RBB: Interims-Chefin Katrin Vernau scheidet im Intendanz-Rennen aus

Konnte das RBB-Gremium nicht überzeugen: Katrin Vernau

Konnte das RBB-Gremium nicht überzeugen: Katrin Vernau


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Fabian Sommer / dpa


RBB-Interims-Chefin Katrin Vernau ist nachträglich nicht mehr ins Rennen für die Intendantenwahl gekommen. Ein am Donnerstagabend in der Rundfunkratssitzung eingebrachter Antrag eines Mitglieds, die 50-Jährige zur Wahl zuzulassen, wurde mehrheitlich abgelehnt, wie Rundfunkratschef Oliver Bürgel mitteilte.


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Die Intendantenwahl bei dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender ist am 16. Juni. Mit dem gescheiterten Antrag bleibt es damit bei drei Kandidatinnen und einem Kandidaten. Vernau hatte sich anders als diese nicht beworben, die Bewerbungsfrist lief Ende April ab. Sie hatte zugleich in Interviews und durch öffentliche Aussagen durchblicken lassen, dass sie den Job weitermachen würde.

Die Intendantenwahl ist notwendig geworden, weil der RBB im Sommer 2022 in eine tiefe Krise gestürzt ist. Es waren Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die damalige Intendantin Patricia Schlesinger und den Senderchefaufseher Wolf-Dieter Wolf aufgekommen. Schlesinger wurde fristlos entlassen. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gilt so lange die Unschuldsvermutung.

Im Herbst kam dann inmitten der Krise die WDR-Managerin Vernau und übernahm für eine Interimszeit den krisengebeutelten Sender. Seither arbeitet das Haus an der Aufarbeitung des Skandals und steht vor einem Sparprogramm in Millionenhöhe.


atb/dpa