Robert Habeck und Ulf Poschardt: Lichthupe am Ende des Tunnels

Wenn man irgendwann auf den Todeskampf der Demokratie
zurückschauen wird, den zweiten hierzulande innerhalb von hundert Jahren, dann
wird alles momentan Gesagte und Geschriebene für Erklärungen ausgedeutet
werden. Man wird wieder diskutieren: Ab wann war es zu spät, was waren die
Handlungsspielräume und Alternativen damals, wann hätte man noch rechtzeitig
von der schiefen Bahn abbiegen können, in der Politik, in der Gesellschaft, im
Denken. Und dann werden sicher von findigen Historikern auch zwei alte Bücher
aufgestöbert werden: Robert Habecks Den Bach rauf und Ulf Poschardts Shitbürgertum,
beide zeitgleich in Deutschland erschienen zu jener Zeit, wenige Tage vor der
berühmt-berüchtigten zweiten Vereidigung Donald Trumps 2025 als amerikanischer
Präsident – was für eine Konstellation! Denn beide längst vergilbten Bücher
oder ihre nur noch kompliziert abrufbaren Dateien dokumentieren zeitgenössische
Deutungsversuche dieser umkämpften Epoche, die ja bekanntlich unterging, was
Habeck und der Welt-Journalist Poschardt aber noch nicht wissen konnten.
Aber vielleicht ja doch ahnten? Überhaupt, was sagen die schmalen Bücher dieser
so gegensätzlichen Autoren uns Nachgeborenen?