittlerweile längst als Mekka des Boxens abgelöst.

rc

Source: welt.de