„Rote Sterne überm Feld“: Wo eine Leiche im Moor Hoffnung weckt

Aus einem norddeutschen Feuchtgebiet wird eine Leiche geborgen. Sofort schießen die Hoffnungen ins Kraut. Der „Bad-Kleinen-Mann“, wie der mumifizierte Körper aus dem Moor spontan genannt wird, könnte vielleicht zu den ältesten bekannten Vertretern der Menschheit gehören. Touristen könnten in die Gegend strömen. Die lokale Universität rückt jedenfalls schon einmal mit großer Mannschaft an, die Einheimischen tischen auf, was sie an Eingemachtem und Wurstwaren so haben. Eine junge Frau, die von ihrem Fenster aus beobachtete, wie die Polizei die Fundstelle weiträumig absperrte, atmet erleichtert auf. Tine hatte nämlich für einen Moment gedacht, die Gesetzeshüter wären ihretwegen gekommen. Sie hat sich nach Bad Kleinen in Mecklenburg-Vorpommern zu ihrem Vater Uwe zurückgezogen, weil sie in Berlin an einer spektakulären Aktion beteiligt war. Sie hat mit Freunden rote Fahnen auf dem Reichstag gehisst. „Kunst oder Terror?“ So lautete danach eine Schlagzeile.

Source: faz.net