Russland: Russland sperrt Kurznachrichten-App Signal

Die russische Kommunikationsaufsicht hat die Nachrichten-App Signal gesperrt. Signal habe „gegen die Vorschriften der russischen Gesetzgebung“ verstoßen, die einzuhalten seien, damit Signal nicht „für terroristische und extremistische Zwecke“ genutzt werde, teilte die staatliche Behörde Roskomnadsor mit.

Signal wurde in den USA entwickelt und wird von seinen Nutzerinnen und Nutzern als besonders sicherer Kommunikationsweg geschätzt. Der Nachrichtendienst verwendet eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wodurch die russische Regierung Nachrichten nicht ohne Weiteres abfangen kann. 

Große US-Plattformen in Russland bereits gesperrt

Am Donnerstag hatten sich in Russland auch Nutzer beschwert, dass YouTube langsamer arbeite und Videos nur schwer herunterzuladen seien. Dazu gaben die russischen Behörden keine offizielle Erklärung ab. In den vergangenen Wochen machten die russischen Behörden jedoch Google für die schlechte Erreichbarkeit der Videoplattform verantwortlich, weil das Unternehmen seine Ausstattung in Russland nicht modernisiert habe. 

Viele Experten bestreiten die Angaben. Sie sehen hinter der schlechten Erreichbarkeit den Versuch der russischen Regierung, den öffentlichen Zugang zu der Plattform zu stoppen, auf der die Opposition zu Wort kommt.

Große soziale Netzwerke mit US-Besitzern wie X und Facebook hat Russland bereits blockiert, sie sind nur noch über geschützte Verbindungen (VPN) zu nutzen. Schon vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine traf die Regierung in Moskau Vorbereitungen für eine mögliche Abschottung des Internets im Land. Seit Kriegsbeginn 2022 hat Roskomnadsor Tausende Internetseiten blockiert, darunter unabhängige russischsprachige Medien.