Reaktionen hinaus Antrittsbesuch: Erleichterung mehr als „guten Draht“ zwischen Merz und Trump
Das erste Treffen von Bundeskanzler Friedrich
Merz mit US-Präsident Donald Trump wird von Außenpolitikern der Koalition als gelungen bewertet. Die Gespräche im Weißen Haus seien ein „guter
Auftakt“ gewesen, sagte Außenminister Johann Wadephul in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. Merz habe in Washington insbesondere zur Ukraine
„seine Punkte machen können“. Es sei „für uns jetzt ganz
wichtig, dass die USA sich mit uns gemeinsam an der Seite der Ukraine
engagieren“.
Die Arbeitsbeziehung zwischen Merz und Trump habe
„nicht hochemotional“ und nicht mit allzu viel „great“,
sondern mit Respekt begonnen, sagte der CDU-Politiker weiter. „Und das
finde ich gut.“ Wadephul sprach im Kontrast über das Verhältnis von Trump zu Tech-Milliardär Elon Musk. Dieses habe
„mit sehr viel Greatness begonnen“ – und breche jetzt in sich
zusammen.
Trump habe sich um gute Atmosphäre bemüht
Auch CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen lobte den Kanzler: „Friedrich Merz hatte einen souveränen Auftritt
im Weißen Haus und konnte einige für Deutschland und Europa
entscheidende Punkte ansprechen.“
Besonders wichtig sei gewesen, dass Merz das
gemeinsame Interesse betont habe, den russischen Krieg gegen die Ukraine
zu beenden, sagte Röttgen: „Dafür braucht es zusätzlichen Druck auf Putin, wozu Deutschland seinen Beitrag leisten
wird.“ Das Gespräch habe in einer freundlichen Atmosphäre stattgefunden, „um die sich auch Präsident Trump merklich bemüht hat“, fügte Röttgen hinzu.
Der Transatlantik-Koordinator der
Bundesregierung, Metin Hakverdi (SPD), sagte dem Tagesspiegel: „Der
Antrittsbesuch des Kanzlers beim US-Präsidenten war ein Erfolg. Wichtig
war bei diesem ersten Treffen vor allem, eine gute persönliche Beziehung
aufzubauen. Das ist Merz offensichtlich gelungen.“ Viel mehr sei von
diesem ersten Zusammentreffen nicht zu erwarten gewesen. Der „gute Draht“ werde helfen, gemeinsam mit den Amerikanern „erfolgreich die
großen Herausforderungen in der Welt anzugehen – besonders den
russischen Angriffskrieg auf die Ukraine“, sagte Hakverdi.