Roger Waters: Berliner Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung

Roger Waters mit Armbinde (bei einem Auftritt 2013): Störung des öffentlichen Friedens?
Foto: Walter Bieri / picture alliance / dpa
Die Berliner Polizei hat nach seinem Auftritt in der Hauptstadt Ermittlungen gegen Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters eingeleitet. »Wir ermitteln wegen Verdachts auf Volksverhetzung«, bestätigte ein Polizeisprecher am Freitag auf SPIEGEL-Anfrage. Der 79-Jährige hatte bei seinem Konzert in der vergangenen Woche einen langen schwarzen Ledermantel und eine rote Armbinde getragen – Kleidung, die dem Sprecher zufolge der eines SS-Offiziers ähnelt.
Die Kleider seien geeignet, »die Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes zu verherrlichen«. Dadurch könne zudem der öffentliche Frieden gestört werden. Das Verfahren wird dem Sprecher zufolge nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft übergeben, welche dann zu entscheiden hat, ob eine Straftat besteht.
— Arsen Ostrovsky (@Ostrov_A) May 25, 2023
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Wow, this is @rogerwaters imitating a Nazi, while at a concert in … Berlin. This is just unhinged Jew hatred and Holocaust distortion. The man is vile beyond words. pic.twitter.com/zn1EvudSXc
— Arsen Ostrovsky (@Ostrov_A) May 25, 2023
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Das Stück, zu dem Waters die Uniformjacke trägt, heißt »In the Flesh«. Es stammt aus dem Album »The Wall« und ist das Lied, bei dem sich die Hauptfigur in der »The Wall«-Welt in die Rolle eines Diktators hineinimaginiert. In der Filmversion, in der Bob Geldof die Figur Pink spielt, trägt dieser eine ähnliche Uniform, es ist Teil der Traumatisierung des Helden.
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Der Berliner Polizeisprecher betonte, zu dem Ermittlungsverfahren würden »sämtliche be- und entlastenden Beweise erhoben und fließen in das Verfahren ein«.
Waters war bereits zuvor mehrfach durch antisemitische Äußerungen aufgefallen. Ihm wird zudem Nähe zur sogenannten BDS-Kampagne vorgeworfen, einer antiisraelischen Boykottinitiative. Die Stadt Frankfurt am Main wollte ein Konzert des Musikers am 28. Mai absagen, das dortige Verwaltungsgericht gab jedoch einem Eilantrag Waters’ gegen die Absage statt.
Erinnerung an Anne Frank »beschmutzt«
Die Stadt München ließ ein Konzert ebenfalls zu – Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nannte die Entscheidung »unerträglich«, sah aber rechtlich keine andere Möglichkeit. Vor der Konzerthalle in München fand eine Demonstration statt. »Die Hetze gegen Juden hat ganz offenbar einen Platz in diesem Land. Dieser Platz ist heute die Olympiahalle«, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, dort.
In Israel haben die Konzerte des umstrittenen Pink-Floyd-Mitbegründers in Berlin für Empörung gesorgt. Das israelische Außenministerium warf Waters am Mittwoch vor, er habe vergangene Woche ausgerechnet in Berlin »die Erinnerung an Anne Frank und die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden beschmutzt«. Auch zahlreiche israelische Medien berichteten über das Thema.
— Israel Foreign Ministry (@IsraelMFA) May 24, 2023
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Good morning to every one but Roger Waters who spent the evening in Berlin (Yes Berlin) desecrating the memory of Anne Frank and the 6 million Jews murdered in the Holocaust. pic.twitter.com/lS1YzpUZzM
— Israel Foreign Ministry (@IsraelMFA) May 24, 2023
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Anlass für die Empörung war, dass während des Konzerts in riesigen roten Buchstaben die Namen getöteter Personen eingeblendet worden waren: neben dem Namen der während der NS-Zeit ermordeten Anne Frank auch der Name der palästinensischen Al-Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh. Die Reporterin wurde 2022 bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland getötet. Allerdings wurde in sozialen Medien auch darauf hingewiesen, dass die beiden Namen bei dem Konzert in einer längeren Liste von Opfern der Staatsgewalt stehen.
— Yossi Bartal (@BartalYossi) May 24, 2023
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Wie funktioniert Kampagne-Journalismus? Roger Waters wird vorgeworfen, Anne Frank mit der getöteten palästinensischen Journalistin Shirin Abu Akleh verglichen zu haben. Geschwiegen wird, dass er viele andere Opfer von Staatsgewalt genau so vorstellt. pic.twitter.com/ChWqCOxSI4
— Yossi Bartal (@BartalYossi) May 24, 2023
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Der israelische Uno-Botschafter Danny Danon schrieb bei Twitter: »Waters will Israel mit den Nazis vergleichen.« Waters sei »einer der größten Judenhasser unserer Zeit«.
— Danny Danon 🇮🇱 דני דנון (@dannydanon) May 23, 2023
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At a Berlin concert @RogerWaters compared Anne Frank to Shireen Abu Akleh, a journalist shot while in an active combat zone. Waters seeks to compare Israel to the Nazis. He is disgracefully one of the biggest Jew haters of our time. And he is a worse musician than David Gilmour. pic.twitter.com/NNdlZSFguq
— Danny Danon 🇮🇱 דני דנון (@dannydanon) May 23, 2023
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Bei früheren Konzerten ließ Waters Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Bei seinen bisherigen Deutschlandkonzerten gab es das Schwein noch immer – aber ohne den Davidstern.